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Grenache
körperreich & opulent leicht und fruchtig mineralisch & trocken
2022 2021 2019
Nein Ja
Magnum (1,5l) Standard Flasche (0,75l)
Drehverschluss Naturkorken

Les Caves du Château d'Esclans

Ikone der Provence

Whispering Angel, the Palm, Rock Angel, Garrus…was sich wie das “who is who” der Provence Ikonen liest, ist eine Auswahl der Weine, die auf dem Château d’Esclans erzeugt werden. Das Weingut, zu dem der älteste Keller in der Region gehört, spielt definitiv eine – wenn nicht DIE - Führungsrolle unter den Weingütern der Provence! 2006 erwarb Sascha Lichine das Château, stellte ein Team um den bekannten Önologen Patrick Léon auf und setzte sich zum Ziel, die besten Rosé Weine der Welt zu erzeugen. Damit hat das Château d’Esclans die Renaissance der Roséweine eingeläutet und die eingangs genannten Weine sind längst zu Synonymen für die Provence und den Lebensstil Südfrankreichs geworden.
 

Château d’Esclans: Provence Rosé in Bestform

Les Caves du Château d'Esclans

Das Château d'Esclans

Ein altes Weingut, genau dort, wo sich einst ein römischer Beobachtungspostenbefand: Das Château d'Esclans erhebt sich über dem Golf von Fréjus, prominent gelegen in der Provence. Allerdings ist von der römischen Bebauung heute nichts mehr zu sehen, das heutige Schloss entstand im 19. Jahrhundert. Und das Weingut selbst? Das war bis 2006 noch Familienbesitz, in der Hand der Brüder Banque, später besessen von Joseph aussannt Caussemille.

Bis 1994 gehörte das Gut der Familie Perraud, danach ging es in den Besitz der schwedischen Rentenkasse über. Château d'Esclans und die angeschlossenen Besitzungen waren das, was man aus der Provence kennt - ein verschlafener, kleiner Weinbetrieb. Die  Weine waren auch das, was man erwarten würde. Der Rosé von Château d'Esclans war nie schlecht, aber es war eben ein Rosé aus der Provence und damit nichts Besonderes.

Als Sacha Lichine, selbst aus Bordeaux, das Château und die Weinberge erwarb, änderte sich das. Lichine schaffte es innerhalb weniger Jahre, den Rosé von Château d'Esclans weltweit bekannt zu machen und dazu auch noch in die Klasse der Spitzenweine zu heben.

Auf den 74 Hektar Weinbergen wachsen verschiedene Rebsorten. Die Gegend besteht aus Ton-kalkstein bis hin zu sandigem Kies. Grenache ist die primäre Weinsorte, Vermentino wird genauso angebaut wie Cinsault und Merlot, Mourvèdre, Syrah und Tibouren. Es waren aber die alten Grenache-Reben, die Lichine zu den Spitzenweinen inspirierten. Die ältesten Reben Frankreichs sind hier zu finden, einige sind 90 Jahre alt.

 

Typische Provenceweine? Lichine gab den Weinen Charakter!

Ein Rosé war lange Zeit nur ein Rosé. Die Weine wurden von Kennern nicht wirklich ernst genommen, galten als kostengünstig und vielleicht ein bisschen als das Leitungswasser zum Mittagessen. Sie wurden günstig verkauft und hatten den entsprechenden Ruf. Das änderte sich unter Sacha Lichine. Der Mann verkaufte die ertragreichen und hoch angesehen Weingüter seiner Familie in der Provence nach der Ausbildung in den USA und in Frankreich. Dem Rosé sprach er viel Potential zu. Das ist nicht die naheliegendste Einstellung, bedenkt man den Ruf, den Roséweine zu dieser Zeit hatten. Der Verkauf der familieneigenen Güter und der Erwerb von Château d'Esclans sorgte in Fachkreisen für Kopfschütteln. Lichine holte sich Patrick Léon an Bord und hatte damit einen der anerkanntesten Experten Frankreichs verpflichtet.

Whispering Angel - erstaunliche Qualität und ein niedrigschwelliger Name

Französisch war einst die Sprache der hervorragend Gebildeten, der Elite Europas. Das waren die Menschen, die einen guten Wein zu schätzen wussten. Heute ist der Hauptmarkt für Weine in den USA, und den wenigsten US-Amerikaner und -Amerikanerinnen geht Französisch leicht von der Zunge. Lichine nannte den Spitzenwein "Whispering Angel" und löste damit die amerikanischen Zungen. Plötzlich konnte man sich dort, wo viel Geld für gute Weine flossen, auch noch über den säuselnden Engel (Whispering Angel) mit der hervorragenden Länge und Komplexität unterhalten! Der Wein wirbelte nicht nur viel Staub auf in der Weinszene, sondern schlug ein wie ein Komet. Eine Flasche kostete 20 Dollar, um 2006 herum ein undenkbarer Preis für einen Roséwein.

