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Große Gewächse
Meisterwerke deutscher Weinqualität - Die Arrivage des Jahrgangs 2023
Die Großen Gewächse, das ist Deutschlands absolute Weinelite. Die Weingüter müssen alle Mitglied im VDP sein – dem Verband deutscher Prädikatsweingüter. Für die Weine der Großen Gewächse werden nur die besten Trauben aus den besten Lagen der Anbaugebiete gewählt. Aus kleinen, oft weltberühmten Parzellen entstehen Weine von großartiger Tiefe und Komplexität. Das Ziel: den einzigartigen Charakter ihrer Herkunft authentisch widerspiegeln. Um das zu erreichen, sind die Qualitätsansprüche enorm hoch, die Mengen meist verschwindend gering. Schnell sein lohnt sich, wenn man diese begehrten – wahrlich großen – Weine genießen möchte. Einige dieser frisch in den Handel gelangten Weine werden schon in kürzester Zeit ausverkauft sein.Die Arrivage der Großen Gewächse
Pünktlich zum 1. September eines jeden Jahres werden die Großen Gewächse (GGs), also die besten trockenen Weine der Mitglieder des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) veröffentlicht und Sie haben nun die Chance, diese deutschen Grand Cru zu erwerben.Der aktuelle Jahrgang der Großen Gewächse
Seit dem 1. September 2024 werden die großen Weißweine aus dem Jahrgang 2023 und die großen Rotweine aus dem Jahr 2022 präsentiert. Es gibt jedoch auch Weißweine, die länger auf der Hefe liegen, sodass auch Weißweine aus 2022 und teils sogar ältere Weine erstmals präsentiert werden. Aber wie sind die Jahrgänge einzuordnen?Der Jahrgang 2023
Das Weinjahr 2023 war geprägt durch einen nassen Winter, der endlich mal wieder die Wasserkapazitäten der Böden aufgefüllt hat. Es folgte ein weitgehender perfekter Frühling ohne große Frostschäden und eine entspannte Austriebs- und Blütezeit. Der Sommer war – wie immer in den letzten Jahren außer 2021 – von Hitze und Trockenheit geprägt, was diesmal nicht ganz so fatale Folgen hatte, weil die Böden noch von dem Wasserreservoir profitieren konnten. In kargen Lagen ohne große Wasserhaltekapazitäten kam es trotzdem teilweise zu Trockenstress. Kurz bevor die Reserven aufgebraucht waren, begann Ende des Sommers eine längere Regenzeit, die dann wieder von einer Hitzewelle abgelöst wurde. Und die stellte die Winzer vor eine große Herausforderung: Gesunde Trauben ins Weingut zu bringen. Es musste im Weinberg stark selektiert werden und es kam in diesem Jahr dazu, dass die viele Rebsorten, die eigentlich unterschiedliche Reifezeiten haben, zu einem ähnlichen Zeitpunkt reif wurden. Bei Septembertemperaturen von bis zu 30 Grad wurden die Trauben vor allem in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden ins Weingut geholt.
Wer gut vorselektiert hat, konnte dann Spitzenqualitäten ins Weingut holen, die nun von den entsprechenden Kritikern auch sehr hoch und mit bis zu 100 Punkten bewertet wurden. Die Weine bestechen über die Gebiete hinweg mit großer Balance und Offenheit. Man findet ausgewogene Säuren und eine feine Konzentration, Finesse und Eleganz sowie oftmals eine Stoffigkeit. Viele Weine sind wieder zurückgekehrt zu einer Klassik, die in den letzten Jahren zugunsten einer gewissen Kargheit, die als Terroirausdruck en vogue war, gewichen ist, und zu neuem, charmantem Trinkvergnügen führt.
Der Jahrgang 2022
2022 war einer der heißesten Jahrgänge in der Geschichte. Mittlerweile aber haben die Spitzenwinzer einige Jahr Erfahrung gemacht mit Hitze und Trockenheit, wählen immer besser die Standorte aus, passen den Rebschnitt und die Bodenbearbeitung an und erzeugen so auch in eher mediterranen Jahren hervorragende Weine. Die deutschen Spätburgunder aus 2022 bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Viele dieser Weine sind Weltklasse und müssen sich vor niemandem verstecken. Sie wurden jüngst sogar mit legendären Burgundern von der Domaine Romanée-Conti vergleichen. De facto jedenfalls waren die Spätburgunder aus der Pfalz, aus Baden, von der Ahr, aus Rheinhessen und aus Franken nie so gut wie heute.