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Alavesa
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rot rosé weiß
ES-ECO-026-VAS
halbtrocken trocken
ausdrucksstark & fein fein & aromatisch fruchtig & aromatisch fruchtig & weich jung & frisch
Halbe Flasche (0,375l) Impériale (6l) Jeroboam (5l) Magnum (1,5l) Standard Flasche (0,75l)
Nein Ja
DIAM Drehverschluss Kunststoffkorken Naturkorken Presskorken
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Berliner Wein Trophy Decanter Frankfurt International Trophy Gilbert & Gaillard Guía Peñín
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Rioja

Die berühmteste Weinregion Spaniens

Ohne Zweifel ist die Rioja DOCa das bedeutendste Weinbaugebiet Spaniens und eines der geschichtsträchtigsten der Welt. Die Rolle, die es im spanischen Weinbau einnimmt, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Rioja besteht aus den Gebieten Rioja Alta, Rioja Baja und Rioja Alavesa. Die wichtigste Rebsorte ist - wie in ganz Spanien – der Tempranillo. Die Region ist vor allem für ihre Rotweine bekannt, bringt aber auch Weiß- und Roséweine von herausragender Qualität hervor. Weingüter wie Artadi, Muga oder Ygay haben einen Platz in der Speerspitze der weltweit besten Erzeuger sicher! Die Rioja war die erste Region Spaniens, die den DOCa-Status erhalten hat. „Denominación de Origen Calificada“ bedeutet „Qualitätswein mit kontrolliertem und garantiertem Ursprung“.

La Rioja

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Die Rioja doca gehört zu den legendärsten Weinregionen der Welt. Folgerichtig gibt es hier auch eine große Dichte von Weingütern, die in die absolute Speerspitze der Weinwelt gehören. Erzeuger wie Bodegas Faustino, Barón de Ley, Marqués de Riscal und Marqués de Murrieta gehören zu den bekanntesten Weingütern - und das weit über die spanischen Grenzen hinaus. Rioja Einsteiger und Liebhaber werden bei Weinen von den genannten Weingütern niemals enttäuscht werden. Wenn Sie es ganz klassisch mögen, greifen Sie zu einer Crianza, Reserva oder Gran Reserva aus der Tempranillo Traube. In den letzten Jahren haben die Erzeuger der Region aber auch verstärkt mit Rosé- und Weißweinen auf sich aufmerksam gemacht. 

Die Anfänge der Rioja Weine

Der erste Hinweis auf eine Qualitätskontrolle und Weingarantie stammt aus dem Jahre 1650. Damals wurde der Wein schon lange in Eichenholzfässern ausgebaut. 1787 dann wurde die Real Sociedad Económica de Cosecheros de Rioja gegründet, ein Weinbauverband, der sich einerseits Richtlinien zur Qualitätssicherung auferlegte und andererseits Marketing betrieb.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden erste französische Sorten in der Rioja angebaut. Nicht zuletzt deshalb, weil die Reblausinvasion den spanischen Weinbau weit weniger hart getroffen hat als beispielsweise die französischen Nachbarn. So haben sich in der Rioja und den Anrainer-Gebieten viele französische Winzer angesiedelt und vornehmlich typische Bordeaux-Rebsorten angebaut.

Spätestens zur Jahrhundertwende jedoch hat man sich am Ebro auf seine Tradition zurückb esonnen und die heißt bis heute: Tempranillo. Im Jahr 1902 erfolgte der königliche Erlass über die Definition, Herkunft und Etikettierung der Weine aus der Rioja. Diese Definition sah unter anderem vor, dass die Hauptrebsorte der Region die traditionelle Tempranillo-Rebe sei und lediglich mit den ebenfalls heimischen Sorten wie Garnacha oder Graciano verschnitten werden dürfte.

Klar definierte Qualitätsstufen

Eine der wichtigsten Definitionen für den Erfolg der Rioja-Weine dürfte die klare Qualitätsabstufung innerhalb des Gebietes sein, die es auch dem internationalen Markt leicht macht, den Stil der einzelnen Weine einzuschätzen.
 
Die Rede ist von Crianza, Reserva und Gran Reserva, die sich auf die Fass- und Flaschenlagerung der Rioja-Weine bezieht. Dabei muss eine Rotwein Crianza mindestens zwei Jahre reifen, davon ein Jahr im Fass. Bei Weißweinen sind es sechs Monate Fasslagerung. Weine in Reserva-Qualität müssen mindestens drei Jahre ausgebaut werden. Dabei reift ein Rotwein mindestens ein Jahr im Fass und ein Weißwein sechs Monate. Bei der Gran Reserva ist eine Lagerzeit von mindestens fünf Jahren erforderlich, wovon ein roter Rioja mindestens zwei Jahre im Fass bleibt und Weißwein wiederum mindestens sechs Monate.
 
