Grundstein für den Erfolg von Beaucastel und die organische Bewirtschaftung legte Jacques Perrin. Damals in den Sechszigerjahren glaubten viele vielleicht noch, er sei verrückt geworden: verbannte er doch alle chemischen und künstlichen Zusätze, Dünger, Pestizide, Herbizide, Insektizide aus Weinberg und Keller. Rund zwanzig Jahre bevor andere Winzer den gleichen Schritt wagten. Spätestens seit den Siebzigern betreibt die Familie Perrin ihr Weingut ausschließlich biodynamisch – das trockene Klima und der viele Mistral-Wind sind da sicherlich förderlich. Die Eingriffe in die natürlichen Prozesse werden so klein wie möglich gehalten, über die Jahre konnten die Rebstöcke so ihre natürlichen Abwehrkräfte stärken. Nur so enthüllen die Weine die Essenz ihres Terroirs. Doch nicht nur im organischen, biodynamischen Anbau zeigte sich Jacques Perrin fortschrittlich und erfinderisch, sondern auch im Keller. Er entwickelte eine Methode, in deren Folge der Wein weniger oder gar nicht geschwefelt werden muss. Dabei werden die Trauben erst entrappt, dann mit Dampf auf 60 Grad kurz erhitzt – und genauso schnell wieder auf 20 Grad heruntergekühlt. So sollen die Aroma- und Farbstoffe aus den Beerenhäuten extrahiert und der vorzeitigen Oxidation entgegengewirkt werden. Die anschließende Vinifikation ist wieder ganz traditionell: Maischegärung erfolgt über 15 Tage, der Ausbau in großen Holzfässern. Allein der Syrah reift in neuen Barriques. Bevor der Wein abgefüllt wird, wird er mit Eischnee geschönt, aber nicht gefiltert.