Gin
Botanicals, Wacholder, Tonic und mehr
Kaum eine andere Spirituose hat in den letzten Jahren so sehr für Furore gesorgt, wie das ursprünglich in Holland erfundene Wacholderdestillat. Unzählige Kreationen aus Ländern rund um den Globus werden inzwischen in den gut sortierten Cocktailbars weltweit ausgeschenkt. So vielfältig wie die Erzeuger sind auch die Facetten des Gins! Den Botanicals, die der Spirituose ihren Geschmack geben, sind keine Grenzen gesetzt, was dazu führt, dass es Gin in unzähligen geschmacklichen Ausprägungen gibt. Und genauso zahllos sind die Kombinationsmöglichkeiten mit den unzähligen Tonics, die inzwischen erhältlich sind. Um den vollen Gin Geschmack zu erleben, sollte aber zunächst ein kleiner Schluck pur verkostet werden. Eine großartige Alternative zum Gin ist der alkoholfreie Gin, der stetig an Beliebtheit gewinnt.
Was ist eigentlich Gin?
Zunächst einmal ist Gin eine unglaublich vielfältige Spirituose, da die Vielzahl der Zutaten keine Grenzen zu kennen scheint. Dann ist Gin natürlich ein Wacholderdestillat, aber –vorsicht- er wird nicht aus Wacholder destilliert, sondern mit Wacholder und vielen anderen Zutaten aromatisiert, das ist ein großer Unterschied zu anderen Spirituosen.
Was den Gesetzgeber und dessen gesetzliche Definition betrifft, so ist diese in Bezug auf Gin recht einfach: Gin ist ein alkoholisches Getränk, hergestellt aus Alkohol aus landwirtschaftlichem Ursprung mit mindestens 37,5 % und einer erkennbaren bzw. sensorisch wahrnehmbaren Wacholdernote. Was noch alles dazukommen kann und darf, ist nicht vom Gesetzgeber festgelegt.
Und genau daraus resultiert die einzigartige Vielfalt und der Reichtum an Varianten des Gins. Ob Früchte, frische und getrocknete Kräuter, Wurzeln, Gewürze, der Fantasie wie der Kreativität sind da so gut wie keine Grenzen gesetzt. So gibt es Gins, die sich auf ein paar wenige klassische Zutaten beschränken, Wacholder natürlich, dazu Angelikawurzel, Zitrone oder Orange, schon daraus kann man bemerkenswert gute Gins erzeugen. Andere wiederum verwenden 40 und mehr Zutaten.
Gin ist als Name nicht geschützt und darf überall auf der Welt hergestellt werden. Gin hat auch keinen definierten Ursprung, wie es etwa im Fall von Cognac, Armagnac oder Calvados der Fall wäre.
Das gilt auch für die vielleicht am weitesten verbreitete und äußerst beliebte Kategorie des „London Gin“, die keineswegs nur in London produziert werden dürfte. Diese Bezeichnung weist vielmehr darauf hin, dass die Erzeugung bestimmte Auflagen in Bezug auf die Süßung oder die Farbgebung zu beachten hat. “Plymouth Gin“ hingegen, oder der „Vilnius Gin“ müssen, anders als der London Gin, in den jeweiligen Städten destilliert werden, wobei die Zutaten aus aller Welt kommen dürften.
Wie entsteht Gin?
Wie wird er nun hergestellt, der aufregende, der faszinierende Gin? Ausgangspunkt ist zunächst einmal immer ein extrem neutraler Alkohol mit ca. 96 Volumenprozent. Viele Gin-Erzeuger kaufen diesen Alkohol in anderen Destillerien und destillieren ihn, um ganz sicherzugehen, noch wenigstens einmal, andere verlassen sich erst gar nicht auf fremde Hersteller und erzeugen auch ihren Ausgangsalkohol selbst. Das ist aber lediglich eine Frage der Philosophie. Sollten Sie eine Gin-Destillerie besuchen und sich fragen, warum Sie Ihre Mobiltelefone abgeben müssen, dann stellen Sie sich einfach vor, dass in den Kellern hochprozentiger Alkohol lagert, der schon bei einem kleinen Funken wie eine Bombe reagieren könnte.
Was sind Botanicals?
Dann schlägt die Stunde der Zutaten, der „Botanicals“, wie sie in der Fachsprache heißen. Dabei gibt es verschiedene Wege, wie diese Botanicals den Alkohol aromatisieren können. Teilweise werden die Früchte oder Kräuter in Alkohol eingelegt, sodass durch eine Mazeration Aromenstoffe entzogen werden können, dieser wird dann destilliert. Eine andere Möglichkeit wäre die Botanicals in einem Korb in den Destillationskessel zu hängen, sodass die alkoholischen Dämpfe der Destillation den Korb durchdringen und so die Aromenstoffe extrahieren können.
