Filter
Weißwein Rotwein Roséwein Schaumwein
Riesling Grauburgunder Blaufränkisch Cabernet Sauvignon Chardonnay
rosé rot weiß
Nahe Rheingau Rheinhessen
brut trocken
aromatisch & frisch ausdrucksstark & fein fein & aromatisch fruchtig & aromatisch jung & frisch
2023 2022 2021 2020
3 Winner Heyl zu Herrnsheim Weinkellerei St. Antony Weingut Weingut Bernhard Mehrlein
Standard Flasche (0,75l)
Andere Drehverschluss Naturkorken Sekt/Champagnerkorken
ja

St. Antony Weingut

Riesling vom Roten Hang

St. Antony gehört seit den 1960er Jahren zu den großen Weingütern Rheinhessens. Zahlreiche Auszeichnungen und immer neue Spitzenjahrgänge beweisen das Qualitätsbestreben der Weinmacher um Dirk Würtz. Das Weingut kann am Roten Hang auf echte Spitzenlagen zurückgreifen. Über das rheinhessische Nierstein erstrecken sich die Weinberge der VDP.Großlagen wie Pettenthal oder Orbel. Mit seinem biodynamischen Ansatz produziert das Team unter dem Gutsbesitzer Detlev Meyer erstklassige Rieslinge und Blaufränkische. Die Umstellung der traditionellen Methoden auf moderne und ethisch anspruchsvolle Produktionsbedingungen war ein voller Erfolg. Heute zählt das Weingut St. Antony mit einer Anbaufläche von 46 Hektar zu den Top 100 Deutschlands und macht seinem Schutzpatron alle Ehre.
 

St. Antony Weingut

Die Geschichte des Weinguts St. Antony

Das Ruhrgebiet ist nicht unbedingt für seine Weine weltbekannt. Dementsprechend beginnt auch die Geschichte St. Antonys mit der Gründung einer Eisenhütte im Jahr 1758. Südlich von Nierstein eignet sich das Terroir besonders für den Abbau von Kalk und so entsteht hier die Gute-Hoffnungs-Hütte (GHH). Die Folge des Ersten Weltkriegs war ein enormer Rückgang der Nachfrage nach Eisen und damit auch nach Kalk. Doch die GHH versuchte, die aussichtslose Lage der Arbeiter um Nierstein mit einer neuen Idee zu retten, und erkannte das Potenzial der Region für Weinanbau. Die erste Flasche verließ die Produktion im Jahr 1920.

1955 markiert das Ende der Kalksteingrube und ist gleichzeitig das Geburtsjahr des heutigen Weinguts. Seither haben die Weinmacher von St. Antony viel dazu gelernt und immer wieder neue Spitzenlagen erworben. Seit 1986 trägt das Weingut seinen heutigen Namen, der auf den Schutzpatron zurückgeht. Viele Jahre gehörte der Betrieb zu MAN, ehe ihn Detlev Meyer 2005 erwarb. Zu diesem Zeitpunkt hatte St. Antony bereits seit 15 Jahren die VDP-Mitgliedschaft als Prädikatsweingut inne. Mit den neuen Eigentümern konzentriert sich die Produktion auf die berühmten Lagen wie Ölberg, Hipping, Orbel und Pettenthal. Der Riesling von St. Antony wird immer bekannter. Der Winzer Felix Peters führte das Weingut an die Spitze Rheinhessens. Sein Nachfolger Dirk Würtz baute diese Position noch weiter aus. Seit 2008 gehört auch der Blaufränkisch vom Roten Hang zu den Erfolgsweinen des Hauses. Der Kellermeister Würtz sagt, schuld an seiner Weinkarriere sei ein Glas Bordeaux gewesen. Im Alter von 17 Jahren sei es um ihn geschehen. Heute ist St. Antony der größte Teilhaber am Roten Hang und produziert jährlich etwa 210.000 Flaschen Wein.

Die Rebsorten des Roten Hangs

Der Riesling dominiert klar das Angebot von St. Antony. Die Königin unter den weißen Rebsorten reift sehr spät und transportiert die perfekten geologischen Bedingungen am Roten Hang. Auch der Chardonnay hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Denn der Mix aus Säure und Mineralität ist wie geschaffen für die Weinberge um Nierstein. Mit dem Blaufränkisch kam eine besondere rote Rebsorte in die Region, deren Finesse und Konzentration sich auf dem roten Schiefer der Gegend entfalten kann. Die noblen Pinot Noirs von St. Antony überzeugen mit großer Opulenz und gleichzeitig mit einer mineralisch-rauchigen Note. Zuletzt sind auch die unkomplizierten Weißburgunder gefragt, die cremig und fruchtig daherkommen.

Das Terroir der Großen Lagen von St. Antony

Der Rote Hang ist eine seltene Gesteinsformation, die direkt am Rhein liegt. Die meisten Reben von St. Antony wachsen auf diesem roten Schiefer-Terroir. Besonders der Riesling liebt die kargen und steilen Weinberge. Kalkreicher Ton, Schluff- und Sandstein prägten den Roten Hang und machten ihn zur perfekten Grundlage für mineralische Weine mit milder Säure und aufregender Fruchtnote. Gleichzeitig erhitzt sich dieser Boden sehr gut. Zusammen mit den nach Osten ausgerichteten Steilhängen sorgt der Boden außerdem dafür, dass eines der wärmsten und trockensten Mikroklimata Deutschlands entsteht.

