Cognac
Frankreichs bekanntester Weinbrand
Cognac ist ein Weinbrand, der nach der französischen Stadt und dem gleichnamigen Weinanbaugebiet benannt ist. Irrtümlicherweise wird oft jeder Weinbrand als Cognac bezeichnet, aber nur die Erzeugnisse aus diesem Gebiet dürfen diese Bezeichnung nutzen. Kenner genießen ihren Cognac pur und ungekühlt als Digestif. Aber auch jenseits der Connaisseurs erfreut sich der Weinbrand einer großen Beliebtheit: Bekannte US Amerikanische Rapper wie Snoop Dogg, Nas, Eminem oder Drake haben in den letzten Jahren den Cognac in ihren Liedern besungen. Eine Besonderheit sind sicherlich die zahllosen besonderen, oftmals limitierten Flaschen, mit denen die Cognac Erzeuger für Aufmerksamkeit sorgen.
Was ist Cognac?
Cognac zählt zu den Branntweinen und ist ein Weißweindestillat. Dennoch darf man ihn nach aktueller EU-Bestimmung nicht mehr als Weinbrand bezeichnen. Bis 1920 nannten sich die meisten Weinbrände außerhalb Frankreichs Cognac, obwohl sie mit dem gleichnamigen Weinanbaugebiet wenig zu tun hatten. Doch im Versailler Vertrag legten die Franzosen fest, dass ihre hochprozentige Spirituose nicht aus Weintrauben aller möglichen Herkunftsländer bestehen darf. Seither muss der echte Cognac aus dem gleichnamigen Departement oder aus dessen Nachbargebieten Charente und Charente-Maritime in Frankreich stammen. Der Hersteller ist zudem verpflichtet, die Trauben des entsprechenden Weißweins in einer traditionellen Brennblase zu destillieren. Der entstandene Cognac ist meist eine Komposition aus dem Ergebnis dieses Brennvorgangs und anderer Branntweine (gesetzlich maximal 50 Prozent). Er weist einen Mindestalkoholgehalt von 40 Prozent auf.
Wie macht man Cognac? Wo wird Cognac hergestellt?
Innerhalb der Anbaugebiete Cognacais, Charente und Charente-Maritime gibt es sechs kleine Herkunftsregionen, aufsteigend nach Qualität genannt: Bois Ordinaires, Bons Bois, Fins Bois, Borderies, Petite Champagne und Grande Champagne. Die Weine für den Cognac müssen aus Trauben dieser Gegenden stammen. Üblicherweise stellen Produzenten die Weine extra als Basis für den Cognac her. Dazu füllen Sie die Trauben zur Destillation in kupferne Brennblasen (alambic charentais) mit einem maximalen Fassungsvermögen von 30 Hektolitern. Das Erhitzen des Alkohols und das Auffangen der Dämpfe erfolgen im Doppelbrandverfahren zweimal hintereinander. Als Resultat des ersten Brennens erhält man den sogenannten Brouillis, einen Rohbrand mit einem Alkoholgehalt von 27 bis 30 Prozent.
