Württemberg
Gute Bodenbeschaffenheiten für Weinanbau
Die Böden am Neckar sind sehr steinig, die Muschelkalkablagerungen geben den Reben aber eine spezielle mineralische Note. Die typischen Mauerterrassen, die Besucher an den Hanglagen bewundern können, bergen sowohl im mittleren Neckarraum um Besigheim und Lauffen als auch in der Region Kocher-Jagst-Tauber Ablagerungen von verwitterten Muscheln. Das Württembergische Unterland und das Gebiet am oberen Neckar ziehen dagegen die Kraft für ihre Reben aus den fruchtbaren Keuperböden. Um Neuffen und Metzingen finden sich außerdem brauner Jura und Vulkangestein.
Württembergische Rotweine und mehr
Der Trollinger ist das Aushängeschild Württembergischen Weinbaus. Die Schwaben sind bekannt für ihren hohen Weinkonsum und ihre Genussfreude. Neben dem rassigen, roten Nationalgetränk des Ländles wachsen rund um Stuttgart und in der Esslinger Gegend noch würziger Kerner, Portugieser, Dornfelder und der weiße Müller-Thurgau. Im Jura und Vulkangestein am oberen Neckar fühlen sich dagegen Silvaner, Kerner, Spätburgunder und Müller-Thurgau wohl. Weinkenner bezeichnen diese Sorten als „Tälesweine“, da sie in den Tälern der Schwäbischen Alb gedeihen. Württemberg lässt sich in sechs Teilbereiche untergliedern, die wiederum in 17 Großlagen und 210 Einzellagen zerfallen. Zu den bekannten Bereichen zählt auch die Bodenseegegend mit ihrem Bayerischen und Württembergischen Teil. Die meisten Weinberge liegen an Steilhängen. Das Falstaff-Magazin zählt allein 65 Top-Weingüter in der Region und 50 Winzergenossenschaften.
Lemberger – der frische Rotwein aus Württemberg
Dieser Rotwein gehört zu den Spitzenweinen Württembergs und breitet sich zunehmend aus. Die Reben stellen höchste Ansprüche an das Klima und den Standort. Deshalb sind die geschützte Lage des Neckartals und die fruchtbaren Lösslehmböden für diese Sorte ideal. Über 1900 Hektar Rebfläche entfallen in Württemberg auf den leichten, fruchtigen Lemberger, der als „Classic“ klassifiziert ist. Durch seine angenehme Frische trinken ihn viele Schwaben und andere Weingenießer gerne als Sommerwein. Er passt hervorragend zu Wildgeflügel, Zwiebelrostbraten, Gegrilltem, Blauschimmel- oder Bergkäse. Echt Württembergisch bestellt der Weinfreund seinen Lemberger als „Viertele“.
Trollinger – das heimliche Nationalgetränk der Schwaben
Trollinger ist mit über 2200 Hektar die meistangebaute Rotweinsorte in Württemberg. Außerhalb dieses Anbaugebiets gibt es nur eine verschwindend geringe Zahl an Rebflächen. Der Trollinger liebt die Keuper- und Muschelböden. Außerdem benötigen seine Reben lange Vegetationszeiten, die durch die beständigen südlichen Sommer garantiert sind. Da die Erträge aus dieser Rebsorte sehr hoch sind, können die Winzer auf den steinigen Böden weitläufige Weinberge anlegen und dennoch ihre Einnahmen sichern. Der Trollinger zählt ebenfalls zu den „Classic“-Sorten. Er hat einen außergewöhnlich hohen Säureanteil und ist dennoch rund und samtig. Trollinger-Freunde genießen diesen Rotwein zur Brotzeit oder zu hellem Fleisch. Wahrscheinlich kam dieser Wein einst mit den Römern über die Alpen. Seine feinblumige Note und rubinrote Farbe eroberten seither zusammen mit der Süffigkeit des Trollingers die Herzen von Weinliebhabern in und um Württemberg.
Geschichte erleben und Wein genießen in Württemberg
Der erste urkundliche Beweis für Weinbau in Württemberg geht auf das Jahr 766 zurück. Dennoch nehmen Experten an, dass es bereits ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. kultivierte Rebflächen in der Region gab. Ab 1100 dehnte sich mit der Gründung neuer Klöster auch der Weinbau aus. Die Württembergischen Landesherren profitierten jahrhundertelang von dem edlen Rebsaft, den sie als Neckarwein in Mitteleuropa verkauften. Durch Kriege und aufgrund von Fehlern bei der Bewirtschaftung verlor der Württembergische Wein in den kommenden Jahrhunderten an Bedeutung. Einheitliche Anbaumethoden bestimmte erst König Wilhelm I. von Württemberg im 19. Jahrhundert. Aber erst viele Jahrzehnte später etablierten sich Hybridreben, die der falschen Mehltau gewachsen waren. Nach dem zweiten Weltkrieg schufen immer mehr Winzer und erste Genossenschaften moderne Weinbaumaschinen an. Schließlich kam es zu Rebflurbereinigungen. Dennoch bewirtschaften heute noch viele Winzer relativ kleine Parzellen. Dies ist durch den Anbau neuer Sorten, modernes Marketing und den Zusammenschluss der über fünfzig Winzergenossenschaften möglich.
Sehenswertes im Württemberger Weinland
Württemberg lässt sich als Weingegend sowohl mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad erschließen. Von Weikersheim bis nach Metzingen führt über 500 Kilometer die Württemberger Weinstraße. Wer die Flusstäler rund um den Neckar lieber auf seinen eigenen zwei Beinen entdecken möchte, kann den Weinwanderweg zwischen Aub im bayerischen Teil Frankens und Esslingen am Neckar einschlagen. Sowohl Ein-Tages-Touren als auch Rundwege und längere Etappen locken Weinfreunde, die neben den edlen Tropfen auch die wunderbare Natur Württembergs genießen wollen. Die Wanderung führt durch 60 Weinbaugemeinden und vorbei an romantischen Burgen, pittoresken Städtchen und steilen Hängen. Der 350 Kilometer lange Weinradweg verbindet dagegen Niederstetten mit Rottenburg am Neckar. Auch hier locken kulinarische Etappenziele und außergewöhnliche Aussichten. Besucher, die gerne mehr über die Geschichte des Weinbaus erfahren wollen, können eine Weinerlebnistour bei einem der zahlreichen Guides in Württemberg buchen. Ansonsten lockt die Weingegend noch mit einer Vielzahl von Festen und Veranstaltungen rund um das Thema Wein. Mehr als 200 Angebote finden sich im Weinfestkalender, darunter beispielsweise das Heilbronner Weindorf oder das kleinere Kürbisfest in Oberbergen sowie der Kellerfrühling in Remstal.
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