Chardonnay

Chardonnay – das ist pure Freude im Glas! Diese Rebsorte bringt einige der begehrtesten und elegantesten Weißweine der Welt hervor. Ihr Geheimnis: Die Fülle an Aromen, mit der sie aufwarten kann. Eine harmonische Säure, ausgezeichnete körperliche Mineralität und ein hoher Alkoholgehalt von mindestens 13 Volumenprozent sind ebenso das Markenzeichen eines Chardonnay. Er liebt warme Lagen und kalkreiche Böden, deren jeweilige Eigenschaften sich in seinem Bouquet deutlich widerspiegeln. So entstehen sehr individuelle und abwechslungsreiche Weine. Es gibt ihn als frisch-spritzigen oder opulenten, buttrigen Vertreter, mit dezenter bis kräftiger oder ganz ohne Holznote mit kühler Noblesse – je nach Herkunft und vor allem je nach Winzer-Stil. Wird er im Eichenfass ausgebaut – was nur hochwertigen Weinen vergönnt ist und beim Chardonnay gern vorgenommen wird – erhält er die typische Holznote und cremige Nuancen von Vanille, Butter, Haselnuss, bis hin zu Kaffee oder Karamell. Eine frühe Lese sorgt dagegen für einen frischen säurebetonten und schlanken Charakter mit belebender Struktur. Seine Farbe kann von strahlend Hellgelb-Grün bis zu sattem Honiggelb variieren. Dementsprechend facettenreich zeigen sich die meistens sortenrein und trocken ausgebauten Chardonnyas auch in der Duftpalette: Je nach Lesezeitpunkt, Ausbau und Terroir finden sich Noten von jungen Äpfeln, Zitrus, aber auch von reifen Stachelbeeren, Melonen, Bananen und exotischen Früchten.  

Der Chardonnay ist eine der beliebtesten und meist angebauten Rebsorten weltweit. Kein Winkel dieser Welt, in dem das Multitalent nicht zu finden wäre – von Slowenien, über Kanada bis China. Das französische Burgund gilt als seine Heimat, von der aus er vor langer Zeit seinen Siegeszug in die verschiedensten Regionen dieser Erde angetreten hat. Für die Verbreitung in Europa sorgten damals die Orden der Benediktiner und Zisterzienser. Die enorme Popularität verdankt diese Edelrebe ihrer hervorragenden Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standorte, ihrem vielseitigen Geschmack und den beeindruckenden Ergebnissen, die sie liefert. Überall vermag sie Spitzenweißweine hervorzubringen – vorausgesetzt, sie darf in warmen Lagen auf kalkhaltigen Böden gedeihen. Und überall entwickelt sie einen ganz eigenen Charakter, untermalt vom jeweiligen Stil der Winzer. Im französischen Chablis bestechen die auf kargen Kreideböden gedeihenden Chardonnays durch ihre mineralische Kühle. In Kalifornien, wo sich die größte Chardonnay-Anbaufläche weltweit befindet, sind sie oft weicher, gerne buttrig-opulent. Aber auch hier setzt sich ein kühlerer Stil mehr durch.  Genauso überzeugen Weine aus Australien, Neuseeland, Afrika oder Südamerika durch ihre ganz eigenen Noten. Chardonnay aus Neuseeland weist beispielsweise oft mehr Säure auf als sein australisches Pendant. Südafrikanische Chardonnays hingegen gelten als besonders satt und fruchtig. Insgesamt steht fest: Ebenso individuell wie die jeweiligen Anbaugebiete, sind auch die Chardonnays, die aus ihnen hervorgehen. 

