Baden
Baden
Mit knapp 16.000 Hektar Rebfläche liegt Baden an dritter Stelle der Weinbaugebiete in Deutschland. Dabei erstreckt es sich über eine Länge von 400 Kilometern in Nord-Süd-Richtung von Tauberfranken bis zum Bodensee und weist eine entsprechende Vielfalt an Mikroklimata, Böden und Rebsorten auf.
Eines jedoch ist überall gleich und wurde einst in eine Werbebotschaft verpackt, die man auch heute noch kennt: Badischer Wein – von der Sonne verwöhnt. Dies ist auch der Grund, weshalb Baden ähnlich dem benachbarten Elsass in die EU-Weinbauzone B eingegliedert wurde. Daher müssen die Weine grundsätzlich höhere Öchslegrade aufweisen. Mehr als drei Viertel der gesamten Rebfläche wird von Winzern bearbeitet, die sich in Genossenschaften zusammengefunden haben.
Fläche, Rebsorten & Böden
Das Anbaugebiet Baden ist in neun Bereiche unterteilt, nämlich in die Badische Bergstraße, Bodensee, Breisgau, Kaiserstuhl, Kraichgau, Markgräflerland, Ortenau, Tauberfranken und Tuniberg. Hier befinden sich insgesamt 15 Großlagen und 315 Einzellagen.
Badische Bergstraße
Das mit 400 Hektar kleinste Untergebiet Badische Bergstraße wird auch gerne als Riviera Süddeutschlands bezeichnet. Die Flächen erstrecken sich rund um Heidelberg und weisen vornehmlich Lösslehmböden mit Buntsandstein- oder Muschelkalkuntergrund auf. Hier stehen die Sorten Riesling, Rivaner/Müller-Thurgau und Schwarzriesling im Vordergrund.
Kraichgau
Bis 1996 bildete das Kraichgau mit der Badischen Bergstraße einen Bereich. Heute haben die 1.200 Hektar Rebfläche zwischen Heidelberg und Heilbronn eine eigene Bezeichnung. Auf kalkhaltigem Löss wird hier, häufig in terrassierten Hanglagen, vor allem Riesling angebaut, jedoch ebenso Spätburgunder, Müller-Thurgau und Grauburgunder.
Ortenau
Der Bereich Ortenau erstreckt sich über 2.700 Hektar Rebfläche von Baden-Baden im Norden bis nach Bemersbach im Süden und bildet so etwas wie die Mitte des großen Gebietes Baden. Granit und Porphyr bestimmen hier die Geologie, hier und da unterbrochen von Löss- und Lehmauflagen. Die häufigste Rebsorte ist hier der Spätburgunder, gefolgt vom Riesling (der hier oft Klingenberger heißt) sowie dem Müller-Thurgau. In Durbach gibt es einige bekannte Lagen wie den Plauelrain, Kapellenberg oder Schlossberg.
Breisgau
Der Bereich Breisgau erstreckt sich von Lahr bis ins südliche Freiburg entlang des Schwarzwaldes. 1.600 Hektar Rebfläche werden von Gneis, Muschelkalk und Löss geprägt. Hier überwiegt deutlich der Spätburgunder, der in Lagen wie dem Hecklinger Schlossberg oder dem Malterdinger Bienenberg einige der schönsten Rotweine Deutschlands hervorbringt.
Kaiserstuhl
Der Bereich Kaiserstuhl könnte eigentlich eher Kaiserstühle genannt werden, denn die Rebflächen formen sich um diverse erloschene Vulkankegel auf insgesamt über 4.000 Hektar Fläche. Entsprechend findet sich ein buntes Gemisch an Böden, vornehmlich jedoch Vulkanverwitterungsgestein und Löss. Der Kaiserstuhl ist der wärmste Bereich in Deutschland und eignet sich besonders für den Anbau von Burgundersorten. Die einzige Großlage ist der Vulkanfelsen. Zu den berühmtesten Einzellagen gehören der Achkarrener Schlossberg, der Ihringer Schlossberg und Winklerberg, die Oberbergener Bassgeige oder der Oberrotweiler Henkenberg.
Tuniberg
Seit 1996 ist der Tuniberg ein eigener Weinbaubereich. Vorher gehörte er zum Kaiserstuhl, obwohl er geologisch anders aufgebaut ist. Hier herrscht Kalkstein vor, auf dem vornehmlich Burgunder und Müller-Thurgau angebaut werden.
Markgräflerland
Zwischen Freiburg und Basel im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz erstrecken sich 3.000 Hektar Weinland auf Lehm, Löss und Kalkmergel. Das Markgräflerland ist Gutedel-Land, eine alte Rebsorte, die in der Schweiz unter dem Namen Chasselas bekannt ist. Hinzu kommen hier Spätburgunder, Müller-Thurgau und die weißen Burgundersorten.
Bodensee
Gerade einmal 600 Hektar der Rebfläche rund um den Bodensee gehören zum Bereich Baden. Das südlichste Weinbaugebiet Deutschlands ist zugleich ein altes, hat Karl III., ein Urenkel Karls des Großen, doch der Legende nach schon im 9. Jahrhundert die ersten Pinot Noir-Rebstöcke nach Bodman an den Untersee gebracht. Der Bodensee ist traditionell Müller-Thurgau-Land, wurde hier doch der erste Müller auf deutschem Boden gepflanzt. Zudem findet sich am Bodensee der höchste Weinberg Deutschlands, der im Hegau gelegene, 686 Meter hohe Hohentwiel mit seiner Lage Olgaberg. Zu den weiteren bekannten Lagen gehören der Meersburger Bengel und das Meersburger Rieschen. Neben Burgundersorten und Müller-Thurgau findet hier auch der Riesling seine Flächen.
Baden ist Burgunderland
Die typischen Burgundersorten fühlen sich in Baden besonders wohl! Die Region ist nicht nur das wichtigste heimische Anbaugebiet für den Spätburgunder, sondern auch der Grauburgunder und sein naher Verwandter der Weißburgunder beanspruchen große Rebflächen.
Jenseits der Burgundersorten werden alle bekannten deutschen Rebsorten wie Riesling, Müller-Thurgau, Silvaner oder Traminer angebaut. Eine regionale Spezialität ist der badische Gutedel. Im Jahr 2016 wurde in Baden der Anbau von Chenin Blanc, Muscaris, Souvignier Gris, Frühburgunder, Lagrein, Tempranillo und Zweigelt zugelassen. Insgesamt ist Baden das drittgrößte und zugleich das südlichste Anbaugebiet Deutschlands.
Die Reihenfolge der weißen Rebsorten nach bestockter Rebfläche in Baden lautet:
1. Müller-Thurgau
2. Grauburgunder
3. Weißburgunder
4. Riesling
Beim Rotwein dominiert in Baden klar der Spätburgunder mit einem Anteil von über 30 % an der Gesamtrebfläche.
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