Dieses Potenzial nutzt St. Antony und bewirtschaftet beispielsweise mit dem Niersteiner Zehnmorgen eine exklusive Lage für Riesling. Die anderen VDP.Großen Lagen Brudersberg, Hipping, Orbel, Ölberg und Pettenthal bringen ebenfalls echte Spitzenweine hervor. Im Herzen des Roten Hangs befindet sich die vielfältige Lage Pettenthal, einer der steilsten Weinberge Rheinhessens. Dessen mächtige Rieslinge erinnern eher an Rotweine. Winzer nennen diese Weine daher häufig die Burgunder unter den Rieslingen. Die Große Lage Nierstein Orbel eignet sich aufgrund kühler Nachttemperaturen und feinen Schieferschotters für langreifende Rebsorten. Die Weine von hier weisen häufig eine spannende Säure auf.

St. Antony – ein ausgezeichnetes Weingut

St. Antony kann sich nicht über fehlende Auszeichnungen beschweren. Der Top-Status der Rheinhessen lässt sich an zahlreichen Preisen ablesen. So erhielt das Weingut von Gault-Millau 2010 drei Trauben mit der Begründung, es zähle "zweifelsohne zu den Aushängeschildern am Roten Hang". Der Eichelmann vergab im selben Jahr vier Sterne und lobte die „starke Kollektion". Sowohl die Financial Times als auch Jancis Robinson haben St. Antony bereits unter die 30 besten Weingüter Deutschlands erhoben. Im Stern hieß es über St. Antony bereits unter dem alten Winzer Felix Peters, er meistere „die Schikanen im Weinberg bravurös“.

Die Weine von St. Antony sind preisgekürte Spitzenerzeugnisse. So erhielten die Weinmacher aus Nierstein im Falstaff Weinguide von 2016 beispielsweise die alleinige Spitzenbewertung für trockene Weine. Das berühmte Wein-Magazin sagt über die Rheinhessen: „Welch eine Entwicklung! Fast ist man versucht zu sagen, dass St. Antony zum Rotweinspezialist geworden ist“. Gemeint ist der Blaufränkisch, der Falstaff an die Erzeugnisse des Schwesterguts Heyl in Hernsheim erinnert. Die FAZ hielt diesen Wein bereits für die „Innovation des Jahres“ und bewertete auch den Orbel Riesling als einen der Top Fünf Deutschlands. Der Feinschmecker freut sich über die vermeintliche Wiederentdeckung der Großen Lagen, die St. Antony erst berühmt machte: „Endlich glänzen die substanzreichen und dennoch eleganten Rieslinge aus dem Roten Hang wieder in ihrer gewohnten Mineralität…“. Die Anerkennung ist durchaus berechtigt und basiert neben den ausgezeichneten Lagen auch auf einer weiteren wichtigen Säule des Unternehmens:

Wein-Philosophie und Ethik von St. Antony

Wer große Weine erschaffen will, der sollte Prinzipien haben. Das Team um Winzer Dirk Würtz und den Eigentümer Detlev Meyer verpflichtet sich einer strengen Ethik, die ganz auf die originäre Herkunft der Trauben setzt und die Natur in den Vordergrund stellt. An erster Stelle steht daher der Gedanke der Nachhaltigkeit, die zum Erhalt des Roten Hangs beitragen soll. Auch in der Ökologie setzt St. Antony auf natürliche Reife. Um immer wieder neue Wagnisse wie die Neupflanzung des Blaufränkisch eingehen zu können, halten die Winzer Mut für eine unentbehrliche Eigenschaft. Aber auch die Fairness im Team und gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter gehören zu ihren Prinzipien.

Der biodynamische Ansatz von St. Antony

Weine im Einklang mit der Natur: Das ist das Credo der Rheinhessen. Deshalb setzen sie auf ökologische Pflanzenschutzmittel, nutzen die Verwirrmethode für schädliche Insekten und meiden Herbizide. Statt auf Quantität setzt der Betrieb bewusst auf Qualität, damit keine mineralischen Dünger zum Einsatz kommen und die Trauben in Ruhe reifen können. Die Gesellschaft für Ressourcenschutz prüft regelmäßig die Produktionsbedingungen des Weinguts. Auch dabei setzt St. Antony auf eine traditionelle Herstellungsweise und echte Handarbeit, so zum Beispiel bei der Unkrautbekämpfung. Das Winzer-Team sieht sich in der Verantwortung für die Steilhänge und möchte das Terroir individuell interpretieren. Der Faktor Zeit ist laut St. Antony das Wichtigste, um großen Wein herzustellen. Biodynamisch bedeutet also, die Ursprungskräfte des Bodens zu nutzen, den natürlichen Lebensraum zu fördern und die Weine damit langfristig komplexer, stabiler und alterungsfähiger zu machen.