Deutscher Chardonnay? Vor ein paar Jahrzehnten waren viele Weinkenner da noch recht skeptisch. Mittlerweile findet der König der Weißweine aber auch in Deutschland großen Zuspruch. Die Rebsorte ist hierzulande seit 1991 als Qualitätswein zugelassen. Seitdem nimmt nicht nur der Anbau, sondern auch die nationale und internationale Anerkennung deutscher Chardonnays beständig zu. Sie werden bei uns gerne mit einem leichten Holztouch ausgebaut, damit sie sich vom säurebetonten Riesling absetzen. Insbesondere in den letzten Jahren haben Winzer aus Deutschland mit sehr eleganten und besonderen Exemplaren von sich reden gemacht. Genannt seien hier Star-Winzer wie Markus Schneider oder Uli Metzger aus der Pfalz, die erstklassige Tropfen kreiert haben und zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Auch prominente Deutsche ernten mit eigenen Wein-Projekten viel Beachtung und Zuspruch. Bestes Beispiel: Weinliebhaber Til Schweiger, der einen bemerkenswerten Chardonnay in Kooperation mit Hawesko auf den Markt gebracht hat. Die Edelrebe ist also auch in Deutschland weiterhin auf dem Vormarsch. Dabei macht sie nicht nur solo eine gute Figur, sondern auch, wenn sie eine stimmige Liaison eingeht – beispielsweise mit Rebsorten wie Weißburgunder oder Riesling. Denn wer schon auf dem Weinberg in enger Nachbarschaft gedeiht, passt auch in einer geschmackvollen Cuvée sehr gut zusammen.

Chardonnays sind so abwechslungsreich wie ihre jeweiligen Anbaugebiete. Überall auf der Welt hat die Edelrebe eine Heimat gefunden und bringt – je nach Lage und Ausbau – fruchtig-frische, spritzige, oder auch kräftige, holzbetonte Weine hervor. Bleibt immer die spannende Frage, zu welchem Essen welcher Wein ein guter Begleiter ist. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass diese Rebsorte dank ihrer vielseitigen Aromenpalette sehr viele Speisen harmonisch untermalt. Die richtige Wahl hängt natürlich auch von Art und Umfang des Essens ab. Ist es ein kleiner Snack oder ein üppiges Dinner? Besonders gut passt Chardonnay mit seiner ausgewogenen Säure klassischerweise zu mediterranen Speisen. Dabei kann man sagen, dass der Eigengeschmack des Weines immer eine gute Richtlinie ist. Dementsprechend gehen leichte, junge Weine eine stimmige Komposition mit Fisch, speziell gebratenem oder gegrilltem Lachs, Thunfisch und Rotbarsch sowie generell Meeresfrüchten ein. Aber auch zu hellem Fleisch, wie Geflügel oder Schwein, harmonieren sie hervorragend. Die würzigeren, runden Vertreter – beispielsweise die im Eichenfass ausgebauten Weine – sind ideale Begleiter zu dunklem Fleisch, Gulasch oder zu kräftigem Käse. Sie passen dank ihrer vollmundigen Aromen aber auch besonders gut zu süßem Gemüse wie Karotten oder Süßkartoffeln und zu Desserts. Letztendlich gilt: Erlaubt ist, was schmeckt und ein guter Chardonnay passt irgendwie immer. 

Chardonay ist der Liebling der „neuen Welt“! In kaum einem Land war der Trend zu Rebsortenweinen in den letzten Jahren so stark zu spüren wie in den USA und speziell diese Sorte hat es den Amerikanern angetan. Das Herz des amerikanischen Weinbaus schlägt im Bundesstaat Kalifornien, der von dem Boom besonders profitiert – 90 Prozent aller amerikanischen Weine stammen von hier. Ein Aushängeschild dieser Region ist ganz klar der Chardonnay und tatsächlich befindet sich im „Golden State“ seine weltweit größte Anbaufläche. Scharen von Wein-Touristen reisen jedes Jahr in diese malerische Gegend mit ihren endlosen Weinbergen und zahllosen Weingütern, um neben den regionalen Produkten die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Hier, wo die Trauben ein ideales Terroir und durch den Pazifik geprägtes Klima vorfinden, können sie die perfekte Reife erlangen, die Vorraussetzung für einen guten Chardonnay ist. Viele Anbaugebiete, die sich im Norden Kaliforniens entlang der Küste erstrecken, konnten dank herausragender Weine Kultstatus erlangen: Mendocino, Nappa County – in dem das berühmte Nappa Valley liegt – oder Sonoma County. Alles sonnenverwöhnte Flecken, in denen sich Weinkellereien der Superlative wie das Château Montelena oder das Abreu Vineyard nur so tummeln und Starwinzer kleine Weinwunder vollbringen. Und es sind genau diese Wunder, die in der internationalen Weinwelt immer wieder für ordentlich Furore sorgen.