Maison Joseph Drouhin

Die Herzöge von Burgund und die französischen Könige schufen einst die Weinkeller in Beaune, die heute das Herz von Joseph Drouhin bilden. Bereits vier Jahrhunderte existierten sie in der Region Chablis, ehe sie 1880 in den Besitz der Familie Joseph Drouhin übergingen und das Weingut entstand. Der Leidenschaft ihres Ur-Großvaters verdankt die heutige vierte Generation ihre Lorbeeren. Über die Zeit kamen immer mehr Appellationen zum Unternehmen hinzu. Heute verfügt das Haus über 80 Hektar Anbaufläche in 90 verschiedenen Parzellen. Zwei Drittel der Weinberge sind als Premier und Grand Crus ausgezeichnet.

Joseph Drouhin war gerade einmal 22 Jahre alt, als er seinen eigenen Betrieb gründete. Sein Anspruch war bereits damals groß: Er wollte einer der besten Winzer des Burgunds werden. Sein Sohn und Enkel verstanden es, diese Leidenschaft fortzusetzen. In den 80er Jahren begann Robert Drouhin das Unternehmen im Sinne ökologischen Anbaus umzustrukturieren. Heute setzen seine vier Kinder Philippe, Véronique, Laurent und Frédéric dieses Erbe fort. Das Weingut Drouhin steht international für elegante, mineralische Weine mit einem außergewöhnlichen Bouquet und vertritt das Burgund wie kaum ein anderes. Als Gründungsmitglied der „Primum Familiae Vini“ zählt das Haus zu den elf besten Familienweingütern der Welt.

Robert Drouhin war ein Vorreiter in Sachen ökologischer Weinbau: Als einer der ersten Winzer in der Bourgogne begann er in den 80er Jahren mit der Umstellung auf bio-dynamische Methoden. Von seinem Vater Philippe und Großvater Joseph hatte er das Wissen um die Wichtigkeit jeder einzelnen Parzelle mitbekommen. Nun wollte er diesen Ansatz auf die Weinberge übertragen. Er setzte Pestizide und andere Chemikalien als Schädlingsbekämpfungsmittel ab und ließ stattdessen ein ökologisches Forschungslabor installieren. Mit Laurence Jobard holte er die erste Frau als Ökologin ins Burgund.

Auch heute gehört es zu den Grundsätzen von Joseph Drouhin, den Einfluss des Menschen im Weinberg möglichst gering zu halten. So kann sich der individuelle Charakter jeder einzelnen Parzelle am besten herausbilden. Das Firmenmotto lautet: „ Für natürliche Probleme müssen natürliche Lösungen gefunden werden“. Konkret bedeutet dies, dass natürliche Düngemittel zum Einsatz kommen, Blühflächen zwischen den Reben entstanden und die Weinmacher ihre Lagen noch heute mit dem Pferd umpflügen. Eine eigene Nachwuchsstation für Reben gehört ebenso ins Konzept wie der Einsatz natürlicher Fressfeinde oder die Lese per Hand, um möglichst ganze, qualitativhochwertige Trauben zu erhalten.

Die 80 Hektar des großen Weinguts Joseph Drouhin verteilen sich auf sechs Lagen mit über 90 Appellationen. Der typische kalkhaltige Boden des Chablis eignet sich beispielsweise hervorragend für Premier Crus. In einem brillanten Grün-Gelb strahlt dieser Wein dem Genießer entgegen. Ein langer Nachgang, ein herrlich mineralischer Geschmack, Frische und eine gute Textur machen ihn aus. Aus den Côte de Nuits kommt der 2010er Villages, der bereits 87 Punkte bei Falstaff erhielt. Kräuter, Tabak und dunkle Beeren formen sein Bouquet. Er ist unkompliziert und gleichzeitig voller lebendiger Säure. Die Weinberge hier bestehen hauptsächlich aus Schlamm und Kalkstein. Diese natürlichen Voraussetzungen finden sich auch in der Côte de Beune-Lage, die z.B. das kleine Örtchen Santenay mit dem gleichnamigen Wein einschließt. Der typische Burgund-Wein zeigt einen Hauch von Blumigkeit und erinnert an Waldbeeren und Hibiskus. Leicht rauchig verfügt er über ein gutes Reifepotential und schöne Tannine.

Hufeisenförmig angelegt sind die Weinberge von Montagny in der Côte Chalonnaise-Lage. Der gleichnamige Wein weist Aromen von Farnkraut, Mandeln, Äpfeln und Citrus auf. Sehr rund im Nachklang und mit einem tiefen Geschmack nach Kompott. Der 2011er Mâcon-Villages beweist, dass die kalk- und schlammhaltigen Böden im Mâconnais hervorragend für den Chardonnay geeignet sind. Sein mittlerer Körper hat eine angenehme Frische. Tropenfrüchte, mineralische Noten und frischer Apfel steigen dem Genießer in die Nase. Aus dem Beaujolais im Burgund mit seinen Schiefer- und Granitböden kommen mittlerweile auch einige erstklassige Weine des Hauses wie z.B. der Beaujolais-Villages mit seiner ausgeprägten roten Erdbeerfärbung. Intensiv aber raffiniert erhält sich dieser Wein seine Frische und den für Joseph Drouhin so charakteristischen langen Nachhall im Mund. Aber auch die Rebsortenweine wie der Bourgogne Pinot Noir Laforet 2018 sind Ausdruck eines erstklassigen Sortiments. Dieser rauchige Burgunderwein riecht nach Pflaumen, Waldbeeren und Kirschen. Rauchig und mit schönen Kräuteranspielungen legt er sich an den Genießergaumen.