Château de Figeac
Drei Rebsorten, drei Kiesrücken
Was Château Figeac in Saint-Émilion so einzigartig macht, ist sein Terroir – nicht nur im geologischen, sondern im umfassenden Sinne des Wortes. Drei ausgedehnte Kiesrücken auf Gunzianischem Ursprung, unterlagert von blauer Tonerde, ermöglichen eine außergewöhnliche Drainage und Wärmeakkumulation. Diese Bedingungen begünstigen besonders den Anbau von Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc – ein Markenzeichen, das Figeac von seinen Nachbarn klar abhebt.
Ergänzt durch Merlot, bilden sie eine Cuvée mit zwei Dritteln Cabernet-Anteil – eine Seltenheit auf dem rechten Ufer. In ihrer Kombination entsteht ein Wein von klarer Struktur, großer Frische und langem Reifepotenzial. Mikroklimatische Unterschiede zwischen den Parzellen erlauben zudem eine präzise Vinifikation auf Parzellen- und Unterparzellen-Ebene.
Familie Manoncourt: Pioniere mit wissenschaftlichem Gespür
Seit 1892 ist das Weingut im Besitz der Familie Manoncourt – eine Konstanz, die dem Weingut Tiefe und Charakter verleiht. Mit Thierry Manoncourt übernahm 1947 ein ausgebildeter Agraringenieur die Leitung des Gutes. Er prägte nicht nur den Stil des Hauses, sondern etablierte es auch als Denkstätte des modernen Weinbaus.
Früh setzte er auf Umweltverantwortung, Biodiversität, Massenselektion und wissenschaftliche Zusammenarbeit. Als Präsident der Jurade de Saint-Émilion und Mitbegründer der Union des Grands Crus trug er maßgeblich zur weltweiten Reputation der Region bei. Seine Handschrift prägt den Figeac Wein bis heute.
Die neue Kellerei: Schwerkraft trifft Präzision
Mit der 2021 eröffneten, teilweise unterirdischen Kellerei setzt das Weingut Maßstäbe in Sachen Funktionalität und Ästhetik. Das Gebäude integriert sich unauffällig in die Topografie des Hügels, während im Inneren modernste Technologie zum Einsatz kommt – etwa eine kreisförmige Anordnung maßgefertigter französischer Eichenfässer, ergänzt durch 40 konische Edelstahltanks für Parzellen-Vinifikationen.
Gravitative Bewegungen der Moste und Weine garantieren eine besonders schonende Verarbeitung. Forschungsräume und eigene Laboratorien zeugen vom hohen Anspruch an Präzision, Nachhaltigkeit und Innovationskraft – ganz im Sinne von Thierry Manoncourts wissenschaftlich geprägtem Denken.
Biodiversität und nachhaltige Exzellenz
Château Figeac ist nicht nur Weinberg, sondern ein ökologisch balancierter Lebensraum. Rund zwölf Hektar des Anwesens sind bewusst naturbelassen: Wiesen, Wälder, ein Arboretum, ein See, ein Hain aus Steineichen und eine Hecke von drei Kilometern Länge. 1.001 Rosenstöcke durchziehen die Weinberge – ein lebendiges Symbol für Biodiversität.
Mit der Klassifizierung als Naturreservat (2013), ISO 14001-Zertifizierung (2015) und HVE-Level-3-Anerkennung unterstreicht Figeac sein Engagement für den Umwelt- und Artenschutz. In Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten entstehen Studien über Bestäuberinsekten, Fledermäuse, Vögel und Rebstock-Resilienz.
Struktur, Anmut, Authentizität
Figeac Wein verkörpert einen unverwechselbaren Stil, der sich über Jahrzehnte definiert hat – kraftvoll, strukturiert, mineralisch und zugleich elegant, finessenreich und langlebig. Der hohe Anteil an Cabernet verleiht dem Grand Vin eine straffe Mitte, eine komplexe Tanninstruktur und außergewöhnliche Frische – auch in warmen Jahrgängen.
Mit zunehmender Reife entfaltet sich ein Aromenspektrum von Veilchen, Graphit und schwarzem Trüffel bis hin zu feinem Tabakblatt. Schon in jungen Jahren zeigen die Weine ein einladendes Mundgefühl, verlieren dabei jedoch nie ihre klare Linie.
Vinifikation als Maßarbeit – zwischen Intuition und Analyse
Im Zentrum der Weinbereitung steht ein Team aus Önologen, Agronomen und Handwerkern, das jedes Jahr auf Basis präziser Leseanalysen und intensiver Verkostungen die Cuvée neu definiert. Dabei wird jede der 275.000 Reben als Individuum betrachtet. Die Assemblage erfolgt nach dem Prinzip: nicht der Winzer schreibt den Wein – der Wein schreibt sich selbst.
Eine Haltung, die von Demut, Sorgfalt und einem tiefen Verständnis für die Natur geprägt ist. Letztlich bestätigt die Familie Manoncourt jede finale Komposition – ein Akt des Vertrauens und der Kontinuität.
Ein Etikett mit Charakter
Die Etikettierung der Flaschen spiegelt die Philosophie des Hauses wider: Die Handschrift „Château-Figeac“, umrahmt von einer stilisierten Schattenlinie, ergänzt durch Familienwappen und Siegel – ein selbstbewusster Bruch mit Konventionen, ein Ausdruck stilvoller Eigenständigkeit. Entworfen 1906 von Robert Villepigue, einem künstlerisch ambitionierten Agronomen, wurde es seither kaum verändert und bleibt ein visuelles Statement für Beständigkeit und Substanz.
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Château de Figeac steht exemplarisch für die Synthese von Tradition und Innovation, von Naturbewusstsein und wissenschaftlicher Neugier, von Familiengeschichte und internationaler Exzellenz. In einer Welt, in der Geschwindigkeit oft den Takt vorgibt, bleibt Figeac ein Ort der Langsamkeit, des Zuhörens und des Maßarbeitens – im Weinberg, im Keller, im Glas. Kaufen Sie den Grand Cru oder den Zweitwein online bei Hawesko und vertrauen Sie unser über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Expertise im Handel mit den großen Weinen des Bordeaux.