Champagne Legras & Haas
Die Geschichte von Legras und Haas
Die Gründung von Legras & Haas im Jahr 1991 war das Resultat eines langen Weges, der auf der einen Seite von tiefer Verwurzelung und auf der anderen von Entdeckerlust geprägt ist. François Legras, Winzer aus Chouilly, stammt aus einer Familie mit vier Jahrhunderten Erfahrung im Weinbau. Früh lernte er das Handwerk von seinem Vater, begleitete ihn durch die Rebzeilen und entwickelte jene Hingabe an die Arbeit im Weinberg, die bis heute das Rückgrat des Hauses bildet. Seine Tage beginnen stets mit Zeitungslektüre und der sorgfältigen Inspektion der Weinberge – eine Routine, die Reflexion und Handlung verbindet.
Brigitte Haas hingegen kam in den 1960er-Jahren aus dem Elsass in die Champagne, angelockt durch eine Stellenanzeige in einer Regionalzeitung. Mit einer weißen Citroën DS reiste sie an, arbeitete als mehrsprachige Assistentin und fand schnell Zugang zur Welt des Champagners. Ihre Faszination wuchs mit jedem Jahr, 1974 erwarb sie ihre erste Parzelle in Épernay und gründete 1983 ein eigenes Weingut. Acht Jahre später entstand gemeinsam mit François das Haus Legras et Haas. Während François sich auf die Arbeit im Weinberg konzentrierte, übernahm Brigitte mit spürbarem Feingefühl die Kommunikation mit Kunden – eine Fähigkeit, die ihr Sohn Jérôme heute als ihr eigentliches Erfolgsgeheimnis beschreibt.
Ein Familienunternehmen mit klarer Haltung
Bei Legras und Haas prägt eine dezidierte Haltung zur Eigenständigkeit jede Entscheidung. Die Familie verfolgt einen unbeirrbaren Kurs: Sie orientiert sich nicht an Trends, sondern allein an Qualität und Überzeugung. Diese Unabhängigkeit erlaubt es, ertragsbezogene Maßnahmen mit höchster Präzision und Flexibilität umzusetzen. So kann etwa der Erntetermin auf die Parzelle angepasst werden – je nachdem, wann die Reife ihren Höhepunkt erreicht.
Werte wie Loyalität, Ehrlichkeit und Bescheidenheit sind tief im Selbstverständnis des Hauses verankert. Der Dialog mit der Natur steht im Mittelpunkt: Rebschnitt und Laubarbeit erfolgen nicht nach Schema F, sondern im sensiblen Austausch mit Wind, Sonne und Regen. Bodenpflege bedeutet hier nicht bloß Management, sondern eine Haltung der Demut gegenüber natürlichen Kreisläufen. Die Begrünung dient dem Schutz der Struktur und der Fruchtbarkeit der Böden ebenso wie der Vorbeugung gegen Erosion.
Gesten – still, präzise, unaufgeregt – gelten als zentrales Werkzeug in der Herstellung großer Weine. Sie entstehen aus Erfahrung, werden über Jahrzehnte verfeinert und führen im Idealfall zu jenem Moment der Stimmigkeit, in dem Herkunft, Handwerk und Qualität eins werden.
Chouilly im Herzen
Die Heimat des Hauses liegt in Chouilly, einem Grand-Cru-Dorf der Côte des Blancs, das für seine kalkreichen Böden und sein kühles Mikroklima bekannt ist – ideale Voraussetzungen für Chardonnay. Seit jeher prägt dieser Rebsorte die Stilistik des Hauses. Die kalkhaltige Kreide bringt Weine hervor, die sich durch salzige Mineralität, straffe Struktur und aromatische Finesse auszeichnen.
Die Weinberge des Hauses verteilen sich auf einige der besten Parzellen der Region. Der enge Bezug zur Natur, der respektvolle Umgang mit dem Boden und die präzise Lese per Hand bilden das Fundament für Champagner mit Ausdruck und Tiefe. Die Arbeit im Weinberg folgt keiner starren Doktrin, sondern entwickelt sich als ständiger Dialog – geprägt von jahrzehntelanger Beobachtung und einem ausgeprägten Gespür für die Balance zwischen Eingriff und Zurückhaltung.
In dieser Philosophie des „begleitenden Weinbaus“ wird dem Boden erlaubt, sich selbst zu regulieren, etwa durch spontane Begrünung. Die Reben werden gezielt geführt, nicht gezwungen – in der Überzeugung, dass große Weine nur dort entstehen, wo die Natur ihren eigenen Rhythmus beibehalten darf.
Von Blanc de Blancs bis Grand Cru
Die Handschrift von Legras & Haas zeigt sich in einer Kollektion von Champagnern, die Eleganz und Struktur, Fülle und Frische miteinander vereinen. Besonders hervorzuheben ist der Blanc de Blancs Grand Cru Chouilly, ein Wein, der nicht nur die Herkunft des Hauses verkörpert, sondern auch seine Philosophie auf den Punkt bringt. Seine Kreidigkeit, gepaart mit floralen und zitrischen Noten, spiegelt die Qualität des Terroirs ebenso wie die Handarbeit der Familie wider.
Dieser Wein war es auch, der bei einem nächtlichen Ausflug in die Keller des Hauses die Leidenschaft von Jérôme Legras für den Champagner entfachte – ein Erlebnis, das er rückblickend als Initialzündung seiner beruflichen Laufbahn beschreibt. Neben dem Blanc de Blancs gehören auch Cuvées aus verschiedenen Jahrgängen und Lagen zum Repertoire, stets mit dem Ziel, Balance und Präzision ins Glas zu bringen.
Die Weine sind geprägt vom Charakter der jeweiligen Parzelle und dem Respekt vor dem Lesegut. Vieles bleibt der Natur überlassen, doch die Hand des Winzers ist stets spürbar – als korrigierendes, lenkendes Element im Hintergrund. Diese Balance verleiht den Champagnern von Legras & Haas jene Tiefe und Ruhe, die man nur bei wenigen Häusern findet.
Legras & Haas Champagner kaufen
Champagner von Legras & Haas überzeugen durch Klarheit, Herkunftstreue und handwerkliche Präzision. Wer Champagner mit feiner Balance, mineralischer Tiefe und elegantem Ausdruck sucht, findet hier authentische Weine mit Handschrift. Besonders geeignet sind sie für Kenner, die Terroir-betonte Cuvées schätzen, aber auch für Genießer, die Wert auf Familientradition, nachhaltige Weinbergsarbeit und kompromisslose Qualität legen. Die Familie verbindet handwerkliche Sorgfalt mit stilistischer Finesse – ein Haus für Entdecker und Liebhaber subtiler Komplexität.