Baron de Ladoucette
Ein Erbe aus Pouilly-sur-Loire
Das Herz des Weinguts schlägt in Pouilly-sur-Loire, wo seit 1787 die Familie des Comte Lafond über die renommiertesten Weinberge der Region wacht. Mit der Übernahme durch Baron Patrick de Ladoucette im Jahr 1972 begann ein neues Kapitel. Der Baron – Nachfahre jener französischen Hugenotten, deren Geschichte eng mit dem Weinbau an der Loire verbunden ist – restaurierte nicht nur das historische Château du Nozet, sondern auch den Ruf des Hauses als führenden Erzeuger herausragender Sauvignon Blancs.
Die Quintessenz dieses Anspruchs ist der Baron de L – eine Rarität unter den Weißweinen, ausschließlich aus exzellenten Jahrgängen vinifiziert. Mit kristalliner Präzision, mineralischer Spannung und aromatischer Tiefe gilt diese Cuvée international als Inbegriff eines großen Pouilly Fumé. Die Herstellung erfolgt mit größtem Respekt vor dem Terroir, wobei ausschließlich Edelstahl verwendet wird, um die Reinheit und Frische des Sauvignon Blanc ungestört zur Geltung zu bringen.
Sancerre und der Comte Lafond: Französische Identität in Reinform
Auch im benachbarten Sancerre hat Baron de Ladoucette Maßstäbe gesetzt. Unter dem historischen Namen Comte Lafond entstehen hier Weine mit unverkennbarer Herkunft und stilistischer Klarheit. Die kalkreichen Böden der süd- und ostexponierten Hänge bei Sancerre verleihen dem Sauvignon Blanc eine elegante Struktur, klare Frucht und jene salzige Mineralität, die Kenner mit dieser Appellation assoziieren.
Mit dem Erwerb des legendären Clos de la Poussie gelang de Ladoucette ein weiterer Coup. Dieses natürliche Amphitheater, ideal zur Sonne hin ausgerichtet, liefert das Traubenmaterial für den Haut de la Poussie – eine Einzellagen-Cuvée von besonderer Eigenständigkeit und aromatischer Präzision.
Chablis: Burgundische Eleganz mit ladoucett’scher Handschrift
Im Jahr 1984 weitete der Baron seine Ambitionen auf das nördliche Burgund aus und übernahm ein traditionsreiches Chablis-Haus, das mangels Nachfolge zum Verkauf stand. Ursprünglich ohne eigene Weinberge, nutzte de Ladoucette seine sensorische Expertise, um aus über 100 Zulieferern die besten Lagen zu selektieren – heute besitzt das Haus eigene Rebflächen.
Allen Chablis-Weinen ist ein puristischer Stil gemein: Der konsequente Verzicht auf Holzfassausbau lässt die kühle Mineralität, die Frucht und die kalkgeprägte Präzision ungestört zur Geltung kommen. Auch hier bleibt de Ladoucette seiner Philosophie treu – Transparenz des Terroirs vor technischer Überformung.
Mediterrane Exkurse: Italienische Wurzeln in der Toskana
Dass Baron de Ladoucette nicht nur der französischen, sondern auch der italienischen Weinkultur tief verbunden ist, liegt nicht zuletzt an seiner familiären Herkunft. Seine Großmutter entstammt dem sizilianischen Adelsgeschlecht der Vallombrosas – eine Linie, die später mit dem Comte Lafond zusammengeführt wurde.
Diese transalpine Affinität zur italienischen Kultur fand schließlich Ausdruck in der Gründung der Tenute del Barone in der Toskana, wo de Ladoucette ebenfalls mit derselben Akribie und Passion Wein erzeugt wie an der Loire. Es ist die Synthese aus französischer Präzision und italienischer Lebensfreude, die seinem Schaffen einen besonderen Ton verleiht.
Der Stil eines Aristokraten – klar, kompromisslos, klassisch
Baron de Ladoucette steht heute für eine seltene Mischung aus historischer Tiefe, regionaler Vielfalt und stringenter Qualitätsmaxime. Ob Baron de L, Comte Lafond, Haut de la Poussie oder seine puristischen Chablis – jedes Gewächs trägt die Handschrift eines Winzers, der das große Handwerk mit aristokratischer Gelassenheit meistert. Und dabei stets die Essenz sucht: das Authentische, das Unverfälschte, das Zeitlose im Wein.