Weingut Lamm Jung
Die Menschen hinter dem Weingut Lamm Jung
Die Geschichte des Weinguts Lamm Jung ist nicht nur eine Erzählung über Reben und Gärung, sondern auch ein Beleg für unternehmerische Vision und persönliche Verbundenheit. Günther Weisel, ursprünglich Geschäftsführer eines erfolgreichen Handwerksbetriebs, bringt seit jeher Leidenschaft für Genuss und Präzision mit – Eigenschaften, die sich nun in seiner Tätigkeit als Inhaber eines Traditionsweinguts bündeln. Geprägt von früher Kindheitserfahrung in den Weinbergen seines Großvaters und getragen von dem Wunsch, selbst Wein zu erzeugen, ergriff er 2016 die Gelegenheit, das alteingesessene, jedoch stillgelegte Weingut Lamm Jung zu übernehmen. Die Entscheidung war nicht nur pragmatisch, sondern auch eine Hommage an die lokale Kultur.
Sein Partner im Tagesgeschäft ist der Weinküfermeister Paul Will, ein ausgewiesener Spezialist mit klassischer Ausbildung an der Hochschule Geisenheim und bei Schloss Reinhartshausen. Nach Stationen in renommierten Sekthäusern wie Solter und Schloss Vaux bringt Will nicht nur umfangreiche Erfahrung mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für das Zusammenspiel von Terroir, Technik und Zeit. Er führt das operative Geschäft mit Akribie und Kreativität, unterstützt von einem engagierten Team – darunter Weinbautechniker Max Ott und Winzer Dominic Borgwardt. Die ehemalige Eigentümerfamilie ist nicht vergessen: Gabi Jung, einstige Seniorchefin, bleibt als gute Seele und kulinarische Gastgeberin dem Betrieb eng verbunden.
Handarbeit und Respekt vor Natur und Herkunft
Der Leitsatz „HAND–WERK–WEIN“ ist mehr als ein Wortspiel – er ist das programmatische Fundament von Lamm Jung. Das Team arbeitet kompromisslos handwerklich: mit Augenmaß, Aufmerksamkeit und handwerklicher Präzision. Die Arbeit in den steilen Weinbergslagen – insbesondere in Assmannshausen und Lorch – ist aufwändig, verlangt Geschick und Geduld. Zum Teil müssen sich die Winzer sogar abseilen, um die Rebstöcke zu bearbeiten.
Diese körperliche Herausforderung wird als notwendiger Teil einer Philosophie verstanden, die sich der naturnahen Bewirtschaftung verschreibt: begrünt statt gespritzt, beobachtend statt eingreifend, fördernd statt ersetzend.
Herbizide und Insektizide sind tabu, der Blick in die Weinberge erfolgt regelmäßig und mit höchster Konzentration. Der Umgang mit der Natur basiert auf einem klaren Prinzip: nur wer versteht, was sie braucht, kann ihr auch das geben, was sie zurückzugeben bereit ist. Die hauseigene Qualitätspyramide – Basis-, Meister- und Premiumweine – spiegelt diese Haltung wider. Jeder Wein wird eigenständig gedacht und verarbeitet, unabhängig von seiner Position in der Hierarchie.
Das Terroir von Lamm Jung
Die geografische Streuung der Weinberge von Lamm Jung innerhalb des Rheingaus ist bemerkenswert und unter Rheingauer Weingütern keineswegs die Regel. Von Eltville-Erbach über die Toplagen in Rüdesheim bis zu den schiefergeprägten Steilhängen in Lorch ergibt sich ein breit gefächertes Terroir-Mosaik, das sich unmittelbar in der Stilistik der Weine niederschlägt. Die Bandbreite reicht von erdigen Böden in Erbach und Eltville über Löss und Lehm in Rüdesheim bis hin zu verwittertem Schiefer in Lorch. Insgesamt finden sich zehn unterschiedliche Bodentypen innerhalb der 15 Hektar Rebfläche.
Zu den besten Einzellagen zählen die Kiedricher Sandgrub, Erbacher Hohenrain, Michelmark und Honigberg, das Rüdesheimer Roseneck sowie Assmannshäuser Höllenberg und Frankenthal. Besonders die Lagen in Lorch wie Krone, Pfaffenwies oder Bodenthal erfordern ein hohes Maß an manuellem Einsatz und bieten gleichzeitig ein seltenes Maß an Komplexität im Wein. Diese Vielfalt erlaubt es dem Weingut, das gesamte sensorische Spektrum des Rheingaus abzubilden – von präziser Frucht bis zu kräuteriger Mineralität, von eleganter Säure bis zu texturaler Tiefe.
Vom klaren Riesling bis zum komplexen Sekt
Die klare Strukturierung des Portfolios entlang der Qualitätspyramide ist mehr als ein Marketinginstrument – sie spiegelt die methodische Arbeitsweise im Weingut wider. Die Weine sind unterteilt in Basis-, Meister- und Premiumqualitäten. Diese drei Stufen sind nicht nur äußerlich – durch Etikettenfarben und Dreiecksymbole – differenziert, sondern auch stilistisch deutlich voneinander abgegrenzt. Riesling ist mit einem Anteil von 80 % die dominierende Rebsorte, ergänzt durch Spätburgunder, Grau- und Weißburgunder. Die Rieslinge zeigen sich mal klar-fruchtbetont, mal erdig und kräftig, je nach Ausbau und Herkunft.
Der Spätburgunder erhält durch den Barrique-Ausbau Struktur und Finesse, die Burgundersorten wirken cremig, mit exotischen Noten. Auch Müller-Thurgau wird – entgegen allgemeiner Erwartungen – klug eingebunden, etwa als milde Cuvée mit Riesling. Bemerkenswert ist die Expertise im Bereich Sekt: Die Cuvée Brut mit Riesling, Traminer, Grau- und Weißburgunder sowie Müller-Thurgau bildet ein komplexes Zusammenspiel mit Substanz und Frische. Die Weinbereitung erfolgt mit langem Maischestand, temperaturkontrollierter Gärung und ausgedehntem Feinhefelager – sowohl im Edelstahltank als auch im Holzfass.
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Weine vom Weingut Lamm Jung verbinden handwerkliche Präzision, naturnahen Anbau und regionale Vielfalt. Das Weingut steht für klare Herkunft, moderne Kellerarbeit und konsequente Qualität. Jeder Wein spiegelt das Terroir des Rheingaus wider – authentisch, charaktervoll und verlässlich. Eine bewusste Wahl für anspruchsvolle Genießer. Kaufen Sie die Weine online bei Hawesko und entdecken Sie dieses einzigartige Weingut.