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Österreich

Weinfreuden zwischen Donau und Neusiedlersee

Kaum ein europäisches Weinland hat einen solchen Aufstieg hinter sich wie die Alpenrepublik seit den 1980ern. Die österreichischen Winzer haben es geschafft, sowohl die Anbaugebiete wie das Burgenland und die Steiermark, die Wachau oder das Weinviertel zu starken Marken zu machen. Die österreichischen Weißweine sind das Aushängeschild des Landes. Der Grüne Veltliner ist als junger, frischer Vino genauso begehrt wie die gereiften Lagenweine aus der Wachau. Der Sauvignon blanc aus der Steiermark gehört zu den besten der Welt, von den österreichischen Rotweinen steht der Blaufränkisch steht heute neben herausragenden Pinots und Cuvées. Österreichs Weine stehen für eine klare Herkunft, für modernen, oft ökologischen und nachhaltigen Weinbau, für einen gelungenen Generationswechsel und für eine begeisternde Vielfalt.

 

Österreich

Weißweinland Österreich: Grüner Veltliner dominiert den Rebsortenspiegel

Auch wenn der Rotwein in Österreich auf dem Vormarsch ist, kann man die Alpenrepublik nach wie vor als typisches Weißweinland mit langer Tradition bezeichnen. 22 weiße Rebsorten sind hier für die Produktion von Qualitätswein, Prädikatswein (Qualitätswein besonderer Reife und Leseart) und Landwein zugelassen. Angebaut werden sie auf einem Areal von 30.500 Hektar. Damit sind 67 Prozent der insgesamt 46.500 Hektar Rebfläche weiß, rund ein Drittel gehört inzwischen den Rotweinreben. Unangefochtener Star der österreichischen Weißweinszene ist der Grüne Veltliner. Er beansprucht stolze 14.376 Hektar und somit 47 Prozent der Weißweinflächen für sich. Mit großem Abstand folgen Welschriesling (3.233 Hektar), Riesling (2.016 Hektar), Weißburgunder (1.916 Hektar) und Müller-Thurgau (rund 1.780 Hektar). Bei den Rotweinen sind Zweigelt und Blaufränkisch die bekanntesten Sorten.

Nach jahrzehntelanger Ausweitung der Anbauflächen des Grünen Veltliners und Welschrieslings setzte ab dem Jahr 1999 ein Abwärtstrend ein, im Zuge dessen sich die Anbaufläche des Grünen Veltliners bis 2009 um satte 22 Prozent verringerte.

2015 konnte die Rebsorte aber wieder ein Plus von 6,3 Prozent verzeichnen. Zuwächse gab es in den vergangenen Jahren auch bei den internationalen Sorten Sauvignon Blanc, Muskateller und Chardonnay. Betrachtet man die weiße Rebsortenverteilung in den einzelnen Bundesländern, liegt im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien der Grüne Veltliner deutlich vorn, in der Steiermark der Welschriesling und in den übrigen Bundesländern die Rebsorte Riesling.

 

Grüner Veltliner - Österreichs Starrebsorte

Der Grüne Veltliner, auch Weißgipfler genannt, ist die mit Abstand wichtigste und beliebteste Weißweinsorte in Österreich und steht – bezogen auf die Anbaufläche – an der Spitze aller im Land angebauten Rebsorten. Seine Herkunft war lange Zeit unklar, bis der Biologe Dr. Ferdinand Regner 1998 eine DNA-Analyse durchführte und den Traminer als Muttersorte identifizierte. Im Jahr 2000 wurde im burgenländischen St. Georgen ein sehr alter Rebstock mit einer unbekannten Sorte entdeckt, die nach ihrem Fundort benannt wurde. Nach einer DNA-Analyse im Jahr 2007 war klar: Mit dem St. Georgen hatte man den zweiten Elternteil des Grünen Veltliners gefunden.

Schwer vorstellbar ist, dass Österreichs heimische Paradesorte bis nach dem zweiten Weltkrieg kaum in der Alpenrepublik vertreten war. Erst als der Weinbaupionier Lenz Moser in den 1950er Jahren die Erziehungsform der Hochkultur erfand, breitete sich der Grüne Veltliner rasant aus und wurde schnell zur dominanten Sorte.

