Frühburgunder

Der frühreife Verwandte des Spätburgunders

Frühburgunder ist eine früh reifende Rotweinsorte mit genetischer Nähe zum Spätburgunder, aber einer ganz eigenen Stilistik. Ursprünglich aus Deutschland stammend, findet man die Rebsorte heute fast ausschließlich in deutschen Anbaugebieten wie der Ahr, der Pfalz oder Franken. Die Weine sind farbintensiver, körperreicher und tanninbetonter als Spätburgunder, dabei oft samtig, würzig und von dunkler Beerenfrucht geprägt. Frühburgunder passt hervorragend zu Wildgerichten, gebratenem Geflügel oder gereiftem Käse. Weingüter wie Meyer-Näkel, der Staatliche Hofkeller Würzburg oder Divino haben in der jüngeren Vergangenheit mit hochklassigen Weinen dafür gesorgt, dass die Sorte mehr Aufmerksamkeit erhält.

 

Frühburgunder

Stark an der Ahr und in Franken

Der Frühburgunder ist eine natürliche Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir), deren Hauptmerkmal in der deutlich früheren Reife liegt – etwa zwei Wochen vor seinem genetischen Verwandten. Diese Eigenschaft macht ihn in Zeiten des Klimawandels besonders interessant, gleichzeitig aber auch anspruchsvoll im Anbau: Die dichte Beerenhaut und die frühe Reife machen ihn anfällig für Sonnenbrand und Fäulnis.

Die Sorte war im 20. Jahrhundert beinahe vom Aussterben bedroht und verdankt ihre heutige Existenz dem Engagement weniger Winzer und Rebschulen. Heute wird die Sorte auf einer sehr kleinen Fläche angebaut –  mit Schwerpunkten an der Ahr, in der Pfalz, in Rheinhessen, Franken und Baden.


Tiefgründig, würzig, charmant

Frühburgunder Rotwein wird oft als die intensivere, dunklere Variante des Spätburgunders beschrieben. Typisch sind Aromen von reifer Waldbeere, Schwarzkirsche, Pflaume und dunkler Schokolade, gepaart mit würzigen Noten von Nelken, Wacholder oder Schwarztee. Auch Anklänge von getrockneten Kräutern, Veilchen und Tabak sind möglich – je nach Terroir und Ausbau, wobei der klassische Ausbau trocken ist.

Am Gaumen zeigt sich der Wein dicht, geschmeidig und samtig, mit fein eingebundenen Tanninen und einer harmonischen Säurestruktur. Der Rotwein ist nicht so filigran wie Pinot Noir, sondern körperreicher und aromatisch oft zugänglicher. Dennoch bewahrt er eine gewisse Eleganz, die ihn für den Ausbau im Holzfass prädestiniert. Die besten Exemplare besitzen ein hervorragendes Lagerpotenzial und entwickeln mit der Zeit komplexe tertiäre Aromen.

Frühburgunder hat eine ideale Trinktemperatur von 16 - 18° Celsius.


Ein Wein mit Tiefe und kulinarischer Vielseitigkeit

Der Rotwein ist ein idealer Speisenbegleiter für aromatisch-kräftige, aber nicht zu schwere Gerichte. Seine dichte Frucht und würzige Struktur machen ihn zum perfekten Partner für herbstliche und winterliche Küche:

  • Wildgerichte: Reh, Hirsch oder Wildschwein mit Wacholder und Preiselbeeren passen ausgezeichnet zum würzigen Kern des Weins.
  • Gebratenes Geflügel: Entenbrust, Perlhuhn oder Wachteln mit dunkler Sauce finden im Frühburgunder einen eleganten Gegenspieler.
  • Pilzgerichte: Risotto mit Steinpilzen oder Pasta mit Trüffelcreme heben die erdigen Noten des Weins hervor.
  • Käse: Besonders gut harmoniert Frühburgunder mit gereiftem Hartkäse oder milderen Blauschimmelkäsen.


Der Unterschied zwischen Frühburgunder und Spätburgunder

Obwohl Frühburgunder und Spätburgunder genetisch eng verwandt sind, unterscheiden sie sich in mehreren entscheidenden Punkten. Der offensichtlichste Unterschied liegt im Reifezeitpunkt: Frühburgunder reift etwa zwei Wochen früher als Spätburgunder.

Auch im Weinstil zeigen sich klare Unterschiede. Frühburgunder ergibt meist körperreichere, dunkelfruchtige und würzigere Weine mit samtiger Textur und spürbarem Tanningerüst. Er ist aromatisch oft schneller zugänglich als der feinere, filigranere Spätburgunder, der mehr von roten Früchten, floralen Noten und eleganter Säurestruktur geprägt ist. Während Spätburgunder häufig als der Inbegriff burgundischer Finesse gilt, verkörpert sein Verwandter eher die kraftvolle, tiefgründige Seite der Burgunderfamilie – ohne dabei an Eleganz zu verlieren.


Frühburgunder Rosé

Auch als Rosé, ebenfalls zumeist trocken ausgebaut, entfaltet die Sorte eine bemerkenswerte Persönlichkeit. Typisch sind feine Aromen von Himbeeren, Roten Johannisbeeren und Erdbeeren, ergänzt durch würzige Kräuternoten und oft eine zarte florale Komponente. Im Vergleich zu anderen Roséweinen zeigt er sich vornehmlich etwas strukturierter und dichter am Gaumen, dabei aber stets frisch, ausgewogen und lebendig.

Seine dezente Säure und die elegante Frucht machen ihn zu einem idealen Begleiter für die warme Jahreszeit – ob solo oder zum Essen. Kulinarisch harmoniert der Rosé wunderbar mit gegrilltem Fisch, mediterranen Vorspeisen, Salaten mit Ziegenkäse, aber auch mit asiatisch inspirierten Gerichten oder sommerlichen Gemüsegerichten wie Ratatouille.


Frühburgunder kaufen

Bester Frühburgunder Wein, wie etwa von Divino Norheim-Thüngersheim wird sogar als Großes Gewächs, der Speerspitze der Weinqualitä in Deutschland erzeugt. Eine größere Anerkennung für die Sorte ist längst überfällig - überzeugen Sie sich selbst, und kaufen Sie den Wein bei Hawesko.