Diese Klarheit im Qualitätssystem, das sich über Jahrzehnte nicht verändert hat, ist ausgesprochen wichtig und hat zumindest auf der Iberischen Halbinsel viele Nachahmer gefunden. Dass sich beim Qualitätsstandard der Rioja der Vertrieb von Fasswein verbietet und sämtlicher Wein in der eigenen Region abgefüllt werden muss, versteht sich da fast von selbst. Welchen Stand die Rioja innerhalb des spanischen Weinbaus hat, zeigt sich auch daran, dass sie 1991 die erste Region war, die einen Superappellations-Status erhalten hat, die D.O.Ca, die Denominación de Origen Calificada.

Qualitätsstufen

Joven (Jungwein): Junger Rioja (in weiß, rot und rosé) trägt die Bezeichnung Garantia de Origen und kommt schon nach wenigen Monaten auf den Markt. Produktionsanteil : ca. 40%.
 
Crianza (gereift): Rotweine müssen mindestens zwei Jahre reifen, davon zumindest 12 Monate im Fass und die weitere Zeit in der Flasche, Rosé- und Weißweine sechs Monate im Fass. Produktionsanteil: > 40%. 
 
Reserva: Rotweine müssen mindestens drei Jahre reifen, davon zumindest 12 Monate im Fass und die weitere Zeit in der Flasche. Bei Weißweinen gelten zwei Jahre mit zumindest 6 Monaten im Fass. Rosados gibt es nicht als Reserva. Der Produktionsanteil: ca. 15%. 
 
Gran Reserva: Rotweine müssen fünf Jahre ausgebaut sein, davon mindestens zwei Jahre im Fass und drei Jahre in der Flasche. Weißweine reifen zumindest sechs Monate im Fass und 42 Monate in der Flasche. Produktionsanteil: ca. 3%. 
 
Vino de Pago: So werden Weine bezeichnet, die aus bestimmten, meist berühmten Einzellagen stammen.
Vino de Autor: Eine inoffizielle Bezeichnung, bei denen der Wein die klare Handschrift des Autors, also des Weinmachers trägt. Oft sind es kleine Garagenweingüter, die limitierte Mengen herstellen.
 

Rebsorten

Rote Sorten: Tempranillo (80%), Garnacha Tinta (Grenache), Mazuelo (Carignan), Graciano, Maturana Parda, Maturana Tinta

Weiße Sorten: Viura (Macabeo), Malvasia Riojana, Garnacha Blanca, Chardonnay, Sauvignon Blanc, Maturana Blanca, Tempranillo Blanco, Turruntés

Neuausrichtung der Rioja seit den 80ern

Auch wenn sich der Aufstieg der Rioja zur international beachteten und geschätzten Weinregion so anhört, als wäre es eine natürliche Gegebenheit, war es doch alles andere als ein leichter Weg. Eine der schwersten Krisen der Rioja ergab sich durch den Aufstieg einer weiteren spanischen Weinbauregion, der Ribera del Duero, die ebenso wie die Rioja vom Tempranillo geprägt ist.
 
Hier hat sich Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger ein neuer Weinstil entwickelt, den man als absolut modern bezeichnen kann und der die Weine der Rioja plötzlich alt und oxydiert aussehen und schmecken ließ (auch wenn das der ureigene Stil war). An den Ufern des Duero wurden saftige, mineralisch-kühle, frische, fruchtige und hochreif schmeckende Weine mit deutlicher Holznote abgefüllt.
 
 
Was war geschehen? Die Trauben wurden später gelesen, wenn sie kurz vor der Überreife standen, sie wurden lange auf der Maische gelassen und der tief dunkle Traubensaft wurde in frische Barriques gefüllt, die ordentlich geflämmt waren, also viel von ihren Eichenholz-, Vanille- und Kokosaromen abgaben. Im Gegensatz zu teurem Rioja jedoch wurden die Weine weit weniger lang im Fass gelagert, um sie nicht oxydieren zu lassen und sie früher trinkreif anbieten zu können.
 
Diese Form der Weinbereitung war in Spanien neu und wurde direkt gierig aufgenommen. Während die Weingüter der Ribera del Duero zu Shooting-Stars avancierten, musste sich die Rioja praktisch neu erfinden. Und das haben die Winzer der Rioja, von denen es etwa 20.000 an der Zahl gibt, wovon allerdings nur 2% eigenen Bodegas besitzen, auch getan.
 
Heute stehen beide Weinstile der Rioja nebeneinander, man hat sich dem Neuen zugewandt, ohne das Alte klein zu machen oder zu vergessen. In wenigen Bodegas wird noch der traditionelle Wein ausgebaut, dessen rötlich-braune Farbe schon auf den langen Fassausbau hinweist und der mit seiner Komplexität und dem ganz eigenen Charakter ausgesprochen faszinierend ist und dessen Eleganz und Lagerfähigkeit auch heute noch von vielen Weinkennern verehrt wird.
 
