Beerenauslese
Edelsüßer Prädikatswein
Die Beerenauslese ist eine hochwertige Prädikatswein-Kategorie, die für ihre außergewöhnliche Süße und aromatische Fülle bekannt ist. Sie zählt zu den edelsüßen Weinen und wird aus überreifen, edelfaulen Trauben hergestellt. Ihre komplexe Herstellung und das intensive Geschmacksprofil machen sie zu einer echten Besonderheit unter den Weinen. Weingüter wie die Jechtinger Weinmanufaktur, die Winzergenossenschaft Ihringen oder die Haltinger Winzer und Hex vom Dasenstein sind gute Adressen für Beerenauslese Wein. Besonders als Dessertwein wird diese Spezialität sehr geschätzt.
Edelfäule als Voraussetzung
Die Produktion des süßen Weines ist sehr anspruchsvoll und erfordert optimale klimatische Bedingungen. Die Trauben, die verwendet werden, verbleiben besonders lange am Rebstock und reifen über den üblichen Lesezeitpunkt hinaus. In diesem Stadium werden die Beeren von der sogenannten Edelfäule, Botrytis Cinerea, befallen. Diese Pilzinfektion bewirkt, dass die Trauben Wasser verlieren, wodurch der Zuckergehalt in den Beeren stark ansteigt. Dieser Prozess ist entscheidend für die Qualität und den Stil des Weines, da er zu einer hohen Konzentration von Fruchtaromen und Süße führt.Nicht alle Jahrgänge eignen sich für die Herstellung, da die klimatischen Voraussetzungen für die Entstehung der Edelfäule nicht jedes Jahr gegeben sind. Aus diesem Grund ist die Produktion dieses Weins stark von den Wetterbedingungen abhängig. Die Lese erfolgt von Hand, wobei nur die edelfaulen Beeren sorgfältig selektiert werden. Dieser selektive Prozess ist zeit- und arbeitsintensiv, was den exklusiven Charakter des Weins unterstreicht.
Unverkennbarer Geschmack
Eine typische Beerenauslese zeichnet sich durch eine ausgeprägte Süße und ein intensives Aromaprofil aus. Im Vordergrund stehen meist Aromen von getrockneten Früchten wie Aprikosen, Pfirsichen und exotischen Früchten wie Mango und Ananas. Zusätzlich treten oft Honignoten und feine Kräuteraromen in Erscheinung.Trotz ihrer Süße behält der Wein dank seiner lebendigen Säure eine bemerkenswerte Frische, die ihn balanciert und ihm Struktur verleiht.
Durch die Kombination von hoher Restsüße und intensiven Fruchtaromen entsteht ein komplexes Geschmacksbild, das in einem langen, eleganten Abgang mündet. Diese Balance zwischen Süße und Säure ist charakteristisch und trägt maßgeblich zur Beliebtheit der Auslese bei.
Die optimale Lagerung
Beerenauslese Wein gehört zu den am längsten lagerfähigen Weinen und kann bei korrekter Lagerung über viele Jahrzehnte hinweg reifen. Je länger der Wein lagert, desto komplexer und tiefgründiger wird ihr Aromaprofil. Im Laufe der Jahre entwickeln sich aus den frischen Fruchtnoten tiefere Aromen von Trockenfrüchten, Karamell und manchmal sogar leichten Röstaromen.Die optimale Lagerung erfolgt in einem dunklen, kühlen Raum mit konstanter Temperatur, idealerweise zwischen 10 und 15 °C. Schwankungen in der Temperatur und Licht sollten vermieden werden, um die Reifeprozesse des Weins nicht zu stören. Unter diesen Bedingungen kann der über Jahrzehnte hinweg ihr seinen Höhepunkt erreichen.
Das optimale Genusserlebnis
Beerenauslese Wein wird in der Regel gut gekühlt bei einer Serviertemperatur von etwa 8 bis 10 °C genossen. Diese Temperatur bringt die fruchtigen und süßen Aromen optimal zur Geltung und verhindert, dass der Wein zu schwer wirkt. Für die Verkostung eignen sich am besten kleine Weißweingläser, die das Bouquet konzentrieren und die Aromenvielfalt unterstützen.Ein besonderer Dessertwein
Durch ihren hohen Zuckergehalt und ihre intensive Fruchtigkeit harmoniert Beerenauslese besonders gut mit fruchtigen Desserts wie Aprikosentarte oder Apfelstrudel. Auch Desserts mit cremigen Komponenten, wie Pannacotta oder Crème brûlée, bilden ein hervorragendes Pairing.
Neben süßen Speisen lässt sich der aromatische Wein auch mit würzigen Gerichten kombinieren. Käseplatten mit gereiftem Blauschimmelkäse oder kräftigem Hartkäse ergänzen die süßen und würzigen Aromen des Weins auf interessante Weise. Darüber hinaus kann sie auch mit asiatischen Gerichten, die süße und saure Elemente vereinen, erfolgreich kombiniert werden, um ein harmonisches Geschmackserlebnis zu bieten.
Was ist der Unterschied zwischen Beerenauslese und Trockenbeerenauslese?
Beide Weine gehören zur Kategorie der Prädikatsweine, unterscheiden sich jedoch in ihrer Herstellungsweise, ihrem Zuckergehalt und ihrem Geschmack. Beide Weine werden aus edelfaulen Trauben gewonnen, aber der Reifegrad und die Konzentration der Trauben sind bei der Trockenbeerenauslese deutlich höher.Die Trauben für eine Trockenbeerenauslese sind noch stärker von der Edelfäule betroffen und befinden sich in einem fast vollständig eingetrockneten Zustand, was zu einer deutlich höheren Zuckerkonzentration führt.
Diese „Trockenbeeren“ haben nur noch sehr wenig Saft, wodurch der Ertrag extrem gering ist und der Wein eine noch intensivere Süße und Fülle aufweist. Der Zuckergehalt der Trockenbeerenauslese ist signifikant höher, und auch die Aromen sind oft noch komplexer, mit Anklängen von getrockneten Früchten, Rosinen, Honig und manchmal leichten Röstnoten.
Geschmacklich ist eine Trockenbeerenauslese daher noch süßer und dichter, mit einer besonders samtigen Textur und intensiven Fruchtaromen. Aufgrund des höheren Zuckergehalts ist die Trockenbeerenauslese auch noch lagerfähiger und kann über viele Jahrzehnte hinweg reifen.
Die Trockenbeerenauslese ein besonders seltener Wein, der aufgrund der aufwendigen Erzeugung und der geringeren Erntemenge als die absolute Spitze unter den edelsüßen Weinen gilt.
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