Roter Bur
Gründung und Geschichte der Roter Bur Glottertäler Winzer eG
Die Entstehung der Roter Bur Glottertäler Winzer eG im Jahr 1951 ist ein Spiegelbild bäuerlicher Initiative in Zeiten wirtschaftlicher Not. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Weinbau im Glottertal wirtschaftlich kaum tragfähig – der Absatz war gering, der Preisdruck hoch. Der Impuls zur Gründung einer Genossenschaft kam von Persönlichkeiten wie Hermann Disch, Karl Mack und Josef Scherzinger.
Nach einem entscheidenden Treffen im Sommer 1950 sowie der reichhaltigen Traubenernte im selben Jahr wurde der Plan konkret. Am 7. Juli 1951 schlossen sich schließlich dreizehn Winzer zur Genossenschaft zusammen – ein Akt, der die Zukunft des Weinbaus im Tal sichern sollte.
Der Küfer Franz Feser spielte dabei eine zentrale Rolle: Seine Expertise im Ausbau der Weine und die Einführung moderner Verfahren führten in den 1950er-Jahren zu einem markanten Qualitätssprung. Bis 1970 hatte sich nicht nur die Zahl der Mitglieder vervielfacht, sondern auch die Bekanntheit der Glottertäler Weine weit über die Region hinaus verbreitet – ein Prozess, der durch prominente Liebhaber wie Konrad Adenauer zusätzlich Aufwind erhielt.
Spätere Erweiterungen, wie der Bau einer modernen Kelterhalle 1973 oder die Entwicklung eines touristischen Angebots mit Weinwanderwegen und Weinseminaren, dokumentieren die kontinuierliche Weiterentwicklung der Genossenschaft.
Weniger ist mehr
Inmitten extremer Steillagen bewirtschaften heute über 140 Winzer rund 60 Hektar Rebfläche – ein Unterfangen, das nur durch konsequente Handarbeit zu bewältigen ist. Der Ausbau erfolgt mit einem klaren Ziel: Spitzenqualität durch Selektion und Reduktion. Die Philosophie beruht auf dem Grundsatz, dass Qualität durch Verzicht auf Masse entsteht. Durch gezielte Ertragsreduzierung gewinnen die Trauben an Ausdruck, Dichte und aromatischer Tiefe.
Die Lese erfolgt selektiv von Hand, eine Notwendigkeit angesichts der bis zu 70 % Hangneigung der Weinberge. Im Keller setzt der Kellermeister die individuelle Handschrift der Glottertäler Winzer fort. Differenzierter Ausbau, abgestimmt auf Rebsorte, Lage und Jahrgang, ist ein zentrales Element der Weinbereitung. Der respektvolle Umgang mit der Natur und das Vertrauen in traditionelle wie moderne Methoden sorgen für eine stilistische Klarheit, die sich in jeder Flasche widerspiegelt.
Der Rote Bur und der Eichberg als geologische Signatur
Die Glottertäler Weine verdanken ihre Ausdruckskraft einem Terroir, das innerhalb Deutschlands seinesgleichen sucht. Die namensgebende Lage Roter Bur liegt auf der östlichen Seite des Glottertals und gehört geologisch zur Einzellage Eichberg. Diese Bezeichnung kann irreführend sein: Während Roter Bur eine spezifische, historisch gewachsene Steillage beschreibt, umfasst Eichberg alle weiteren Hanglagen des Tals.
Die Rebflächen steigen bis auf 500 Meter Höhe und gehören damit zu den höchsten Deutschlands. Die Exposition nach Süden und Südwesten, das milde Mikroklima und der wärmespeichernde Granit-Gneis-Verwitterungsboden schaffen ideale Bedingungen für Burgundersorten. Die Steillagen erzwingen nicht nur mühsame Handarbeit, sie belohnen diese auch mit einer besonderen thermischen Dynamik: intensive Sonneneinstrahlung, optimale Durchlüftung und ausgeprägte Tag-Nacht-Unterschiede, die zur Reife und Aromenausprägung entscheidend beitragen.
Roter Bur Wein: Spätburgunder Weißherbst und mehr
Der Name Roter Bur steht heute für eine Weinmarke mit Geschichte – und für einen ganz bestimmten Stil. Der Spätburgunder Weißherbst, das Flagschiff des Hauses, war einst der Wein, der Glottertäler Qualität erstmals überregional bekannt machte. Ursprünglich auf den Parzellen von August Ganter gewachsen, wurde der Weinberg später Eigentum der Genossenschaft und damit zum Symbol der Glottertäler Weinbaukunst.
Doch das Repertoire ist deutlich breiter: Neben dem Spätburgunder gedeihen auf den kargen, mineralreichen Böden auch Grau- und Weißburgunder, Chardonnay, Riesling, Müller-Thurgau sowie Gewürztraminer. Auch Rotweinsorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon sind Teil der Palette. Der Ausbau erfolgt differenziert – je nach Sorte mal fruchtbetont, mal strukturiert und lagerfähig. Ergänzt wird das Sortiment durch Winzersekte aus traditioneller Flaschengärung sowie Edelbrände und Seccos. Diese stilistische Vielfalt ist keine Beliebigkeit, sondern Ausdruck der präzisen Lagenarbeit und des differenzierten Ausbaus.
Der Rote Bur im Urteil der Kritiker
Die Qualität der Winzergenossenschaft Glottertal hat sich nicht nur bei Weinkennern herumgesprochen, sondern wurde auch auf nationaler und internationaler Bühne vielfach bestätigt.
Bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbands im Jahr 2024 wurden die Roter Bur Glottertäler Winzer mit 28 Gold- und 2 Silbermedaillen ausgezeichnet. Besonders hervorzuheben ist der Ehrenpreis für den Bereich Breisgau – eine Ehrung, die das konstante Qualitätsniveau unterstreicht.
Auch führende Weinführer würdigen das Weingut: Im Eichelmann 2025 und Gault & Millau 2025 wird die Arbeit der Winzer explizit empfohlen. International erhielt der Betrieb Gold bei der AWC Vienna – ein weiteres Indiz für das hohe Ansehen, das die Glottertäler Weine heute genießen.
Neben der Fachpresse ist auch die gehobene Gastronomie ein wichtiger Partner: Immer wieder finden sich Weine vom Roten Bur auf den Karten renommierter Restaurants. Diese Reputation ist das Ergebnis jahrzehntelanger Präzision, handwerklicher Kontinuität und einer kompromisslosen Qualitätsorientierung – im Weinberg wie im Keller.
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