Dem säuselnden Engel folgten weitere himmlische Genüsse: Seit 2018 wird der teilweise in Eichenfässern gereifte "Rock Angel" vertrieben. Die Eichenfässer machen den "Rock Angel" zu einem vollmundigen und aromatischen Genuss. Die Trauben dieses Weins stammen aus La Motte in der Provence, der Wein besteht aus Grenache und Vermentino. Er gleitet cremig wie Pfirsich über die Zunge, entfaltet eine Idee von Himbeere und ist mit leicht floralen und kräuterigen Noten sehr vielschichtig.

Aus Grenache, Cinsault und Carignan stellt man im Château d'Esclans "The Palm" her. Eine Palme?

Der Rosé will die kleine Schwester von "Whispering Angel" sein. Aromatische Frische und fruchtige Noten kommen zusammen und bilden ein insgesamt eher mildes Aroma, das trotzdem frisch in der Nase prickelt. Das auffällige Etikett mit den Palmen spiegelt die Persönlichkeit dieses Rosé ganz gut wider.

Der "Château d'Esclans" erinnert an die Raffinesse eines Blanc de Blanc Champagners! Er ist komplex und elegant. Dominant sind blumige Noten und rote Beeren, außerdem bringt er einen Hauch von Vanille und Birne mit. Seine Textur ist glatt und cremig, er ist gehaltvoll und hält am Gaumen lange an - ein Wein, der zu Recht nach dem Château d''Esclans benannt ist!

 Château d'Esclans kann allerdings auch klassisch Französisch nicht alle Weine zeichnen sich durch eine moderne englischsprachige Namensgebung aus. Der "Les Clans" beispielsweise, hergestellt aus Grenache, Vermentino und Syrah, ist ein absolut dynamischer und agiler Rosé. Aromatisch wie sonst kein Rosé, überzeugt der Wein jeden Genießer.

 Das Aushängeschild des Château d'Esclans ist jedoch der Garrus. Dieser Wein wird ausschließlich aus den Trauben erzeugt, die aus den besten Parzellen des Châteaus stammen. Auch dieser Rosé ist außergewöhnlich hochpreisig. Allerdings verdient die komplexe Komposition diese Wertschätzung durchaus. Kritiker beschreiben gerne die kristallklare Reinheit des Weins, der florale Transparenz zeigt. Hier ist die Rede von Mandelblüten, weißen Rosen und Enzian, eine durchaus starke Mischung, nicht nur hinsichtlich der Farben! Dazu kommen die Aromen von Pfirsich und Kamille. Der Rosé ist also durchaus sanft und doch ein bisschen rassig. Die Spannung zwischen den unterschiedlichen Aromen bleibt bis in den langen, mineralischen Abgang hinein bestehen.

 

Neue Technik für alte Reben: Rosé zwischen Tradition und zeitgenössischen Ansprüchen

Im Château d'Esclans arbeitet man durchaus mit alten Reben und weiß die Tradition des Weins zu schätzen. Das bedeutet aber nicht, dass die Herstellung nach antiquierten Methoden verläuft. Die Trauben werden im Fass fermentiert, aber es sind nicht immer Eichenfässer. Der "Whispering Angel" beispielsweise darf in Edelstahl reifen. Dabei können die 600-Liter-Demi-Muids individuell temperaturgesteuert werden, denn die Kühlsysteme sind in sich geschlossen. Diese Technik wird den Garrus genauso eingesetzt wie für "Les Clans", den "Rock Angel" und den "Château d'Esclans". Das ist die Technik, die Lichine aus Burgund mitgebracht hat.  Andere Besonderheiten sind weniger technikintensiv: Die Trauben werden grundsätzlich am frühen Morgen gepflückt, denn dann sind die Temperaturen noch niedrig. Voller Geschmack bei maximaler Reife ist das Ziel - trotzdem sollen die Trauben weder Farben, noch Tannin verlieren. Hitze wäre also kontraproduktiv.

Die geernteten Trauben werden doppelt maschinell sortiert, bevor sie nur leicht angepresst werden. Der Most darf im Wärmetauscher von 20 Grad Celsius auf etwa 7 Grad Celsius abkühlen, so dass die intensive Farbe der Trauben auch weiterhin erhalten bleibt. Erst dann kommt der Most in die Presse. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Trauben noch erhalten, die Schale ist nur leicht aufgebrochen. Die Fermentation findet in Edelstahltanks und in den erwähnten Fässern aus französischer Eiche statt. Bâtonnage ist das Stichwort, die klassische Technik ist von den Grand Crus aus Burgund abgeschaut. Der Sinn dahinter: Die Weine sollen in den großen 600-Liter-Fässern nicht so viel Kontakt mit dem Eichenfass bekommen.

Am wichtigsten aber ist die Assemblage. Bei der Assemblage wird auf Rebsorte, Alter der Reben, Bodentyp und Höhenlage bis hin zur Art der Fermentation alles bedacht. Kein Wunder, dass die Roséweine von Château d'Esclans ihre Klasse erreicht haben!