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Rotwein Weißwein
Bourboulenc Marsanne Roussanne
rot weiß
Südliche Rhône
kräftig & würzig samtig & üppig üppig & voluminös
2022 2021 2020 2015
Château de Beaucastel Famille Perrin
Nein Ja
Magnum (1,5l) Standard Flasche (0,75l)
Naturkorken unbekannt
ja

Château de Beaucastel

Eines der bedeutendsten Weingüter im Rhônetal

Neidlos muss man den Perrins zugestehen: Die Winzerfamilie gilt nicht umsonst als der Star im Rhônetal. Sie machen einfach alles richtig – und das schon seit vielen Generationen: Tradition, Familie, Pioneergeist und der absolute Respekt vor der Natur und dem Terroir sind ihre Leitlinien. Herzstück des Weinimperiums ist das Château de Beaucastel im südlichen Teil des Rhônetals. Mit Jacques Perrin begann in den Fünfzigern der Aufschwung des Guts: Er setzte konsequent auf organischen und biodynamischen Anbau – und war damit seiner Zeit weit voraus. Das alles zusammen, die Wertschätzung der Natur, das einzigartige generationenübergreifende Fachwissen, haben die Châteauneuf-du-Pape- und die Côtes-du-Rhône-Erzeugnisse weit über das Rhônetal hinaus bekannt gemacht und vielfach ausgezeichnet. Die Familie ist außerdem Teil eines auserlesenen Kreises: „Primum Familiae Vini“ – zu deutsch: beste Familien des Weins – ist eine Vereinigung von maximal zwölf internationalen Weingütern.
 

Château de Beaucastel

Château de Beaucastel – der Schatz der Familie Perrin

Die Geschichte des Weinguts Château de Beaucastel geht weit zurück: Bereits im 14. Jahrhundert wurden hier im Rhônetal päpstliche Weinreben gepflanzt. 1909 übernahm Pierre Tramier schließlich das Gut – er überließ es seinem Schwiegersohn Pierre Perrin und spätestens damit war der Aufschwung der Winzerfamilie bereitet, die heute zu den besten und erfolgreichsten der Welt gehört: ganz konkret zur erlesenen Vereinigung „Primum Familiae Vini“ – zu Deutsch: „beste Familien des Weins“. Derzeit führen die Perrins ihr Weinimperium in der fünften Generation, das mehrere Güter und Domaines in Südfrankreich umfasst. Kern und Herzstück ist und bleibt aber das Château de Beaucastel mit seinen insgesamt 100 Hektar Rebflächen im südlichen Rhônetal. Genauso unumstößlich sind die Prinzipien der Familie: Nur Respekt vor der Erde, Hingabe zum Handwerk und organischer Anbau bringen erst das jeweilige Terroir im Wein richtig zum Vorschein. Ein weiteres Geheimrezept für den Erfolg der Perrins: Die verschiedenen Talente der Familie werden in das Unternehmen eingebunden und das Fachwissen von Generation zu Generation weitergegeben. Kein Wunder, dass die Familie, als erste überhaupt, 2014 zum „Decanter Man of the Year“ gewählt wurde. 

Grenache im Châteauneuf du Pape

Das Château de Beaucastel ist eines der wenigen Güter in der Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) Châteauneuf-du-Pape, das noch alle 13 vom AOC-Reglement zugelassenen Rebsorten selbst anbaut. Die wichtigste Sorte im südlichen Rhônetal ist die Grenache Noir. Sie wird für jeden Châteauneuf verwendet, mancher sogar gänzlich aus ihr produziert. Doch die Familie Perrin setzt seit jeher auf die Kunst des Mischens. Klima und Terroir haben mit den Jahrzehnten die Erfahrung gebracht, dass die Weine hier besser und größer werden, wenn sie mehrere Rebsorten beinhalten – logisch, dass sie die maximal erlaubte Zahl an Rebsorten anbauen ... Jean-Pierre, Francois, Marc, Pierre und Thomas Perrin kommen deshalb immer im Februar zusammen, um die verschiedenen Sorten zu verkosten – und um schließlich zu entscheiden, für welchen Wein welche Assemblage am besten funktioniert. Statt also ihren roten Château de Beaucastel von der kräftigen Grenache dominieren zu lassen, nutzen sie sie als Grundlage und veredeln sie durch weitere Sorten (unter anderem Mourvèdre, Syrah, Muscardin und Cinsault), die ihn zu einem sehr ausbalancierten, runden und für diese heiße Region überraschend frischen Wein machen. 

