Rocca delle Macie
Die Geschichte von Rocca delle Macìe
Italo Zingarelli, der 1973 das Weingut Rocca delle Macìe erwarb, war bis dahin nicht unbedingt für seine Weine bekannt. Als italienischer Filmproduzent hatte er sich vor allem mit den Western „Vier Fäuste für ein Halleluja“ und anderen Produktionen mit Terence Hill und Bud Spencer einen Namen gemacht.
Die 93 Hektar seines neuen Weinguts sollten ihm eine Beschäftigung im Ruhestand liefern. Damals standen gerade einmal 2 Hektar unter Reben. Italo Zingarelli pflanzte jedoch eifrig neue Rebstöcke sowie Olivenbäume. Damit legte er den Grundstock für das heutige Imperium von Rocca delle Macìe.
Im Herzen des Chianti Classicos gelegen, war das Weingut bald die erste Adresse für gute Rot- und Weißweine der Region. Die Familie Zingarelli gab sich jedoch nicht damit zufrieden, sondern kaufte über die Jahre auch noch drei weitere Weingüter an: Sant‘ Alfonso, Fizzano und Tavolelle sowie Casamaria und Campomaccione in der Maremma.
Zusätzliche kleine Lagen verstreuen sich über ganz Italien von Südtirol bis Apulien. 1989 übernahm Sohn Sergio Zingarelli das Unternehmen. Zusammen mit dem Önologen Lorenzo Landi brachte er noch einmal neuen Wind in den Betrieb. Auch seine Schwester Sandra ist an der Entwicklung des Weltunternehmens beteiligt.
Die einstige Rebfläche hat sich mittlerweile verhundertfacht und bringt dennoch gute Qualitäten hervor.
Rocca delle Macìe und das Kino
Seinen Traum vom eigenen Weingut konnte sich Italo Zingarelli nur erfüllen, da er als italienischer Filmproduzent einen gewissen Erfolg gefeiert hatte. Er war Gründer der Filmkompanie DELTA und produzierte Filme wie „They Call Me Trinity“ oder „All The Way“.
Weit über Italien hinaus bekannt wurde er für seine Italowestern mit Bud Spencer und Terence Hill. Seine Karriere in der Filmindustrie hatte er 1949 als Stuntman begonnen, da er Vorerfahrung als Boxer mitbrachte. Doch ab 1954 fing er mehr und mehr an, sich als Produzent im italienischen Filmgeschäft zu etablieren. Im Jahr darauf lernte er seine Frau kennen, mit der er drei Kinder haben sollte. Spätestens mit der Gründung von West Films 1964 war sein Erfolg nicht mehr aufzuhalten.
In den 70er Jahren wollte sich Italo Zingarelli langsam aus dem Showgeschäft zurückziehen und suchte ein Weingut für seinen Ruhestand. Er erwarb schließlich mitten in der Toskana, im Herzen des Chianti Classicos, einen Gutshof aus dem 14. Jahrhundert.
Wie im Film wurde ein Traum wahr. Rocca delle Macìe ist also unwiederbringlich mit der Geschichte des italienischen Kinos verbunden. An über 80 Filmen hat Italo Zingarelli in seinem Leben mitgearbeitet. Kein Wunder also, dass Rocca della Macìe eine große Filmsammlung beheimatet und seine Wurzeln entsprechend pflegt.
Nachhaltigkeit im Weinberg und Keller von Rocca delle Macìe
Zur Weiterentwicklung von Rocca delle Macìe zählt auch die zunehmende Beschäftigung mit dem Thema Nachhaltigkeit. Um die wunderbare Natur der Toskana zu erhalten, setzt der Betrieb auf sogenannte „hochpräzise Anbaumethoden“. Ziel ist es, natürliche Ressourcen einzusparen, den menschlichen Einfluss auf das Ökosystem möglichst gering zu halten und erneuerbare Energien zu nutzen.
Konkret bedeutet dies etwa den Einsatz von Alarmsystemen, die das Wetter überwachen, eine Handlese, die auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet, oder die Wiederaufbereitung von Regenwasser.
Aber nicht nur im Weinberg forscht Rocca delle Macìe immer weiter – auch in den fünf Kellern des Betriebs herrscht Innovationsfreude. Ein bewusster Verzicht auf Quantität und eine Konzentration auf die Qualitäten der jeweiligen Rebsorten gehören dazu.
Der allererste Keller von Rocca delle Macìe war die „Cantina Vecchia“, in der heute bis zu 35 Fässer aus slowenischer und französischer Eiche lagern. In den 70er Jahre entstand das heutige Herzstück der Produktion: La Bottaia mit um die 400 Barriquefässern. Die Barriccaia nutzt das Team von Sergio Zingarelli dagegen hauptsächlich zum Trocknen der Vinsantotrauben und für die Verfeinerung besonders edler Weine.
Im Keller Le Tavolelle lagern seit 2002 die Top-Weine des Hauses und Compomaccione ist der wichtigste Keller für Weine aus der Maremma-Region.
Die Lagen und Weine von Rocca delle Macìe
Rocca delle Macìe liegt im Südwesten des Chianti Classico bei Castellina. Immer noch Zentrum des Unternehmens ist die Tenuta Le Macie mit ihren 31 Hektar Rebflächen. Hier wächst größtenteils Sangiovese, aber auch Merlot, Colorino und Cabernet Sauvignon. Ganz unterschiedliche Weine sind das Ergebnis der genauen Bodenanalysen und der jahrelangen Erfahrung der Winzer.
So ist der Sergioveto Chianti Classico Riserva beispielsweise ein wunderbar komplexer, aromatischer Rotwein, der durch Eleganz besticht. Auf den 36,5 Hektar der Tenuta Sant’Alfonso fühlen sich die roten Sorten ebenfalls sehr wohl.
Der Chianti Classico dieser Lage ist opulent und fruchtig. Eine angenehme Struktur und Anklänge an schwarze Beeren, Amarenakirsche, Kaffee, Gewürze und Lakritze zeichnen ihn aus.
Die Tenuta Riserva di Fizzano ist beispielsweise die Heimat des Chianti Classico Gran Selezione Riserva, dem historischen Cru von Rocca delle Macìe. Seine mineralische Note und sein langer Nachgeschmack am Gaumen sind charakteristisch für diesen strahlenden, rubinroten Tropfen. Die Weinberge dieser Lage erstrecken sich auf 35 Hektar.
Eine kleine Lage im Chianti Classico entfällt auf die Tenuta Le Travolelle mit Sangiovese-Trauben. Auch in der Maremma-Region hat Rocca delle Macìe zwei herausragende Weinberge: 1998 kam die Tenuta Compomaccione zum Unternehmen, 2003 erwarben die Winzer die Casamaria Farm für weiße Rebsorten. Ein Vermentino Meremma Toscana beweist, dass Weißweine der Zingarelli-Familie ebenfalls liegen. Ein florales Aroma und ein fruchtiger Apfel- und Ananasgeruch machen Vorfreude auf mehr. Der perfekte Sommerwein mit wunderbarer Frische und milder Trockenheit.