Die zweite Destillation fängt das Herz (coer) des Destillats auf. Dabei entsteht der Feinbrand mit 60 bis 72 Prozent Alkohol. Diese Komponente charakterisiert den Cognac und unterscheidet ihn von anderen Weinbränden wie dem Brandy, einem hochdestillierten Brandwein. Nach dem Brennvorgang erfolgt die Lagerung im Holzfass (meist Eiche). Der Cognac färbt sich dabei dunkler, je länger er reift oder je mehr Farbstoffe auf Zuckerbasis der Hersteller hinzufügt. Die Herkunft der Trauben hat einen entscheidenden Einfluss auf den Reifeprozess: So sind Destillate aus Fins Bois, Bons Bois und Bois Communs schon nach vier Jahren Lagerung trinkfertig. Andere Cognacsorten brauchen bis sechs Jahre und mehr. Danach komponiert der Kellermeister, entsprechend seinem Produkt aus dem fertigen Destillat und weiteren Branntweinen (maximal 50 Prozent), den Cognac. Im Zuge dessen reduziert er außerdem den Alkoholgehalt durch Wasserzugabe. Manche Sorten enthalten zusätzlich bis zu drei Prozent Zuckerkulör. Hierbei handelt es sich jedoch meist nicht um hochwertige Cognacs. Der Käufer kann das Alter und die Qualität anhand folgender Klassifizierungen ablesen:
Was bedeutet XO bei Cognac? Was ist VSOP? Was bedeutet VSOP? Die Qualitätsstufen erklärt
- VS. (very special) oder drei Sterne: Cognac, der ein Destillat enthält, das mindestens zwei Jahre alt ist
- VSOP (very superior old pale) oder V. O. (very old), auch Vieux oder Réserve: Cognac, der ein Destillat von mindestens vier Jahren enthält
- XO (extra old), auch Napoléon, Royal, Vielle Réserve: Cognac, der ein Destillat von mindestens sechs Jahren enthält
Oft sind die renommiertesten Cognac-Sorten noch wesentlich älter. Manche fine Brände kosten online über 1000 Euro, da sie bereits auf alte Lagerbestände des 18. Jahrhunderts zurückgehen.
Die Geschichte des Cognacs
Branntweine gab es schon zu Zeiten der alten Alchimisten. Über Mönche und Ärzte verbreitete sich die Tradition des Destillierens im Mittelalter. Chevalier de la Croix-Maron gilt als Erfinder des Cognacs. Er ist ein Vorfahre der Castelbajac, der legendären französischen Cognac-Familie, die noch heute existiert. 1549 erwähnen die Urkunden zum ersten Mal die Herstellung von Cognac. Der Branntwein entstand vermutlich, um Weine für die langen Überfahrten in Länder wie Amerika, England, Irland oder Skandinavien haltbar zu machen. Ein schöner Nebeneffekt für die Seefahrer war, dass sich das Volumen der benötigten Flaschen durch den höheren Alkoholwert verringerte.
Im 17. Jahrhundert war es üblich, die Fässer über den Hafen Rochefort zu verschiffen. Schnell bemerkten Händler den positiven Effekt, den eine lange Reise im Fass auf seinen Inhalt hatte. Damit kam der Erfolg, und zahlreiche Cognac-Brennereien entstanden, die wie das Haus Augier Frères auch heute noch brennen. 1909 legten die Franzosen das für den wahren Cognac geschützte Anbaugebiet fest. Mit dem Versailler Vertrag von 1920 machten sie diese Festlegung in Europa zum Gesetz. Heute ist Cognac bei Spirituosen Liebhabern auf der ganzen Welt populär, Das bekannteste Cognac Haus ist dabei zweifellos Hennessy.
Wie trinkt man Cognac?
Der Cognac gehört zu den Spirituosen, die aus einem speziellen Glas getrunken werden: den Cognac-Schwenker. Seine rundliche Kelchform mit dem breiten Rand ist ideal, um die flüchtigen Aromen in die Nase zu leiten. Am besten schmeckt der edle Branntwein leicht erwärmt von den Händen. Die ideale Temperatur liegt bei 21 Grad. Mit dem Schwenken des Glases entlocken Kenner dem Cognac zunächst im sogenannten Nosing seine unterschiedlichen Duftnoten. Anschließend lässt ihn der Genießer einige Sekunden auf der Zunge zergehen. Pur lässt sich der Cognac besonders gut langsam genießen.
Unbekannter, aber deshalb nicht weniger reizvoll sind die Cognac-Cocktails. Der „Prince of Wales“ mit Curaҫao, Angostura und Champagner ist ein wahres Luxusgetränk, und vor allem bei den Damen sehr beliebt. Der Side Car, der üblicherweise mit Triple Sec und Zitronensaft gemixt ist, kann aus jeglichem Branntwein bestehen. Aber nur mit Cognac ist er stilecht. Dieser Cocktail gehört zu den beliebtesten der letzten hundert Jahre, auch wenn er heute nicht mehr ganz so berühmt ist.
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