Trollinger

Schwäbischer Nationalwein

Die Rebsorte Trollinger ist im Schwabenland zu Hause. Außerhalb von Württemberg wird der Trollinger dagegen kaum angebaut, ist zugleich aber für Liebhaberinnen und Liebhaber von frischen und fruchtigen Rotweinen weltweit ein Begriff. Der Trollinger Wein ist unter mehreren Namen bekannt und gehört zu den ältesten Rebsorten überhaupt. Bereits in der römischen Antike soll es mit Trollinger bestockte Weinberge gegeben haben – die Rebsorte hat also eine historische Tradition, die nicht zu verachten ist. Der altehrwürdige Wein wird besonders von heimatverliebten Winzerinnen und Winzern angebaut, die sich für den Erhalt des schwäbischen Weinjuwels einsetzen.

 

Trollinger

Blauer Trollinger, Vernatsch, Schiava – uralte und ertragreiche Rebsorte

Es waren womöglich die alten Römer, die die ersten Trollinger-Reben im Süden des heutigen Deutschlands pflanzten. Andere Quellen behaupten, dieser Wein sei erst im 14. oder 16. Jahrhundert nach Württemberg aus Norditalien, genauer gesagt aus Tirol, eingewandert. Vermutlich ist der Name der Rebe auf seine tirolische Herkunft zurückzuführen.

In Italien ist die gleiche rote Rebe als Großvernatsch oder einfach als Vernatsch bekannt. Schiava ist ein weiterer Name des Blauen Trollingers. Da die Sorte nach England einst durch den Hamburger Hafen gelangt ist, nennt sich der Trollinger außerdem Black Hamburg.

Rund 2.200 Hektar sind aktuell in Württemberg mit der Rebsorte Trollinger belegt. Die Anbauflächen sind leicht rückläufig. Vom Aussterben bedroht ist die Sorte jedoch keineswegs, denn ohne diesen Wein ist keine traditionelle schwäbische Mahlzeit vollkommen. Zudem ist diese Sorte sehr ertragreich.

Der Trollinger ist eine wärmeliebende Sorte, die am besten auf durchlässigen Böden mit einem hohen Anteil an Muschelkalk gedeiht. Da dieser Wein recht spät reift, kommen für den Anbau nur warme, sonnige Lagen infrage. Die Beeren sind tiefschwarz mit einer dünnen Schale.

 

Säurebetont, kernig, frisch

Diese alte Rebe ist am besten als junger Wein zu genießen. Die meisten Winzerinnen und Winzer bauen den Trollinger als trockenen oder halbtrockenen Wein aus, doch die schwäbische Rebe kann auch hervorragende liebliche Weine produzieren. Als Rosé begeistert der Trollinger mit seinem fruchtig-blumigen Geschmack.

Im Glas erscheint der Wein sehr hell – auch als Rotwein. Ein typischer Rotwein aus Trollinger-Trauben schmeichelt der Nase mit blumigen Nuancen und Muskatnoten. Bei diesem geschmacklich leicht zugänglichen und sehr süffigen Wein kommen frisch-säuerliche Wildkirsche, schwarze Johannisbeere, Schwarztee und Preiselbeere am stärksten zum Tragen, abgerundet durch einen würzigen Muskatton. Im Abgang präsentiert sich Trollinger durchaus kernig mit einer leichten Fruchtsüße.

 

Kulinarische Kombinationen und Foodpairings

Der Trollinger ist ein echter Schwabe. Kein Wunder, dass ein Glas Vernatsch bzw. Trollinger zur schwäbischen Küche perfekt passt.

Der Trollinger ist ein perfekter Begleiter für Spätzle, Maultaschen, deftige, herzhafte Snacks nach süddeutscher Art sowie helles, nicht zu schweres Fleisch, am besten Geflügel. Wer einen Rotwein zu Salaten sucht, ist hier ebenfalls bestens versorgt.