Wein zu Roastbeef

Roastbeef gehört zum Hinterviertel des Rindes und ist damit ein Stück vom Lendenbereich. Noch genauer betrachtet, handelt es sich um das äußere Muskelgewebe der Lenden. Dieses beginnt direkt hinter den Brustwirbeln. Aus diesem Grund ist der Begriff „Zwischenrippenstück” in Deutschland oft gebräuchlicher als der Name „Roastbeef”.

Köche, die es ganz genau nehmen, unterteilen das Fleischstück noch einmal in hohes und flaches Roastbeef. Damit ist nicht die Dicke des Muskelgewebes gemeint. Hohes Roastbeef stammt aus dem vorderen Bereich und hat eine höhere Lage, während flaches Roastbeef näher am Hinterstück liegt.

Roastbeef gehört zu den zartesten Fleischstücken des Rindes, die Sie kaufen können. Es ist entsprechend begehrt und teurer, doch dafür gelingt ein besonderes Festessen. Das Fleisch ist zart und geschmacksintensiv und besitzt kaum bis gar kein Fett. Der Anteil liegt je nach Qualität des Tieres bei unter zehn Prozent. Hier kommt es allerdings darauf an, ob Sie das hohe oder das flache Roastbeef wählen. Im Allgemeinen ist das hintere Stück noch fettarmer und bewegt sich bei unter fünf Prozent.

Der Fettanteil spielt zum einen eine Rolle bei der Wahl der Beilagen und beim Abschmecken der Soße, zum anderen aber auch bei der Weinauswahl. Je fettreicher und schwerer das Essen wird, desto kräftiger muss der Wein sein. Es empfiehlt sich außerdem, Rotwein anzubieten. Ein zu sanfter Tropfen geht neben dem intensiven Fleischgeschmack unter, während ein eher leichter Fleischgeschmack gegen einen intensiven Wein verliert.

Viele Rezepte setzen auf hohe Temperaturen (über 200 Grad Celsius) und eine lange Garzeit. Roastbeef wird dabei zu einem saftigen Braten und nimmt durch die Bratensoße wunderbar Geschmack an. Sie können für die Soße direkt einen Rotwein verwenden, sodass später beim Servieren das Fleisch und der Tropfen im Glas perfekt harmonieren.

Das langsame Zubereiten mit hohen Temperaturen eignet sich auch für Hobbyköche, die wenig Erfahrung mit Roastbeef haben. Sie können relativ wenig falsch machen. Etwas anspruchsvoller wird die Zubereitung mit der Niedergarmethode. Der Ofen wird nur auf circa 80 Grad eingestellt. Das Fleisch wird „englisch”, bleibt also rosa. Zwar benötigen Sie nur rund eine halbe Stunde für die Zubereitung, doch etwas Übung und Fingerspitzengefühl sind notwendig.

Egal, ob es die Niedriggarmethode oder ein lange Garzeit wird, Sie sollten den warm servierten Braten mit einem vollmundigen Wein servieren. Bewährt haben sich Spätburgunder und Navarra. Ersterer ist vollmundig aber nicht zu stark und bringt ein Aroma von Früchten mit sich. Das lockert den Hauptgang wunderbar auf. Auch ein Navarra aus dem Norden Spaniens ist weder zu leicht noch zu schwer und besitzt eine spürbare Säurenote. Dies balanciert Roastbeef hervorragend aus. Zwei weitere Anwärter auf die Weinbegleitung des Essens sind ein spanischer Rioja und ein Pinot Noir aus Frankreich.

Sie können Roastbeef auch grillen oder wie ein Steak in der Pfanne zubereiten. Hier ist definitiv etwas Erfahrung gefragt, damit das Fleisch außen fest und innen leicht rosa bleibt. Durch das Grillen oder Braten wird das Roastbeef mit Schmoraromen angereichert, weshalb die Weinauswahl sich danach richten sollte.

Sehr kräftig wird der Genuss mit einem Bordeaux als Begleiter. Diese Rotweine sind bekannt für ihren herben Geschmack. Da sie reich an Tanninen sind, wird das Aroma leicht rau, enthält aber auch eine leichte Fruchtnote nach schwarzer Johannisbeere. Das harmoniert perfekt mit Roastbeef. Ebenfalls an schwarze Johannisbeeren und eine Spur Paprika erinnert ein Cabernet Sauvignon.

Eine weitere Empfehlung sind die Rotweine von Markus Schneider. Seine Weine sind bekannt für eine elegante, körperreiche Grundnote. Sie schmecken fruchtig, ohne dass es ihnen an Kraft mangelt. Daher bestehen sie gut gegen gegrilltes oder gebratenes Roastbeef. Ein Merlot ist ebenfalls stark genug, um nicht hinter dem Fleisch zurückzubleiben. Da sein Geschmack leichte Spuren von Pflaume enthält, bringt auch er eine angenehme Fruchtnote mit sich.