Daneben steht der mineralisch frische, der saftig reife und fruchtige Stil. In den modernen Bodegas entstehen Weine voller Kraft und Dichte, Substanz und Beerigkeit, in der sich reife Frucht mit Holz und Schokolade, Süßholz und Mokka verbindet. Hier wird das überbordende Fruchtpotenzial des Tempranillo heute genauso herausgearbeitet wie das terruño, das salzige und mineralische Terroir der Rioja.
 
Neben dem Rotwein, der hier ganz klar dominiert, finden sich 15% Rosé und 10% Weißwein. Die traditionelle weiße Rebsorte ist die Viura, die ähnlich wie der Tempranillo über Jahrzehnte hinweg altern kann. Immer häufiger jedoch findet sich auch Sauvignon Blanc, der entsprechend für einen modernen Stil steht.

Fläche und Klassifikation – die drei Teile der Rioja

Auch wenn die Rioja von außen als zusammenhängendes Gebiet wahrgenommen und vom Verband selber auch so vermarkt wird, besteht die Rioja doch eigentlich aus drei Teilen, die sogar in politisch unterschiedlich verwalteten Gebiet liegen. Diese drei Gebiete sind die Rioja Alta, Rioja Alavesa und die Rioja Baja.

Rioja Alta

Die Rioja Alta befindet sich in der autonomen spanischen Provinz La Rioja und ist mit 24.000 Hektar die größte der drei Teilregionen. Sie befindet sich bis auf eine kleine nördliche Enklave südlich des Ebro-Flusses. Das atlantische Klima ist hier deutlich zu spüren und verbindet heiße Sommer mit kühlen Wintern. Die Böden setzen sich aus Schwemmland, Lehmböden und eisenhaltiger Tonerde zusammen. Es dominiert die alles beherrschende Rebsorte Tempranillo, gefolgt von Mazuelo und Graciano. In der Rioja Alta werden die besten Riojas produziert. Sie beeindrucken durch Körperreichtum, hohe Säure und Tannine. Entsprechend lange lagerfähig sind die Weine.

Rioja Alavesa

Die Weine aus diesem baskischen Teil der Rioja werden traditionell eher jung getrunken, sind fruchtiger, leichter und würziger. Die mit 12.000 Hektar eher kleine Region steigt höher in die kantabrische Gebirgskette auf und hat einen deutlich höheren Kalkanteil im Boden. Die Rioja Alavesa setzt sich aus vielen kleinen Weingärten zusammen. Dies bestimmt auch die Größe der Betriebe, die sich deutlich von denen der Rioja Alta unterschieden. Hier sind es vor allem kleine Familienbetriebe, die den Markt bestimmen. Der Anteil des Tempranillo liegt in dieser Unterzone noch höher als in den beiden anderen.

Rioja Baja

Die Rioja Baja erstreckt sich über 20.500 Hektar südlich von Logroño und präsentiert sich ganz anders, als die Rioja Alaveza. Hier wechselt sich eine sanfte Hügellandschaft mit flachem Gelände ab. Die zu Navarra gehörige Region ist die wärmste und kontinentalste der drei Zonen mit fast schon mediterranem Klima. Der Boden setzt sich aus Lehm, Sand, Flussgestein und eisemhaltigen Ton zusammen. Die Weine sind fetter und exktraktreicher. Hier spielt nicht mehr der Tempranillo die entscheidende Rolle sondern die Garnacha. Trotzdem entstehen hier ebenso opulente und weiche Tempranillo.

Mehr als ein Geheimtipp: Weißer Rioja

Es ist das wohl berühmteste spanische Weinbaugebiet: die Rioja. Zum größten Teil wird hier  Rotwein erzeugt – aber es gibt auch ausgezeichnete Weißweine. Für die Erzeugung der meist trocken ausgebauten Weine waren ursprünglich nur drei Rebsorten zugelassen: Viura, Malvasia Riojana und Garnacha Blanca. Seit 2007 sind noch weitere Sorten mit im Spiel: Chardonnay, Sauvignon Blanc (die zusammen allerdings nur 50% in der Cuvée ausmachen dürfen), Maturana Blanca, Tempranillo Blanco, Turruntés und Verdejo.

Nahezu alle der berühmten Erzeuger wie Marqués de Murrieta, Barón de Ley oder Bodegas Riojanas machen wunderbar fruchtige, elegante Weißweine, die oft mit einer besonderen Würze und Kräuternote begeistern. Die meisten kommen jung und frisch auf den Markt, einige wenige Erzeuger bauen ihre Weißweine aber noch nach der klassischen Methode mehrere Jahre im Holzfass aus. Tiefe, Kraft und Charakter erinnern fast an Sherry – diese Weine sind wunderbare Essensbegleiter.