Weingut Spanier-Gillot
Carolin Spanier-Gillot – eine Winzerin zwischen Natur, Kultur und Verantwortung
Wenn Carolin Spanier-Gillot über Wein spricht, geschieht das nie losgelöst vom Menschen. Die studierte Oenologin, Gastgeberin aus Leidenschaft, Mutter zweier Kinder und Geschäftsführerin eines der profiliertesten Weingüter Rheinhessens verkörpert die neue Generation deutscher Winzerinnen, die mit großer Ernsthaftigkeit wie auch einer offenen, kulturverbundenen Haltung agieren. Seit 2006 leitet sie das elterliche Weingut in Bodenheim gemeinsam mit ihrem Mann H.O. Spanier, dem Kopf des benachbarten Weinguts Battenfeld-Spanier.
Dabei bringt sie nicht nur technisches Know-how und sensorisches Feingefühl ein, sondern auch ein deutliches Gespür für die emotionale und ästhetische Dimension des Weingenusses. Die klare Formsprache des Weinguts – von der Vinothek bis zur Etikettengestaltung – spiegelt diese Haltung. Ihr Anspruch an Wein: edel, aber zurückhaltend, Ausdruck eines Ortes, nicht einer Mode. Ihre persönliche Inspiration entstammt dem elterlichen Betrieb – insbesondere ihrem Vater –, aber auch einem tief verankerten Naturverständnis. Der Wein ist für sie kein Industrieprodukt, sondern Ausdruck einer Kulturlandschaft, eines Jahrgangs, eines Menschenbilds.
Biodynamie, Reife und Authentizität
Die Philosophie von Kühling-Gillot ist nicht als abstraktes Konzept zu verstehen, sondern manifestiert sich in jedem Arbeitsschritt – vom Rebschnitt bis zur Flaschenfüllung. Seit 2005 arbeitet das Weingut biodynamisch, mit einer peniblen Konsequenz, die auf der Überzeugung beruht, dass Wein Ausdruck des Bodens, nicht der Technik sein soll. Das Ideal der Authentizität steht dabei im Zentrum.
Die biodynamische Bewirtschaftung ermöglicht es, dass die Weine nicht von vordergründiger Frucht geprägt sind, sondern den Genius loci ihrer Herkunftslagen offenbaren. Der Ausbau erfolgt mit Spontangärung und langem Hefelager, manche Weine gelangen erst nach mehreren Jahren auf den Markt. Reife wird hier als ein „Reinigungsprozess“ verstanden: Die Primäraromen der Traube treten zurück, die geologischen und klimatischen Einflüsse der Lage treten hervor.
Im Keller vertraut man auf traditionelle Methoden – Stückfässer, langsame Vergärung – ergänzt durch einen minimalistischen, modernen Arbeitsstil, der nicht dem technischen Fortschritt huldigt, sondern ihn gezielt nutzt. Das Ziel ist kein einheitlicher Stil, sondern eine Vielfalt, die aus der Natur der Lage hervorgeht. Diese Philosophie zeigt sich nicht zuletzt im Konzept LiquidLife: Genussevents, die große Kulinarik mit lockerer Atmosphäre verbinden – ein kultureller Brückenschlag zwischen Hochkultur und Lebensfreude.
Der Rote Hang und darüber hinaus – Terroir zwischen Schiefer und Kalk
Die Weinberge von Kühling-Gillot liegen entlang der Rheinterrasse, zwischen Bodenheim, Oppenheim, Nierstein und Nackenheim. Geologisch besonders hervorzuheben ist der sogenannte Rote Hang, eine Formation aus eisenhaltigem Tonschiefer, die zu den markantesten Terroirs Deutschlands zählt. Hier entstehen Rieslinge mit unverwechselbarer Mineralität, subtiler Würze und langer Lagerfähigkeit.
Die Parzellen Rothenberg, Pettenthal, Ölberg, Hipping und Kreuz gehören zur Crème de la Crème der VDP.GROSSEN LAGEN®. Im Rothenberg, speziell in der Gewanne „Kapellchen“, stehen fast hundertjährige wurzelechte Reben auf extrem steilem Gelände – ein seltener Schatz der deutschen Weinbaugeschichte.
