Sloe Gin
Die Welt der Gins ist groß und vielfältig. Besonders bekannt ist der traditionelle Dry Gin sowie der London Dry Gin mit seinen strengen Regeln. Traditionell kommt Gin aus den Niederlanden, wo er als „Genever“ bekannt ist. Neben New Western Dry Gin, Plymouth Gin und Old Tom Gin ist auch der Sloe Gin eine wichtige Gin-Art, die es zu entdecken gibt. Sloe Gin besteht aus Schlehenbeeren und ist eher ein Likör als ein Gin. Jedoch basiert das Getränk auf Gin und wird daher oft in der gleichen Kategorie genannt. Anders als bei einem klassischen Gin ist beim Sloe Gin die Hauptzutat die Schlehenbeere, die auf Englisch „sloe“ heißt. Andere Gins bauen hingegen auf der Wacholderbeere auf. Der Gin aus Schlehen hat etwas weniger Alkohol und ist süßer. Somit eignet er sich bestens als Einstieg in die Gin-Welt.
Das Besondere am “Schlehenfeuer”
Sloe Gin wird auch als Schlehenfeuer, Schlehenlikör oder Schlehengin bezeichnet. Er zeichnet sich durch einen Alkoholgehalt um die 20 Prozent aus, während klassischer Gin mindestens 37 Volumenprozent erreichen muss. Wie auch bei anderen Likören liegt der Alkoholgehalt von Sloe Gin stets zwischen 15 und 30 Prozent.
Klassischer Wacholderschnaps ist meist farblos, während Sloe Gin eine rote bis dunkelrote Farbe aufweist. Dies liegt an den Schlehenbeeren. Die dornenreichen und immergrünen Sträucher sind vor allem in England sehr verbreitet. Entsprechend kommen die meisten Sloe Gin-Kreationen von der britischen Insel. Hier wird der Schlehenbusch schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze verarbeitet. Somit hat der Schlehenlikör einen ähnlichen Ursprung wie Wacholdergin, denn beide waren ursprünglich dazu gedacht, Krankheiten zu heilen.
Glücklicherweise macht das Schlehenfeuer heutzutage mit vielen interessanten Geschmacksrichtungen vor allem gute Laune. Obwohl die Schlehenbeere das Getränk dominiert, werden oft noch sogenannte Botanicals, das sind pflanzliche Extrakte, hinzugegeben. So haben einige Sloe Gins ein winterliches Flair mit Aromen wie Zimt, Nelken, Muskat oder Anis. Andere Varianten können mitunter etwas fruchtiger sein.
Schlehenlikör liegt im Trend
Mit seinem beerig-fruchtigen und recht süßen Geschmack liegt Sloe Gin mitten im Trend. Hier treten die sonst oft herbalen bis herb-würzigen Noten, die von anderen Gins bekannt sind, in den Hintergrund. Stattdessen zeigt der Sloe Gin, dass er ein Likör ist. Oftmals wird Sloe Gin im Winter getrunken und erinnert dabei ein wenig an Glühwein, da er von innen heraus wärmen soll. Besonders beliebt ist das Mixgetränk Sloe Gin Fizz. Dabei wird der Likör mit Sodawasser und Zitronensaft gemischt und es entsteht eine sommerliche Frische, die ideal für die warmen Monate ist. In Cocktails, als Gin Tonic und natürlich in purer Form stellt der Sloe Gin als „kleine Schwester des Gins“ eine Köstlichkeit dar.
Je nach Marke werden für den Sloe Gin wacholderbetonte Gins wie der London Dry oder würzige Gins wie der Plymouth Gin als Ausgangsspirituose genutzt. Bei der Destillation werden die mazerierten Schlehenbeeren dann zum Likör und geben dem klassischen Geschmack des Gins dank der Schlehen eine fruchtige und wärmende Note. Überzeugen Sie sich am besten selbst vom Schlehenfeuer – es lohnt sich!