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ja
Ja

Große Gewächse

Meisterwerke deutscher Weinqualität - Die Arrivage des Jahrgangs 2023

Die Großen Gewächse, das ist Deutschlands absolute Weinelite. Die Weingüter müssen alle Mitglied im VDP sein – dem Verband deutscher Prädikatsweingüter. Für ein Großes Gewächs werden nur die besten Trauben aus den besten Lagen der Anbaugebiete gewählt. Aus kleinen, oft weltberühmten Parzellen entstehen Weine von großartiger Tiefe und Komplexität. Das Ziel: den einzigartigen Charakter ihrer Herkunft authentisch widerspiegeln. Um das zu erreichen, sind die Qualitätsansprüche enorm hoch, die Mengen meist verschwindend gering. Schnell sein lohnt sich, wenn man diese begehrten – wahrlich großen – Weine genießen möchte. Einige dieser frisch in den Handel gelangten Weine werden schon in kürzester Zeit ausverkauft sein. Die Weingüter, die ein Großes Gewächs erzeugen, gehören zu absoluten Speerspitze der deutschen Weinwelt. Robert Weil, Reichsrat von Buhl, Van Volxem und Maximin Grünhaus sind nur einige der klangvollen Namen, die hinter diesen Weltklasse-Weinen stehen.
 

Die Arrivage der Großen Gewächse

Pünktlich zum 1. September eines jeden Jahres werden die Großen Gewächse (GGs), also die besten trockenen Weine der Mitglieder des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) veröffentlicht und Sie haben nun die Chance, diese deutschen Grand Cru zu erwerben.

Der aktuelle Jahrgang der Großen Gewächse

Seit dem 1. September 2024 werden die großen Weißweine aus dem Jahrgang 2023 und die großen Rotweine aus dem Jahr 2022 präsentiert. Es gibt jedoch auch Weißweine, die länger auf der Hefe liegen, sodass auch Weißweine aus 2022 und teils sogar ältere Weine erstmals präsentiert werden. Aber wie sind die Jahrgänge einzuordnen?


Der Jahrgang 2023
Das Weinjahr 2023 war geprägt durch einen nassen Winter, der endlich mal wieder die Wasserkapazitäten der Böden aufgefüllt hat. Es folgte ein weitgehender perfekter Frühling ohne große Frostschäden und eine entspannte Austriebs- und Blütezeit. Der Sommer war – wie immer in den letzten Jahren außer 2021 – von Hitze und Trockenheit geprägt, was diesmal nicht ganz so fatale Folgen hatte, weil die Böden noch von dem Wasserreservoir profitieren konnten. In kargen Lagen ohne große Wasserhaltekapazitäten kam es trotzdem teilweise zu Trockenstress.

Kurz bevor die Reserven aufgebraucht waren, begann Ende des Sommers eine längere Regenzeit, die dann wieder von einer Hitzewelle abgelöst wurde. Und die stellte die Winzer vor eine große Herausforderung: Gesunde Trauben ins Weingut zu bringen. Es musste im Weinberg stark selektiert werden und es kam in diesem Jahr dazu, dass die viele Rebsorten, die eigentlich unterschiedliche Reifezeiten haben, zu einem ähnlichen Zeitpunkt reif wurden. Bei Septembertemperaturen von bis zu 30 Grad wurden die Trauben vor allem in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden ins Weingut geholt.

Wer gut vorselektiert hat, konnte dann Spitzenqualitäten ins Weingut holen, die nun von den entsprechenden Kritikern auch sehr hoch und mit bis zu 100 Punkten bewertet wurden. Die Weine bestechen über die Gebiete hinweg mit großer Balance und Offenheit. Man findet ausgewogene Säuren und eine feine Konzentration, Finesse und Eleganz sowie oftmals eine Stoffigkeit. Viele Weine sind wieder zurückgekehrt zu einer Klassik, die in den letzten Jahren zugunsten einer gewissen Kargheit, die als Terroirausdruck en vogue war, gewichen ist, und zu neuem, charmantem Trinkvergnügen führt.

Der Jahrgang 2022
2022 war einer der heißesten Jahrgänge in der Geschichte. Mittlerweile aber haben die Spitzenwinzer einige Jahr Erfahrung gemacht mit Hitze und Trockenheit, wählen immer besser die Standorte aus, passen den Rebschnitt und die Bodenbearbeitung an und erzeugen so auch in eher mediterranen Jahren hervorragende Weine.

