Grillo
Herkunft und Verbreitung der Rebsorte Grillo
Die weiße Rebsorte Grillo entstand vermutlich aus einer Kreuzung von Catarratto Bianco Lucido und Muscat d’Alexandrie. Seine früheste Erwähnung stammt aus dem Jahr 1873 und eines der ersten Weingüter war das Weingut Feudo Arancio. Obwohl lange angenommen wurde, dass die Grillo-Reben aus Apulien nach Sizilien kamen, gilt diese Vermutung heute als widerlegt. Sicher ist jedoch, dass ihr Aufschwung in Italien nach der Reblauskatastrophe des späten 19. Jahrhunderts begann. Ihren Namen erhielt diese Rebsorte von den italienischen Wörtern „granum“ (Traubenkern) und „arillum“ (Fruchthaut).
Die Grillo-Reben fühlen sich auf Sizilien besonders zuhause. Kein Wunder, bietet die süditalienische Insel doch beste klimatische Voraussetzungen für diese weiße Sorte. Noch immer finden sich die größten Anbauflächen weltweit im Nord-Westen der heißen und trockenen Insel. Bekannt für den weissen Grillo Wein ist unter anderem das Weingut sizilianische Feudo Arancio. Die Reben gelten als sehr widerstandsfähig. Lange Zeit bildeten deren Trauben die Grundlage für den italienischen Dessertwein Marsala. Heute ist der Anbau neben dem gleichnamigen DOC in Monreale, Sicilia, Salaparuta, Contessa Entellina, Contea di Sclafani, Alcamo, Mamertino di Milazzo und Nivolelli zugelassen. Mit dem Trend zu trockenen Weißweinen begannen die italienischen Winzer den Grillo auch als eigenständige Weine oder im Verschnitt auszubauen. Das Ergebnis waren volle und fruchtige Weine mit großem Körper.
Wie schmeckt der Grillo?
Aus Grillo-Trauben entstehen extraktreiche Weißweine. Sie haben meist einen hohen Alkoholgehalt, auch wenn sie nicht zu Dessertweinen wie dem Marsala verarbeitet werden. Der berühmte italienische Likörwein ist natürlich süßer als die Cuvées aus Grillo und anderen weißen Sorten wie beispielsweise Catarratto Bianco. Es gibt jedoch auch würzige oder trockene Marsala-Tropfen. Ihre Farbe reicht von rubinrot über bernsteinfarben bis Gold. Je nach Süßegrad dient er als Aperitif oder Dessertwein. Mit dem Export-Rückgang des Marsalas verlagerten die sizilianischen Winzer, allen voran das Weingut Feudo Arancio ihr Geschäft auf den Ausbau der trockenen Weine.
Aromatisch erinnert der Grillo an Kräuter und Zitrusfrüchte. auf. Auffällig ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis vieler Grillo-Weine. Sie sind angenehm würzig und doch zart. Ihre Frucht bleibt verhalten und ihre blassgelbe Farbe ist charakteristisch für ihre schöne Zurückhaltung. Der Grillo schmeckt blumig und erinnert manchmal auch an Mandel oder Birne. Weinkenner trinken die Tropfen aus Sizilien sehr jung. Aufgrund des hohen Alkoholgehalts haben sie jedoch gutes Lagerpotential. Ihr runder und körperreicher Geschmack könnte sie in den nächsten Jahren noch bekannter machen als den traditionellen Marsala.
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