Coudoulet de Beaucastel

Das Anbaugebiet des Château de Beaucastel liegt zum größten Teil in der Appellation Châteauneuf-du-Pape und zum kleineren in der Region Côtes du Rhône. Diese 30 Hektar Rebfläche werden unter dem Namen Coudoulet de Beaucastel bewirtschaftet und gilt vielen als „Baby“-Beaucastel – wobei diese Bezeichnung nur noch durch die kleinere Anbaufläche gerechtfertigt wird. Schließlich gibt es zwischen den beiden Gebieten viele Parallelen: Auf beiden Seiten findet sich der gleiche karge Boden aus alpinen Geröll, ebenfalls überdeckt von den großen runden Kieselsteinen; mit der gleichen Sorgfalt und nach den gleichen ökologischen Prinzipien werden hier die Rebsorten Mourvèdre, Grenache, Syrah und Cinsault angebaut und per Hand geerntet – um daraus den zweiten Beaucastel-„Hauswein“ neben dem Châteauneuf-du-Pape zu gewinnen: den Coudoulet Côte du Rhône. Er ist eine Assemblage aus je 30 Prozent Grenache – bringt intensive Frucht – und Mourvèdre – sorgt für Leder-, Tabak- und Gewürzaromen; und je 20 Prozent Syrah und Cinsault, die für die Tannine und die aromatische Komplexität verantwortlich sind. Und obwohl der Coudoulet als „kleiner Bruder“ vom großen Châteauneuf-du-Pape angesehen wird, muss man sich manchmal fragen, ob der Coudoulet nicht nur ein fantastischer Côtes du Rhône ist, sondern vielleicht auch einfach ein preisgünstiger Châteauneuf ...

Biodynamie auf dem Chateau de Beaucastel

Grundstein für den Erfolg von Beaucastel und die organische Bewirtschaftung legte Jacques Perrin. Damals in den Sechszigerjahren glaubten viele vielleicht noch, er sei verrückt geworden: verbannte er doch alle chemischen und künstlichen Zusätze, Dünger, Pestizide, Herbizide, Insektizide aus Weinberg und Keller. Rund zwanzig Jahre bevor andere Winzer den gleichen Schritt wagten. Spätestens seit den Siebzigern betreibt die Familie Perrin ihr Weingut ausschließlich biodynamisch – das trockene Klima und der viele Mistral-Wind sind da sicherlich förderlich. Die Eingriffe in die natürlichen Prozesse werden so klein wie möglich gehalten, über die Jahre konnten die Rebstöcke so ihre natürlichen Abwehrkräfte stärken. Nur so enthüllen die Weine die Essenz ihres Terroirs. Doch nicht nur im organischen, biodynamischen Anbau zeigte sich Jacques Perrin fortschrittlich und erfinderisch, sondern auch im Keller. Er entwickelte eine Methode, in deren Folge der Wein weniger oder gar nicht geschwefelt werden muss. Dabei werden die Trauben erst entrappt, dann mit Dampf auf 60 Grad kurz erhitzt – und genauso schnell wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. So sollen die Aroma- und Farbstoffe aus den Beerenhäuten extrahiert und der vorzeitigen Oxidation entgegengewirkt werden. Die anschließende Vinifikation ist wieder ganz traditionell: Maischegärung erfolgt über 15 Tage, der Ausbau in großen Holzfässern. Allein der Syrah reift in neuen Barriques. Bevor der Wein abgefüllt wird, wird er mit Eischnee geschönt, aber nicht gefiltert.

Presse und Auszeichnungen

Die Auszeichnungen und Kritiken rund um Château de Beaucastel und seine Erzeugnisse können sich sehen und kaum mehr zählen lassen. Als bisher einziges Weingut wurde der Familienbetrieb von der Revue du Vin de France wiederholt mit drei Sternen ausgezeichnet; 2014 wurde der Familienbetrieb zum „Decanter Man of the Year“ gewählt; für Robert Parker gelten die Beaucastel-Erzeugnisse als „Referenzweine des gesamten Rhônetals“, dem 2010er Châteauneuf-du-Pape AOC Hommage à Jacques Perrin vergibt er sogar 100 von 100 Punkten. Andrew Jefferson geht in seiner Lobeshymne sogar noch weiter: Er setzt das Château de Beaucastel mit dem für viele besten Bordelaiser Château Latour gleich. Auch die jüngeren Weine wissen die Kritiker zu begeistern. Der Wine Advocate vergibt dem 2015er roten Châteauneuf-du-Pape aus dem Hause Perrin 93 bis 95 Punkte: “(...) The Grenache and Mourvèdre were the clear standouts, both possessing terrific concentration, purity of fruit and ripe tannic structure. This will certainly be an outstanding wine, and it has a touch more concentration than the 2012.” Der Wine Spectator vergibt sogar 97 Punkte und schwärmt: “A stunner from the get-go, with waves of thoroughly seductive boysenberry, plum, blueberry and raspberry reduction forming the core, while roasted apple wood, rooibos tea, bergamot, and anise notes flash throughout. Has plenty of bass, with a Turkish coffee accent and a hint of alder driving underneath. Everything moves in lockstep through the seriously long finish. Best from 2020 to 2045.”