Pouilly Fumé
Ausnahme-Terroir an der Loire
Das Gebiet im Oberlauf der Loire liegt mitten im Herzen Frankreichs, ca. 200 Kilometer südlich der Hauptstadt Paris. Obwohl kleiner als das benachbarte, links des Flusses liegende Sancerre, ist die Appellation Pouilly-Fumé am rechten Ufer nicht minder berühmt. Die insgesamt gut 1.000 Hektar Weinberge erstrecken sich über sieben Gemeinden. Außer Sauvignon Blanc wird hier keine andere Rebsorte angebaut – ein Pouilly-Fumé Wein ist immer sortenrein aus der eleganten, weltweit vertretenen Rebe erzeugt.
Hier aber hat sie ihre ursprüngliche Heimat, denn das gesamte Gebiet ist wie gemacht für Sauvignon Blanc: Die Reben stehen auf ganz besonderen Böden aus Kalk und Kreide, durchzogen von großen Anteilen an Feuerstein. Der Herkunft von diesen speziellen Böden wird die strahlende und tatsächlich nach Feuerstein duftende Mineralität der Weine zugeschrieben. Das Klima ist sowohl vom Atlantik als auch kontinental geprägt und eher kühl und feucht. In der Regel wird der Pouilly Fumé Wein traditionell kühl ausgebaut, aber es gibt auch eine ganze Reihe an Produzenten, die auf den Ausbau im Barrique setzen.
Klar, akzentuiert und mineralisch
Pouilly Fumé Wein ist einzigartig in seiner Charakteristik – und weit über die Grenzen Frankreichs hinaus beliebt und begehrt. Die Frucht ist pur und kühl, meist sind die typischen Noten von Stachelbeere, Cassis und grünem Apfel, oft auch eine zarte Bitternote wie von Spargel, zu spüren. Die Säurestruktur ist akzentuiert und kräftig. Der Fokus der Winzer aber liegt ganz klar darauf, die Mineralik des Kalk- und Feuersteins herauszuarbeiten. Die Weine haben bei aller Eleganz und Finesse oft eine ganz besondere Tiefe, sind frisch zu genießen, aber erreichen – speziell nach dem Ausbau im Holzfass – oft erst nach einigen Jahren der Lagerung ihren Höhepunkt. Vorgabe in der AOC sind mindestens 11% Alkoholanteil.
Wer Pouilly Fumé Wein einmal für sich entdeckt und lieben gelernt hat, wird Sauvignon Blanc mit diesem Stil allen anderen wahrscheinlich für immer vorziehen. So wie es übrigens schon Kaiser Napoleon tat, dem Geschichtsschreiber ein Faible für die Weine vom rechten Loire-Ufer nachsagen.