Neben dem Schiefer dominieren in den Lagen rund um Oppenheim und Bodenheim kalkhaltige Böden. Hier gedeihen die Spätburgunder des Weinguts, deren Stilistik auf Finesse und Präzision zielt. Die kargen, tiefgründigen Böden sorgen für langsame Reifung und komplexe Aromatik.
Durch ein fein abgestimmtes Weinbergsmanagement gelingt es, die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung auf Boden und Traubenzone so zu steuern, dass selbst in warmen Jahrgängen Frische und Balance gewahrt bleiben. Die naturnahe Arbeit – ohne Pestizide, mit Begrünung, Kompostwirtschaft und Präparaten – bildet die Grundlage für eine nachhaltige, zukunftsfähige Bewirtschaftung.
Ikonenwein und Archetyp – Die Spitzenweine von Kühling-Gillot
Angeführt wird das Sortiment von einem der bemerkenswertesten Rieslinge Deutschlands: dem VDP.GROSSEN GEWÄCHS® „wurzelecht“ aus dem Rothenberg. Gewachsen auf rotem Tonschiefer, getragen von Reben aus den frühen 1930er-Jahren, ist dieser Wein mehr als nur ein Spitzenprodukt – er gilt als Ikone. Die Reben wurzeln tief in das weiche Schiefergestein, was dem Wein eine seidige Textur, enorme Dichte und doch schwebende Leichtigkeit verleiht.
Doch das Portfolio endet nicht mit dem Rothenberg. Die GROSSEN LAGEN® Pettenthal, Ölberg, Kreuz und Hipping liefern Jahr für Jahr Rieslinge mit individuellen Charakteren, geprägt durch Mikroklima, Hangneigung und Bodenstruktur. Diese Weine werden ausschließlich trocken ausgebaut, durchlaufen eine lange Reifezeit und überzeugen mit Tiefgang und Langlebigkeit.
Einen stilistischen Gegenpol bildet der QVINTERRA® Riesling, ein VDP.GUTSWEIN, der aus fünf verschiedenen Ortslagen stammt. Er bietet einen lebendigen Einstieg in das Terroir der Rheinterrasse – animierend, mineralisch, mit saftiger Frucht. Die Rotweine – vor allem der Spätburgunder – stammen von kalkhaltigen Lagen und zeigen ein Spiel von kühler Eleganz, filigraner Aromatik und subtil eingesetztem Holz.
Diese Bandbreite an Weinen demonstriert eindrucksvoll, wie konsequent das Weingut Kühling-Gillot seine Vision von Herkunft und Präzision umsetzt.
Renommee, das sich in jeder Flasche beweist
Innerhalb weniger Jahre ist es Carolin Spanier-Gillot und H.O. Spanier gelungen, das Weingut Kühling-Gillot in die erste Reihe deutscher Spitzenbetriebe zu führen. Gemeinsam mit Kollegen wie Klaus Peter Keller oder Philipp Wittmann steht das Ehepaar für den neuen, selbstbewussten Rheinhessen-Stil: klar, terroirgeprägt, kompromisslos in der Qualität.
Insbesondere das GROSSE GEWÄCHS® „wurzelecht“ aus dem Rothenberg hat sich zu einem Referenzwein entwickelt. Höchste Bewertungen, nationale und internationale Auszeichnungen sowie große Nachfrage auf dem Sekundärmarkt sprechen für sich. Die Weine sind nicht nur bei Sommeliers gefragt, sondern auch bei Sammlern und Kennern, die auf Langlebigkeit und Komplexität Wert legen.
Das konsequente Bekenntnis zu biodynamischer Arbeit, zur Spontangärung und zum individuellen Ausdruck jeder Lage hat dem Betrieb den Respekt der Fachwelt eingebracht. Die Mitgliedschaft im VDP seit 1997, der gezielte Ausbau einzelner Lagen und die kluge Positionierung im gehobenen Weinsegment sind Ausdruck einer präzise geführten Betriebsstrategie.
Kühling-Gillot zeigt, dass große Weine nicht im Keller gemacht werden, sondern im Kopf – und im Weinberg. Ihre Weine sind keine bloßen Getränke, sondern kulturelle Erzeugnisse, die Geschichte, Geologie und Persönlichkeit in ein Glas fassen.
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