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Nachhaltiger Weinbau in Bordeaux

Erfahren Sie, warum die bekannteste Weinregion der Welt auch beim nachhaltigen Weinbau eine besondere Rolle spielt.

Veröffentlicht am 09. November 2022
Bei Bordeauxweinen denkt man schnell an die Farbe Rot. Aber Bordeaux hat eine grüne Seite! Seit über 20 Jahren engagieren sich die Bordelaiser Winzerinnen und Winzer für eine nachhaltige Weinerzeugung. Dazu zählt weit mehr als nur biologische Bewirtschaftung der Weinberge. Heute sind bereits 75 % der Bordelaiser Weinberge nachhaltig, biologisch oder biodynamisch bewirtschaftet. Doch damit gibt sich das wohl bekannteste Weinbaugebiet der Welt nicht zufrieden! Ziel sind bis zum Jahr 2030: 100%.

Nachhaltigkeit vom Weinberg bis in die Weinflasche

Die Möglichkeiten, Weinbau aktiv nachhaltig zu gestalten, sind vielseitig, egal ob im Weinberg, im Keller, bei der Vermarktung. Auch jenseits einer klassischen Bio-Zertifizierung gibt es viele Möglichkeiten, Gutes für die Umwelt zu tun und den CO2-Fußabdruck zu minimieren. So ist die Region Gironde, zu der das Weinbaugebiet Bordeaux gehört, die führende Region des französischen Nachhaltigkeitslabels Haute Valeur Environmentale (HVE, in Deutsch Hoher Umweltwert). Bereits 2020 waren 2.200 Bordelaiser Betriebe HVE zertifiziert.

Sie unterliegt einem Pflichtenheft, das von staatlich anerkannten Zertifizierungsstellen kontrolliert wird. Die Spezifikation deckt alle Tätigkeitsbereiche des Landwirtschaftsbetriebs ab und fördert umweltfreundliche Praktiken und stützt sich auf Ergebnisindikatoren (Erfolgspflichten) und bescheinigt ökologische Exzellenz basierend auf Messungen der Indikatoren in 4 Bereichen: Schutz der Artenvielfalt (Präsenz von Hecken, begrünten Streifen, Gehölz usw.), Pflanzenschutzstrategie, Düngungsmanagement und Management der Wasserressourcen.

Daneben sind rund 1.034 Weingüter für Bio zertifiziert oder in Umstellung, mehr als 72 Weingüter arbeiten nach Demeter und 236 sind Terra Vitis zertifiziert. Von der Arbeit im Weinberg bis zur Flaschenfüllung bietet der Weinbau viele Maßnahmen für ökologisches Handeln. Sogar eine Kreislaufwirtschaft und autarke Energieversorgung sind möglich. Die Reduktion oder der Verzicht des Einsatzes von Pestiziden im Weinberg sind eine der ersten Maßnahmen. Die Verringerung des Gewichts von Weinflaschen ist schließlich der letzte konsequente Schritt, um das Transportgewicht zu verringern und auch den Einsatz von Rohstoffen – beides verringert den CO2-Ausstoß deutlich.

Traditionelle Kellertechnik gepaart mit Innovationen findet wieder vermehrt Einsatz, zugunsten der Weinqualität und der Umwelt. Wird ein Wein von der Schwerkraft durch den Keller bewegt, anstatt mit Hilfe von elektrisch betriebenen Pumpen, ist dies für den Wein schonender und verbraucht dabei keine Energie. Energie durch Solartechnik, Wassereinsparungen und mehr sparen von natürlichen Ressourcen. Schließlich liegen die meisten Betriebe in sonnenverwöhnten Regionen. Nachhaltigkeit wird also in vielen Bereichen gelebt und Wein kann auch ohne Bio-Zertifizierung ökologische Aspekte erfüllen.


                                         Handarbeit im Weinberg spielt im nachhaltigen Weinbau eine wichtige Rolle

Führungsanspruch in Sachen Spitzenqualität und Umweltfreundlichkeit

Im Jahr 2013 haben sich Akteure in Bordeaux das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 alle Rebflächen umweltfreundlich und zertifiziert zu bewirtschaften. Bereits im Jahr 2021 haben mehr als 75 % der Weinberge diese nachhaltigen Produktionskriterien erfüllt. Der Weinverband des Bordeaux hat zahlreiche Förderprogramme aufgesetzt, um die Winzerinnen und Winzer zu unterstützen und investiert in Forschung. Gerade wird ein neuer Carbon-Plan bis 2030 erstellt. Eine erste Analyse erfolgte im Jahr 2007. Schon damals ist der „Footprint“ bis zur zweiten Analyse im Jahr 2013 um 9 % geschrumpft. Bis zum Jahr 2020 wurde der CO2-Ausstoß bereits um 20 % verringert. Erklärtes Ziel der Bordeaux-Winzer ist die absolute Klimaneutralität.

Um für alle die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, wurde ein 5-Punkte-Plan definiert. Dieser beinhaltet:

  • Eine Förderung für alle, die Umweltzertifizierungen anstreben. 
  • Der Verzicht auf die schädlichsten Pestizide.
  • Die Förderung des Einsatzes von Pestiziden, die in der biologischen Landwirtschaft erlaubt sind.
  • Förderung von biologischer Artenvielfalt im Weinberg, um ein Gleichgewicht zur Monokultur zu schaffen und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen zu begünstigen.
  • Reduzierung von Abfällen (Glas, Verpackungen, Transportmaterial etc.) sowie Senkung des Energieverbrauchs durch die Einführung innovativer Verfahren (dazu zählt auch die Umwandlung von CO2 aus der alkoholischen Gärung in Salicylsäure).

Um die gesteckten Ziele zu erreichen und weitere Ziele zu definieren, investiert der Weinbauverband massiv in Forschung und tauscht sich mit Winzerinnen und Winzern regelmäßig über die neuesten Erkenntnisse aus, damit die gesamte Region von den Erfolgen und Erkenntnissen einzelner profitieren kann. Der Verband hat zudem eine technische Abteilung ins Leben gerufen, die sich ausschließlich um das Projekt „Nachhaltigkeit Bordeaux“ kümmert und den Winzerinnen und Winzern als Berater zur Seite steht. In beispielloser Art und Weise arbeiten die Betriebe und ihr Verband gemeinsam an dem großen Ziel, die Natur der Region für die kommenden Generationen zu bewahren.



REDAKTIONSTEAM

Das Redaktionsteam des Wein-Magazins besteht aus den Mitarbeitern des Hanseatischen Wein & Sekt Kontors, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind. Hier schreiben Wein-Einkäufer, Mitarbeiter des Marketings und studierte Oenologen. Aber auch Kolleginnen und Kollegen, die einfach ganz viel Spaß am Wein haben.