Familia Torres
Die Geschichte der Familia Torres
Die spanische Familie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1870 gründete Jaime Torres Vendrell das Unternehmen in Barcelona. Das anfangs kleine Weingut expandierte schnell und stieg in den internationalen Handel ein. Zwar sorgte der spanische Bürgerkrieg für Zerstörungen und einen zeitweiligen Produktionsstopp, aber ab 1940 war das Weingut Torres wieder dazu in der Lage, innovative neue Weine und Brandys zu entwickeln. Familienmitglied Miguel Torres Carbó trug im 20. Jahrhundert wesentlich zum Wachstum des Unternehmens bei. Deshalb ist der Name Miguel Torres auch heute noch beliebt und wird an die männlichen Nachkommen weitergegeben.
Ab 1966 produzierte das Weingut Torres Weine nach hochmodernen Standards. Erstmals wurden rund um Barcelona auch ausländische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Chardonnay angebaut. Im Jahr 1979 gewann der Wein „Gran Coronas Etiqueta Negra 1970“ den ersten Platz in der Pariser Weinolympiade von Gault Millau. Im selben Jahr begann das Unternehmen mit ersten Aktivitäten in Chile und etablierte einen weiteren Standort namens Miguel Torres Chile. Heutzutage hat die Familie Torres fünf Standorte gegründet und darf sich mit Auszeichnungen wie „Bestes Europäisches Weingut“ (2006), „Green Company of the Year“ (2010) und „most admired wine brand in the world“ (2014) schmücken. Außerdem zeichneten weitere individuelle Preise das Lebenswerk von Miguel A. Torres aus.
Miguel Torres – Spaniens großer Weinpionier
Miguel A. Torres, geboren im Jahr 1941, gilt als großer Weinexperte Spaniens. Er ist der Sohn von Miguel Torres Carbó, der im 20. Jahrhundert unter anderem für den Wiederaufbau des Familiengutes verantwortlich war und den Export vorantrieb. Von seinem im Jahr 1991 verstorbenen Vater hat Miguel sehr viel gelernt. Darüber hinaus entwickelte er seine eigene Art der Weinproduktion. Im Jahr 1962 trat er in das Familienunternehmen ein und modernisierte sowohl den Weinbau als auch die dazugehörige Technik. Schon früh war ihm der Umweltschutz ein großes Anliegen, was ihm international einen guten Ruf einbrachte.
Heute ist Miguel Torres der Präsident der Weingut-Gruppe Bodegas Torres. Er ist mit einer Deutschen namens Waltraud Maczassek verheiratet, die ihm dabei half, den Markt hierzulande aufzubauen. Bis heute zählt Deutschland zu den wichtigsten Absatzmärkten von Torres-Weinen.
Miguel Torres hat viele Bücher geschrieben und unzählige Auszeichnungen erhalten. Dazu gehört zum Beispiel die „Goldene Medaille des Zivilordens für Verdienste in der Land-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft“. Außerdem erhielt Miguel Torres im Jahr 2013 den „Wine Enthusiast Lifetime Achievement Award“ und wurde mehrfach für sein Engagement für den Klimaschutz prämiert.
Seit September 2012 ist sein Sohn Miguel Torres Junior Geschäftsführer des Unternehmens. Er ist unter anderem dafür verantwortlich, im chilenischen Weingut der Familie Fair-Trade-Standards einzuführen und auf biologischen Weinbau umzustellen.
Lesen Sie im HAWESKO Wein-Magazin unser Interview mit Miguel Torres Junior
Ökologischer Weinbau und soziales Engagement aus Überzeugung
Im Rahmen des Programmes „Torres & Earth“ hat sich die Familie Torres im Jahr 2008 dazu verpflichtet, sich für Natur- und Umweltschutz einzusetzen. Dafür passt sie ihre Weinbauaktivitäten an den Klimawandel an und arbeitet daran, den eigenen CO2-Abdruck deutlich zu verringern. Bis zum Jahr 2017 gelang es dem Weingut, die CO2-Emissionen pro Flasche um 25,4 Prozent zu senken. Bis Ende 2020 sollen es 30 Prozent weniger als 2008 sein. Um dieses Ziel zu erreichen, investiert Familie Torres jährlich etwa elf Prozent des Gewinns in die Bekämpfung des Klimawandels und in nachhaltige Ressourcen. Langfristig möchte das Unternehmen zu einem komplett CO2-neutralen Weingut werden.
Neben dieser Verringerung des CO2-Ausstoßes hat Torres die folgenden Maßnahmen initiiert, die stets auf einer Kombination aus Anpassung, Forschung und Naturschutz bestehen:
-Nutzung von erneuerbaren Energien (derzeit 25 Prozent des Energieverbrauchs) wie Solarenergie und Energie aus Biomasse
-Umbau der Torres-Gebäude für mehr Energieeffizienz, entsprechend den Prinzipien moderner Architektur
-nachhaltiger Transport mithilfe einer zu 80 Prozent aus Elektro- und Hybridfahrzeugen bestehenden Flotte und leichterer Flaschen
-Wiederaufforstungsprojekte in Patagonien, Chile (bereits 5.000 Hektar gepflanzt), in Katalonien (bereits 30 Hektar gepflanzt) und Ersatz nicht-heimischer Pflanzen durch Laurisilva auf den Kanarischen Inseln
-Alternative Nutzung von CO2 aus der Weingärung durch Entwicklung von „Carbon Capture Reuses“
Die Weingüter und Weine der Familia Torres
In Spanien gibt es derzeit vier Weingüter der Familie Torres. Die ursprüngliche Kellerei befindet sich in Katalonien in der Nähe von Barcelona. Bereits seit fünf Generation sind hier die Torres-Winzer aktiv und führen unter dem Titel „DO“ einen herkunftsgeschützten Wein. Im nördlich des spanischen Zentrums befindlichen Gut Pago del Cielo werden „himmlische“ Weine angebaut, deren Trauben aus einer Höhe von fast 900 Metern kommen. Unweit entfernt liegt Bodega Magarín. Hier liegt der Weinberg am Fluss Duero, der sich durch große Kieselsteine in der Umgebung auszeichnet. Das vierte Weingut der Familie befindet sich ganz im Nordwesten Spaniens. Pazo de Penelas ist ein Gebiet mit vielen Stränden und diversen Landschaften, in dem abwechslungsreiche Weine gedeihen. Aus dem Penedès stammt der ikonische Mas la Plana Cabernet Sauvignon.
Nach der Expansion nach Chile, die Miguel A. Torres ab dem Jahr 1979 betrieb, folgte eine weitere Anpflanzung von Torres-Weinreben in Kalifornien. Im Sonoma Country wachsen bis heute die Tempranillo-Trauben, die für Rioja Cuvée und andere Weine von Torres genutzt werden.