Der Grüne Veltliner ist fruchtbar und flexibel. Was die Böden und das Klima angeht, könnten die Bedingungen in Österreich für ihn nicht idealer sein: Auf Urgestein, wie es in der Wachau und im Kremstal vorkommt, fühlt sich die Sorte ebenso wohl wie auf schweren Lehm- und Tonböden, zum Beispiel im Weinviertel. Das absolute Traumpaar bilden allerdings Veltlinerreben und Lössböden.

Die gibt es vor allem in Niederösterreich, wo sich - neben dem Burgenland - die größten Veltliner-Anbaugebiete befinden. Löss besteht aus Quarzpartikeln, die sich zu bis zu 25 Meter dicken Schichten auftürmen. Auf diesen kalkhaltigen Böden wachsen die körperreichsten, intensivsten und würzigsten Grünen Veltliner heran.

Wie der Riesling ist der Grüne Veltliner in der Lage, die individuellen Eigenschaften unterschiedlicher Terroirs perfekt widerzuspiegeln. Lage und Mikroklima wirken sich entscheidend auf den Geschmack und die Ausprägung der Veltlinerweine aus, die sich dementsprechend in einer beeindruckenden Varianz präsentieren. Vom leichten, säurebetonten Wein bis zum hochreifen Prädikatswein erbringt die Sorte alle Qualitätsstufen.

Das Aroma verbindet Fruchtnoten von Steinobst wie Apfel, Birne und Pfirsich mit einer für den Grünen Veltliner charakteristischen Würze, die in Österreich als „Pfefferl“ bezeichnet wird.

 

Die Wachau bringt Weißweine von Weltklasse hervor

Die berühmtesten Weinbaugebiete Österreichs liegen an den Ufern der Donau. Besonders heraus sticht die Wachau, eine Region voller Superlative: Das enge Donautal zwischen Melk und Krems gehört zu den schönsten Weinlandschaften Europas und die Weingärten, die sich an den Nordufern der Donau hinaufziehen, zu den steilsten Rebflächen in Österreich.

Um sie für den Weinanbau nutzbar zu machen, legten die Winzer Weinterrassen an, die heute das Bild der Wachau prägen. Die besten Lagen erbringen hier einige der größten Weißweine der Welt mit jahrzehntelangem Entwicklungspotenzial. Neben dem Riesling dominiert in der Region vor allem der Grüne Veltliner, der andernorts nur selten eine ähnliche Aroma- und Geschmacksfülle entwickelt.

Dass die Wachau zu 91 Prozent in Weißweinhand liegt, hängt mit den besonderen klimatischen Bedingungen und den Böden in dem nur 1.350 großen Weingebiet zusammen. Als Schnittstelle zwischen dem heißen pannonischen und dem atlantisch geprägten Waldviertler Klima kommt es im Donautal zu einem ständigen Austausch warmer und kühler Luftmassen. Die Donau spendet zusätzlich Feuchtigkeit und wirkt temperaturausgleichend.

Dies alles ist optimal für die Weißweintrauben, die aus der Sonne Kraft ziehen und aufgrund der nächtlichen Abkühlung genügend Zeit für die Reifung und die Ausbildung ihrer Aromen haben. Während der Nacheiszeit entstanden in der Wachau die heutigen quarzhaltigen Lössböden, die den Grünen Veltliner zu aromatischen Höchstleistungen antreiben. Unter den teilweise nicht mehr als 50 cm starken Humusschichten der Terrassenlagen liegen dagegen Urgesteine wie Granit, Gneise, Amphibolite, Marmore und Quarzite, die wunderbar mineralisch-komplexe Weine hervorbringen.

Die Wachauer Winzer sind zu Recht stolz auf ihre Region und waren schon immer auf Individualität bedacht. Mitte der 1980er Jahre schlossen sie sich zur Gebietsschutzvereinigung „Vinea Wachau“ zusammen, um anschließend ihre ganz persönlichen Qualitätsstufen beim Wein festzulegen und zu benennen.

