Wein zu Gans

Jeder Braten muss mit Know-how und Geduld zubereitet werden. Im Vergleich zu Schwein, Rind oder Pute ist Gans jedoch um einiges anspruchsvoller. Die Zubereitung verlangt das exakte Befolgen eines guten Rezeptes und ein echtes Händchen für langsames Garen. Gans gilt daher selbst unter geübten Hobbyköchen als komplizierter Festbraten. Der hohe Fettanteil sorgt außerdem dafür, dass die Gans etwas schwerer im Magen liegt als Rind oder Schwein. Geheimtipp: Das Fett eignet sich abgesehen davon hervorragend, um daraus Schmalz herzustellen.

Als gut zu merkende Regel gilt: Je deftiger das Essen ist, desto kräftiger darf auch der Wein sein. Bei Gans lohnt es sich daher, das Fettaroma mit einem Wein zu unterstreichen, der eine dunkle Süße und eine kräftige Gewürznote besitzt. Die im Rotwein vorhandenen Tannine helfen als natürliche Gerbstoffe dabei, das Fett der Gans auszubalancieren. Ein absolutes No-Go sind junge Rotweine. Ihnen fehlt es noch an Reife, weshalb ihre Säure eher bissig wirkt und den Gänsebraten im Geschmack sogar abwerten kann.

Die Gans selbst ist zwar die Hauptattraktion beim Festessen. Doch sie wird natürlich mit weiteren Komponenten serviert. Es kommen Beilagen und eine Soße hinzu, die ebenfalls eine Rolle bei der Weinauswahl spielen. Um die besten Weine zur Gans zu finden, müssen die Beilagen auf jeden Fall berücksichtigt werden, damit das Gesamtbild passt.

Es gilt außerdem, dass der Wein umso schwerer munden sollte, je mächtiger das Essen ist. Wer also mit starken Gewürzen, schweren Beilagen und einer kräftigen Soße arbeitet, benötigt einen schweren Rotwein. Wird hingegen bei der Feinabstimmung ein milderes Gesamtaroma angestrebt, sollte auch der Wein sanfter sein.

Im Idealfall werden die Aromen bereits auf dem Teller miteinander kombiniert. Wer beispielsweise Rotkraut zur Gans reicht, kann dieses direkt mit dem gewählten Rotwein ablöschen. Abgesehen davon ist es eine beliebte Methode, die Soße mit Wein anzurühren.

Um dem Braten selbst eine Weinnote hinzuzufügen, kann die Gans während der Zeit im Ofen in Wein liegen und mit Wein beträufelt werden. Auf diese Weise entsteht während der Zubereitung im Ofen ein bereits mit Wein durchsetzter Fond, der die perfekte Grundlage einer geschmacksintensiven und aromatischen Soße darstellt, die einfach dazu gehört.

Damit Ihre Planung des großen Festessens sofort starten kann, geben wir Ihnen unsere bewährten Empfehlungen an die Hand:

Der Primitivo ist ein Trend-Wein. Wir empfehlen Ihnen diesen Wein aufgrund seines kräftigen Geschmacks. Er hat genau die richtige Würze und passt deshalb hervorragend zur Gans. Gleichzeitig bleibt er fruchtig und regt damit den Appetit an.

Mit diesem Wein zur Gans gelingt die Balance zwischen kraftvollem Traubengeschmack und fruchtiger Grundstimmung. Der Tempranillo ist dank langer Reifung in Holzfässern schwer und elegant. Viele Tannine runden diesen Rotwein ab.

Chianti stammt aus der Toskana. Das Terroir und die klimatischen Bedingungen ermöglichen die Herausbildung einer optimalen Würze. Gleichzeitig ist die Konzentration der Tannine hoch. Die Geschmacksintensität der Gans und des Weins fügen sich so zu einem harmonischen Ganzen zusammen.

Dieser Tropfen stammt aus Argentinien und reiht sich damit in eine Reihe geschmacksintensiver Rotweine. Aus diesem Grund ist er die perfekte Ergänzung zur Gans. Denn er überzeugt mit einem kraftvollen, aber dennoch eleganten Geschmack. Ein Malbec lässt sich auch ideal mit einer würzigen Soße kombinieren, um den Geschmack insgesamt abzustimmen.

Spätburgunder

Eine besonders charmante Ergänzung zu einem eher milden Gänsebraten ist ein Spätburgunder. Wenn die Soße nicht allzu schwer ist, kann dieser Wein mit seiner fruchtigen und etwas leichteren Note den Geschmack der Gans elegant untermalen.

Gehören Sie zu denjenigen, die es lieber etwas leichter mögen, haben wir noch einen besonderen Tipp: Auch ein guter Weißwein harmoniert mit einem Gänsebraten. Weißburgunder, die zudem im Holzfass reiften, bekommen eine cremige Textur und passen perfekt zur Gans, zur Soße und zu den Beilagen.