Auch besteht die Möglichkeit einen mit ausgewählten Botanicals aromatisierten Alkohol nach der Destillation zuzugeben, umso das Aromenspektrum zu ergänzen. Es gibt unterschiedliche Wege den Alkohol zu aromatisieren, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, häufig besteht der Prozess auch aus einer Kombination dieser Methoden, da sich nicht alle Botanicals, die zum aromatischen Spektrum beitragen sollen, in ihrem Rohzustand blendend vertragen. Wichtig ist, dass, wann immer der Prozess in Gang gesetzt wird, am Ende ein sensorisch identisches Produkt entsteht, denn, wer eine bestimmte Marke besonders schätzt, der möchte auch, dass sich jede neu erworbene Flasche identisch präsentiert.
Ganz zum Schluss wird dann mit ausgewähltem Wasser der aromatisierte Alkohol auf Trinkstärke verdünnt, und es entsteht das Endprodukt – der Gin. Diese Verdünnung ist auch wichtig für die Entfaltung der aromatischen Struktur, die nicht bei jeder Alkoholgradation gleich ist.
Auf die Botanicals kommt es an
Es wurde bereits gesagt, dass Gin eine enorme Vielfalt aufweist. Das liegt daran, dass so gut wie jede Destillerie ihre eigene, teilweise bestens gehütete Rezeptur besitzt. Dieses Rezept kann aus wenigen Botanicals bestehen, oder auch aus sehr vielen. Allen gemeinsam sind die Wacholderbeeren, danach aber trennen sich die Wege. Es gibt Gins, die kommen mit wenigen klassischen Botanicals aus, Wacholder, Angelikawurzel, Zitronen- und/oder Orangenschale, Pfeffer. Andere wiederum kombinieren süße Gewürze mit Früchten und Kräutern. So gibt es heute Gin mit schmeckbaren Aromen von Vanille, Tonkabohne, Apfel, Himbeere, Koriander, Kakaobohne, Zitrus und Limette, und, und, und... Hier kennt die Kreativität keine Grenzen. Und über allem schwebt immer der Wacholder.
Gin ist nicht gleich Gin
Abgesehen von der aromatischen Vielfalt unterscheidet man den Gin in unterschiedliche Stile:
Gin: Das ist ein Gin mit deutlicher Wacholdernote und einem Mindestalkoholgehalt von 37,5 %. Hier wäre auch etwa eine Süßung erlaubt.
Destillierter Gin: Als ob Gin nicht ohnehin ein Destillat wäre, dieser Stil heißt aber tatsächlich so. Hierbei handelt es sich um ein Destillat mit aus Wacholderbeeren gewonnenem Wacholdergeschmack. Eine Mischung mit aromatisiertem Alkohol oder auch der Zusatz naturidentischer Aromen ist ebenfalls gestattet. Der Mindestalkohol beträgt auch hier 37,5 %.
London Dry Gin: Diese Bezeichnung deutet nicht etwa auf den Ursprung hin, sondern bezeichnet nur den Stil. London Dry Gin darf überall auf der Welt hergestellt werden. Im Unterschied zum destillierten Gin ist hier eine nachträgliche Aromatisierung untersagt, auch die Zugabe naturidentischer Aromen ist verboten. Gesüßt werden dürfte nur in einem extrem bescheidenen Rahmen. Natürlich muss er auch nach Wacholder schmecken, der Mindestalkoholgehalt beträgt 37,5 %.
Sloe Gin: Hierbei handelt es sich im eigentlichen Sinn nicht um einen Gin, eher um einen Likör. Gewonnen wird er aus Schlehen, einerseits durch Mazeration, andererseits durch Zugabe von Schlehensaft. Die Bezeichnung Sloe Gin ist umstritten – aber gültig.
Der Klassiker – Gin Tonic
Der vielleicht beliebteste und auch sicherlich bekannteste Cocktail mit Gin ist der Gin Tonic. Dieser wurde natürlich von den Briten erfunden. Als zur Kolonialzeit viele britische Soldaten in Indien weilten, bekamen sie von den Ärzten die Empfehlung mit auf den Weg, regelmäßig Chinin zur Prophylaxe gegen die Malaria zu sich zu nehmen. Das geschah durch das Trinken von chininhaltigem Tonicwater. Das aber schmeckte zur damaligen Zeit weitaus bitterer als heute, und die Soldaten stellten schnell fest, dass es mit einer großzügigen Zugabe von Gin deutlich an Wohlgeschmack gewann. Im 20. Jahrhundert trat dieser Cocktail dann seinen Siegeszug rund um den Globus an. Ein guter Einsteiger Gin für einen Gin Tonic ist der Bombay Sapphire, ob er der beste Gin für Gin Tonic ist, liegt ganz im Geschmack des Genießenden.
