Laroche
Obédienceries jahrhundertalte Geschichte
Das Chablis ist eine Region, in der der Weinanbau seit Jahrhunderten zur Kultur der hier lebenden Menschen gehört. Schon früh erkannten Mönche die für den Weinanbau günstigen Voraussetzungen von Boden und Klima. In dem beschaulichen Ort St. Martin de Tours entstand Anfang des 9. Jahrhunderts der erste Chablis in den Kellern des dort gelegenen Klosters L’Obédiencerie.
Ebenso wie das Kloster verkörpert auch der weit über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannte Winzer Michel Laroche die Erfolgsgeschichte des Chablis. Ein Mann, dem der Weinanbau im Blut liegt: Seit fünf Generationen gehört das Winzerhandwerk zur Tradition seiner Familie. Nachdem der Chablis bis in die 60er Jahre fast in Vergessenheit geraten war, wurde er auf der Domaine Laroche aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Aus einem ehemals sechs Hektar großen Weinstock erschufen Michel und sein Vater Henri Laroche ab Ende der sechziger Jahre ein Wein-Areal, das mittlerweile 100 Hektar misst und die berühmtesten Weine der Gegend hervorbringt.
Dabei setzt der Winzer konsequent auf nachhaltige und naturschonende Bewirtschaftung. Zur Philosophie seines Weinguts gehört der globale, agrarökologische Ansatz, der die Beziehungen zwischen der Weinrebe, dem Boden, auf dem sie wächst, dem Klima und weitere Einflüsse der Umgebung berücksichtigt. Dem Wein sein Natürlichkeit und Ursprünglichkeit zu bewahren, ist eine der obersten Prämissen von Michel Laroche.
Chablis von Laroche ist nicht gleich Chablis
Die Herkunft aus den unterschiedlichen Lagen beeinflusst den Charakter und damit die Preislage eines Chablis beträchtlich. Wie viel Sonneneinwirkung eine Pflanze genießen durfte und welchen Witterungen sie ausgesetzt war, aber ebenso die Beschaffenheit des Bodens macht sich deutlich im Säuregehalt und dem gesamten Aroma der Trauben bemerkbar. Von den Ufern des Serein ausgehend bildet sich von rechts nach links das entscheidende charakterliche Gefälle der Weine aus, durch das sich vier unterschiedliche Qualitäten ergeben: Auf der obersten Stufe stehen die edlen Grand Crus, die ausschließlich auf einer kleinen Fläche an den orographisch rechten, sonnigen Reblagen des Flusses gedeiht.
Ihm folgt in unmittelbarer Nachbarschaft der ebenfalls sehr wertige Premier Crus. Der in der Region am häufigsten angebaute Wein ist der Chablis AOC, der auf nördlichen oder östlichen Lagen produziert wird und sich durch mehr durch frische Fruchtigkeit als durch die Komplexität und Finesse der Cru-Lagen auszeichnet. Der Petit Chablis ist als spritziger Wein perfekt zu vielen Mahlzeiten.
Für welche Qualitätskategorie man sich entscheidet, hängt vom Anlass ab: Ein festliches Menü mit Jacobsmuscheln und braucht natürlich „mehr“ Wein als ein Abendessen mit Fish and Chips. So passt beispielsweise zu einer leckeren, rustikalen Mahlzeit hervorragend der Laroche Petit Chablis. Der Laroche Chablis Clos hingegen ist etwas ganz Besonderes und unterstreicht spezielle kulinarische Ereignisse.
Laroches Chardonnay im Chablis
Ein tief verwurzeltes Verständnis für das Terroir im Chablis gepaart mit einem modernen, visionären Sinn für das Winzerhandwerk zeichnen die Domaine Laroche aus. Das Gut verfügt über ein abwechslungsreiches Repertoire aus unterschiedlichen Lagenweinen, deren Profil durch die klimatischen und geografischen Eigenschaften des jeweiligen Standorts geformt wird.
Im Chablis unterscheiden die Winzer 47 verschiedene Lagen, rechts und links des Flusses Serein gelegen, von denen lediglich sieben Lagen auf die Grand Crus fallen. Genau hier in diesen exquisiten rechten Lagen am Fluss gedeihen beispielsweise der begehrte Les Blanchots – einer der beliebtesten Grand Crus von Laroche – oder der ruhmreiche Laroche Chablis Clos, der von einem besonders sonnigen Standort stammt, wo die Trauben eine satte Reife erlagen. Die Lagen der Premier Crus befinden sich auf beiden Seiten des Serein.
So werden am linken Flussufer die Reben des Les Montmains in einem sonnenverwöhnten Hang angebaut und liefern ein sattes Aroma, die diesem Wein viel Substanz und Struktur verleihen. Die „einfachen“ Chablis wie der Petit Chablis findet man in weitläufigeren Lagen linker Hand des Flusses. Aber gerade dieser „kleine“ Wein zeigt, dass die Trauben hier einen sehr angenehmen, frischen Wein hergeben, der viel über sein ursprüngliches Terroir verrät.