Interessanterweise setzte die Vereinigung dann auch die Erlaubnis durch, die eigens kreierten Bezeichnungen offiziell führen zu dürfen. Seitdem sucht man klassische Bezeichnungen für Weine unterschiedlichen Alkoholgehalts auf den Wachauer Weinkarten vergebens. Duftige Leichtweine bis 11,5% heißen stattdessen „Steinfeder“, die klassische Kategorie (11,5 bis 12,5% Alkohol) firmiert unter „Federspiel“ und kraftvolle Reserveweine werden als „Smaragd“ bezeichnet.  

 

Österreichische Weißweinspezialitäten, die viele noch nicht kennen

Neben allgemein bekannten Rebsorten wie Grüner Veltliner, Riesling, Weißburgunder und Müller-Thurgau bietet die weiße Rebsortenpalette in Österreich einige spannende Raritäten. Der Rote Veltliner zum Beispiel hat sich vor allem als Stammsorte der Veltliner-Gruppe, aber auch als natürlicher Kreuzungspartner seltener Sorten wie Neuburger, Rotgipfler und Zierfandler einen Namen gemacht. Ein Blick auf all diese Rebsorten lohnt sich durchaus, denn sie sorgen für interessante Facetten im Weißweinland und werden daher heute wieder besonders geschätzt.

Roter Veltliner:

Die Verbreitung des Roten Veltliners beschränkt sich auf wenige Weinbaugebiete in Niederösterreich. Vor allem findet man ihn am Wagram, im Kamptal und Kremstal sowie vereinzelt im Weinviertel und in Wien. An Bedeutung verloren hat er in erster Linie, weil sich seine bevorzugten Lagen auch hervorragend für den Anbau des Grünen Veltliners eignen. Dabei verdient der Rote Veltliner durchaus Beachtung: Er ist sehr fruchtbar und kann, wenn der Ertrag reguliert wird, elegante und extraktreiche Weine mit feinwürzigem Aroma und enormem Entwicklungspotenzial hervorbringen.

Neuburger:

Ihren Ursprung hat die Kreuzung aus Roter Veltliner und Sylvaner in der Wachau. Noch heute findet man den Neuburger vor allem hier, aber auch in der Thermenregion und am Leithaberg. Seine Anbaufläche ist aus zwei Gründen stark zurückgegangen: Obwohl die Sorte ausgezeichnete Weinqualität liefert, konnte auch sie nicht dauerhaft neben dem Grünen Veltliner bestehen. Hinzu kommt die Anfälligkeit des Neuburgers für Kurztriebigkeit, die zum Absterben der Rebstöcke führt. Wer es als Winzer dennoch schafft, mit der empfindlichen Traube zurechtzukommen, wird mit meist kräftigen, vollen und milden Weinen belohnt, die sich sehr gut für die Erzeugung von Qualitäts- und Prädikatswein eignen.

Rotgipfler:

Diese aus der Thermenregion stammende Rebsorte ist mit dem Grünen Veltliner verwandt. Gekreuzt wurde sie aus Traminer und Rotem Veltliner. Sie ist noch heute nahezu ausschließlich in der Thermenregion anzutreffen, denn nur hier befinden sich warme Südlagen mit kalkhaltigen Böden, die der Rotgipfler für einen guten Wuchs braucht.  Charakteristisch für die Weine sind ein hoher Extraktgehalt, angenehme Säure und ein feines Bukett. Meistens wird der Rotgipfler mit der Sorte Zierfandler (Spätrot) zum Spätrot-Rotgipfler verschnitten.

Zierfandler (Spätrot):

Wie der Rotgipfler hat auch der Zierfandler seinen Ursprung in der Thermenregion und wurde aus Rotem Veltliner und einer traminerähnlichen Sorte gekreuzt. Solo ausgebaut, zeichnen sich die Weine bei guter Reife der Trauben durch angenehme Säure und ein feines blumiges Aroma aus. Beim Ausbau als Trockenbeerenauslese entsteht ein Honig- bis Sherry-ähnliches Bukett. Prädikatsweine weisen ein hohes Lagerpotenzial auf.