Essenziell für das Tonic Water ist das Chinin, das aus dem Chinarindenbaum gewonnen wird. Dieses wird dann mit kohlensäurehaltigem Wasser vermischt. Dazu können dann aber noch andere aromatische Komponenten treten. Gin Tonic ist heute beinahe eine Wissenschaft geworden. Nicht nur die Welt der Gins hat sich vervielfältigt, auch die der Tonic Water hat Zuwachs bekommen.
Da will es wohlüberlegt sein, welchen Gin mit welchem Tonic Water zu kombinieren wäre. Tonic Water lässt sich auch in verschiedene Stilrichtungen unterscheiden. Classic: Das ist durch einen hohen Chininanteil von einer deutlichen Bitternote geprägt, ebenso von klaren Zitrusnoten. Häufig ist auch der Gehalt an Kohlensäure höher.
Dry: Dieser Stil schmeckt zwar trocken, weist aber auch einen geringeren Anteil an Chinin auf und schmeckt daher weniger bitter, auch der Gehalt an Kohlensäure ist geringer. Dieses Tonic Water eignet sich daher bestens für leichtere, fruchtbetonte Gins.
Blumig und fruchtig: Wie der Name schon sagt, weist dieser Stil entweder blumige oder eben recht fruchtige Noten auf. Das passt hervorragend zu Gins mit deutlichem Wacholdergeschmack, oder eben zu Gins, die eine vergleichbare aromatische Struktur aufweisen.
Cocktails und Longdrinks mit Gin
Es gibt viele beliebte Drinks mit Gin, hier eine kleine Rezeptauswahl:
Gimlet: Ein klassischer Cocktail, gemixt aus Gin und Lime Juice, berühmt geworden durch die Kriminalromane von Raymond Chandler und dem Privatdetektiv Philip Marlowe.
Gin Fizz: Ein Cocktail aus Gin, Zitronensaft, Zuckersirup und Sodawasser.
French 75: Benannt nach einer Kanone aus dem Ersten Weltkrieg, wird er genauso gemixt wie ein Gin Fizz, allerdings mit Champagner aufgefüllt.
Aviation: Ein Cocktail aus Gin, Maraschino, Veilchenlikör und Zitronensaft. Der Cocktail stammt aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, die Farbe Lila war ein Verweis auf den Beginn der Luftfahrt.
Gin Tonic: siehe oben
Gin Basil Smash: Eine noch relativ neue Kreation. Gemixt aus 6 cl Gin, 2 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup und 10 - 15 frischen Basilikumblättern. Erfunden wurde der Gin Basil Smash von Barkeeper Jörg Meyer, Besitzer der Bar Le Lion in Hamburg, die zu den besten Bars der Welt zählt. Seit seiner Erfindung hat sich der Drink über die ganze Welt ausgebreitet und erfreut sich einer wachsenden Fangemeinde.Welcher Drink wird in welchem Glas serviert?
Der Tumbler oder das Highball Glas sind für die meisten Drinks mit Gin die perfekten Gläser. Sie bieten genug Platz, damit sich das Aroma entfalten kann.Wie serviere ich Gin Tonic?
Welcher Drink in welchem Glas und vor allem: welches Glas für Gin Tonic? Hier haben wir Ihnen einige Eckpunkte beim Servieren des Gin Tonic zusammengefasst:
Die Trinktemperatur: Am besten kühlen Sie das Glas, den Gin und das Tonic Water rechtzeitig vor dem Servieren vor. Dadurch beugen Sie dem Schmelzen der Eiswürfel und dem Verwässern des Drinks im Eisfach vor.Das Glas: Gängig sind ein Tumbler, das typische Whiskyglas und das Highball oder Becherglas. Beide Gläser bieten den nötigen Raum, damit die Botanicals ihr volles Aroma entfalten können. Das Mischverhältnis sollte bei beiden Gläsern 3:1 oder 4:1 von Tonic zu Gin sein, und das Glas sollte randvoll mit Eiswürfeln sein. Crushed Ice sollte nicht verwendet werden - es schmilzt zu schnell und würde den Genuss verwässern.
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