Die deutschen Spätburgunder aus 2022 bewegen sich auf sehr hohem Niveau. Viele dieser Weine sind Weltklasse und müssen sich vor niemandem verstecken. Sie wurden jüngst sogar mit legendären Burgundern von der Domaine Romanée-Conti vergleichen. De facto jedenfalls waren die Spätburgunder aus der Pfalz, aus Baden, von der Ahr, aus Rheinhessen und aus Franken nie so gut wie heute.

Große Gewächse – die Grand Cru aus Deutschland

Nach sechs Jahren Vorarbeit im VDP, dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter, sind 2002 erstmals Große Gewächse, also große trockene Auslesen aus den besten Weinlagen der VDP-Mitglieder gefüllt worden.

Große Gewächse – die besten Weine der VDP-Mitglieder

Der VDP umfasst heute rund 200 Mitglieder aus allen Weinbaugebieten Deutschlands. Die meisten dieser Mitglieder gehören zu den besten Weingütern der jeweiligen Region. Entstanden ist der VDP aus dem Verband Deutscher Naturwein Versteigerer, der 1910 gegründet wurde. 1925 wurde erstmals der Traubenadler, der bis heute die Flaschen der Mitglieder kennzeichnet, genutzt.

1971 hat sich der Verband umbenannt. In den 1990er Jahren kam der dringende Wunsch auf, für die eigenen Weine eine Qualitätspyramide zu schaffen, die sich der aus dem Burgund orientieren sollte. VDP-Qualitätspyramide 2001 hat man sich auf eine vierstufige Pyramide geeinigt. Seit dieser Zeit gibt es den VDP.Gutswein, den VDP.Ortswein, den VDP.Erste Lage und den VDP.Große Lage. Mit „Großer Lage“ ist natürlich nicht die Größe des Weinbergs, sondern die theoretische Größe des daraus entstehenden Weines gemeint. Diese Pyramide gilt ausschließlich für trockene, sortenreine Weine aus den wichtigsten Rebsorten einer jeweiligen Region. Für fruchtsüße Weine gelten weiterhin die Prädikate, also Kabinett, Spätlese, Auslese …

Wie ein Wein zu einem Großen Gewächs wird

Die Großen Gewächse sind also Weine, die aus den VDP.Großen Lagen stammen. Diese Lagen wurden lange diskutiert. Ausgewählt wurden von den jeweiligen Regionalverbänden die ihrer Meinung nach besten. Nur aus diesen Lagen kann ein Großes Gewächs (GG) erzeugt werden. Zudem sind nur Rebsorten zugelassen, die für die Lage typisch sind. Weinterhin muss der Hektarertrag unter 50 hl/hl liegen, es erfolgt ausschließlich Handlese und das Mostgewicht, also der Zuckergehalt pro Beere, muss mindestens dem einer Spätlese entsprechen.

Außerdem muss das GG noch einmal durch eine Qualitätsprüfung des Regionalverbandes. Der jeweilige Wein wird also von allen Kolleginnen und Kollegen beurteilt. Wo es GGs gibt GGs gibt es in allen 13 Anbaugebieten. Aber nicht jede Rebsorte ist in jedem Anbaugebiet erlaubt. An der Ahr beispielsweise sind für GGs nur Früh- und Spätburgunder zugelassen, an der Nahe nur Riesling, an der Mosel bis zu diesem Jahr ebenfalls nur Riesling. Seit neuestem ist auch Spätburgunder erlaubt. In Baden gibt es dagegen GGs aus Riesling, Weißem Burgunder, Graue Burgunder, Spätburgunder, Chardonnay und Lemberger (der anber nur in der Badischen Bergstraße und im Kraichgau). So hat jeder Regionalverband sein eigenes Statut. Die meisten Weine kommen aus der Pfalz, gefolgt von Rheinhessen.

Großes Gewächs als Erfolgsgeschichte

Das Große Gewächs hat sich in den letzten 20 Jahren als Erfolgsgeschichte erwiesen. Denn die Gewächse zeigen, dass deutsche Weine, allem voran der Riesling und der Spätburgunder, aber auch Chardonnay, Spätlesen oder Lemberger (Blaufränkisch) sich auf internationalem Spitzenniveau bewegen. Das war vorher, als deutscher Wein vor allem international durch „Blue Nun“ und „Liebfrauenmilch“ als restsüßer Allerweltwein charakterisiert war, undenkbar. Die GGs sind aber nicht nur ein Markenzeichen der herausragenden Qualität deutscher Weine im In- und Ausland geworden, sie sind auch Ansporn für die Winzerinnen und Winzer, immer noch besser und besser zu werden. So haben sich die Weine innerhalb der letzten 20 Jahre auf ein immer höheres Niveau bewegt.