 

Die besten Locations zum Genießen österreichischer Weißweine

Wer sich österreichische Tropfen in authentischer, traditioneller oder auch moderner Atmosphäre munden lassen möchte, hat zahlreiche Möglichkeiten: Besonders interessant ist der Besuch des Winzers auf seinem Hof. Viele österreichische Winzerfamilien haben einen ausgeprägten Hang zu moderner Architektur, was die Besichtigung der Weingüter häufig auch optisch sehr reizvoll macht. Gäste sind in den Weinkellern immer gern gesehen. Wer sich vorher anmeldet, kommt meist in den Genuss einer persönlichen Führung mit anschließender Weinprobe. 

Neben der Verkostung direkt beim Winzer sollten Weinfreunde in Österreich auf jeden Fall zwei landestypische Wein-Institutionen besuchen: Die traditionellen Buschenschanken werden von örtlichen Weinbauern geführt, die hier ihre eigenen Erzeugnisse anbieten. Laut Gesetz darf ein Buschenschank nur fünf- bis sechsmal pro Jahr für einige Tage öffnen. Wenn geöffnet ist, hängt der Wirt als Zeichen den „Buschen“, einen Zweig, an den Eingang. Diese Tradition wird auch als „Ausstecken“ bezeichnet. Der Wein, der im Buschenschank auf den Tisch kommt, stammt aus den Weinbergen des Besitzers. Bekannt sind die Buschenschanken aber auch für ihre oft hervorragenden kalten Speisen. Ein typisches Gericht ist die „Brettljause". Sie besteht aus Schweinsbraten, Schinken, Trockenwürstel oder Speck und hausgemachten Aufstrichen, die gemeinsam mit Kren und Schwarzbrot auf einem Holzbrett serviert werden.

Die Alternative zum Buschenschank ist das Heurigenlokal. Heurige sind in der Regel kommerziell ausgerichtete Gastwirtschaften, die von Großfamilien oder Unternehmen geführt werden. Im Gegensatz zu den Buschenschanken sind Heurigenlokale ganzjährig geöffnet und bieten sowohl kalte als auch warme Speisen an. Hier kann man deftige österreichische Spezialitäten oder die klassische Wiener Küche genießen. In Wien und Umgebung, wie zum Beispiel in Grinzing, haben sich die Heurigen zu wahren Touristenmagneten entwickelt. Es gibt aber auch die urigen, ursprünglicheren Heurigenlokale, in denen man sehr gute Hausmannskost bekommt. 

 

Österreichs Winzer setzen auf Qualität und Nachhaltigkeit

Seit 1987 hat sich die Anzahl der Weingüter in Österreich um 69 Prozent auf aktuell rund 14.100 Betriebe verringert. Die gesamte Rebfläche des Landes wird somit von immer weniger Winzern bewirtschaftet, die ihre Anbauflächen stetig vergrößert haben. Der Wandel von kleinen Produktionsstätten zu deutlich größeren Betriebsstrukturen bedeutet jedoch nicht, dass es in der österreichischen Weinszene nicht mehr traditionell zugeht. Wenn auch um einiges professionalisierter, sind die meisten Weingüter nach wie vor Familienbetriebe, die häufig in zweiter oder dritter Generation geführt werden.

Die Eltern arbeiten oft noch mit den jungen Winzern, und vermehrt Winzerinnen, Hand in Hand. Sie bringen ihre lange Erfahrung ein, während die hervorragend ausgebildete junge Generation frischen Wind in die Weinproduktion bringt. Auf diese Weise verbindet sich Tradition mit Modernität und einem zunehmenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Arbeitsweisen aus dem integrierten und biologischen Weinanbau setzen sich vor allem in den Spitzenbetrieben wie dem Weingut Pfaffl oder der Domäne Wachau oder bei Markus Huber immer mehr durch.

Man besinnt sich auf das ursprüngliche Winzerhandwerk und kombiniert es mit modernen ökologischen Erkenntnissen und Elementen. Der bewusste Umgang mit den natürlichen Ressourcen gepaart mit einem hohen Qualitätsbewusstsein und einer perfekten Vinifizierung machen die österreichischen Winzer zu Weinproduzenten auf Weltniveau.