Das richtige Glas
Es gibt Hunderte von Weingläsern auf dem Markt und für jeden Weintypus ein eigenes, ideales Glas. In der Tat ergibt das Sinn, denn ein gereifter Burgunder braucht deutlich mehr Platz im Glas, um sich ideal zu entfalten, als ein frischer Riesling. Die Anschaffung einer solchen Fülle von Gläsern jedoch bleibt normalerweise dem passionierten Weinliebhaber vorbehalten.
Natürlich ist es schön, für Schaumwein, Weißwein und Rotwein ein eigenes Glas anbieten zu können, doch führen viele der namhaften Weinglashersteller Universalgläser, auch häufig Sommelierglas genannt, in ihrem Programm. Dieses Glas, das von der Größe und Form her meist einen möglichst idealen Mittelweg zwischen Rot- und Weißweinglas findet, ist für Weinproben, aber auch für den täglichen Weingenuss absolut zu empfehlen.
Spülen Sie die Gläser relativ lange mit klarem Wasser aus, damit kein Spülmittelgeschmack oder -geruch im Glas verbleibt.
Begleitende Speisen
Bei einer reinen Weinprobe sollte die Aufmerksamkeit auf den dargereichten Weinen liegen. Um die Zunge zwischen den unterschiedlichen Weinen ein wenig zu neutralisieren, bietet sich frisches Baguette oder Grissini an. Gerade für Einsteiger, die es bisher nicht gewohnt sind, eine größere Anzahl von Weinen intensiv zu probieren, ist es sinnvoll, zur Hälfte der Probe eine Pause zu machen und dann Speisen oder eine Auswahl an Käse zu reichen.
Vorbereitungen der Weine
Schaumweine wie Weißweine sollten langsam im Kühlschrank heruntergekühlt werden, also idealerweise einen Tag vorher ins Kühlfach gelegt werden. Vor dem Servieren dürfen sie ruhig eine viertel bis halbe Stunde (je nachdem, wie kühl Ihr Kühlschrank ist) anwärmen, bevor sie serviert werden. Auch wenn ein sehr kühler Schaum- oder Weißwein erfrischend sein mag, je kälter er ist, desto verborgener bleiben die Aromen.
Leichter, junger Rotwein, aber auch Pinot Noir wird idealerweise bei 15 Grad serviert, Bordeaux und Rioja bei 18 Grad, Cabernet oder Shiraz aus der Neuen Welt benötigt zur optimalen Aromaentfaltung Zimmertemperatur, die jedoch nicht über 20 Grad liegen sollte.
Öffnen Sie die Flasche ruhig ein, zwei Stunden vor Beginn der Probe. Zum einen können Sie selbst schon frühzeitig testen, ob ein Wein möglicherweise korkt und ausgetauscht werden sollte, zum anderen profitieren die meisten Weine von einem gewissen Maß an Luftzufuhr.
Abschließende Vorbereitungen
Zu jeder Weinprobe sollte genügend neutrales Mineralwasser gereicht werden. Wenn sich die aufeinanderfolgenden Weine stark voneinander unterscheiden, ist es sinnvoll, die Gläser zwischendurch auszuspülen. Für diesen Zweck, aber auch für den Fall, wenn ein Gast den einen oder anderen Wein nicht bis zur Neige austrinken möchte, empfiehlt sich die Verwendung eines Spitoons, also eines Spucknapfes, oder eines ähnlichen Gefäßes.
Schließlich scheuen Sie sich nicht, Papier und Bleistift bereitzulegen, um sich Notizen zu den jeweiligen Weinen zu machen. Auch dies fördert die Auseinandersetzung mit dem Wein und lässt später eine eigene Entwicklung der sensorischen Fähigkeiten nachvollziehen.
Wenn Sie im Vorfeld Zeit und Muße haben, ein paar Informationen zum Wein, zum Winzer und der entsprechenden Anbauregion zu sammeln, werden Ihre Gäste dies bestimmt honorieren.
Einer kurzweiligen und gelungenen Weinprobe steht nun nicht mehr viel im Weg.