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Der Weg zum Weinkenner Teil 6: Korkenzieher & Co – Wein servieren

Wein richtig servieren

Veröffentlicht am 22. Oktober 2019
Die Vorfreude steigt, die Flasche steht – gut gekühlt oder wohltemperiert – bereits griffbereit. Aber: Es gibt noch einiges zu tun, bevor es um den reinen Genuss geht. Heute geht es darum, Wein gekonnt zu servieren.

Korkenziehen wie ein Profi

Am besten bewährt hat sich das klassische Kellnermesser: ein schlichter Korkenzieher mit Kapselschneider, Spirale und Hebel, in manchen Fällen auch einem doppelten Hebel, sodass der Korken ohne viel Kraftaufwand aus der Flasche gezogen werden kann. Vorsicht bei Perlweinen, die nicht mit einem typischen Sektkorken verschlossen sind! Dafür brauchen Sie einen Korkenzieher, bei dem der Hebel den Flaschenhals nicht nur einseitig belastet und mit der Sie die Flasche gut festhalten können.


Die Qual der Wahl: Gläser

Einfach ist es bei Schaum- und Perlweinen: Am besten ist ein schmales Glas mit einer kleinen Öffnung, damit die Kohlensäure nicht zu schnell entweicht. Vergessen Sie also Omas Champagnerschalen – es sei denn, Sie wollen eine Pyramide bauen.

Für alle anderen Weine macht man mit einem Standard-Weinglas mittlerer Größe erst mal nichts verkehrt. Die großen Bordeaux-Tulpen oder Burgundergläser sind nur für intensive Rotweine geeignet – bei leichteren Weinen können die Aromen darin viel zu schnell verfliegen.

Wenn Sie hauptsächlich Weißweine trinken, empfehlen wir ein nicht zu voluminöses Glas, einfach, weil eine kleine Menge schneller getrunken ist und gar nicht erst in die Verlegenheit kommt, warmzuwerden.


Die richtige Trinktemperatur

Die richtige Trinktemperatur ist entscheidend, um das volle Aroma und die Nuancen eines Weins zu genießen. Für Weißweine liegt die ideale Temperatur oft zwischen 8 °C und 12 °C. Leichtere Weißweine wie Riesling oder Sauvignon Blanc entfalten sich am besten bei kühleren Temperaturen, während kräftigere Sorten wie Chardonnay bei etwas höheren Temperaturen ihre Geschmackskomplexität preisgeben. Bei Roséweinen empfiehlt sich eine Temperatur von etwa 10 °C bis 12 °C, um ihre frischen und fruchtigen Noten hervorzuheben.

Rotweine hingegen zeigen sich am besten zwischen 14 °C und 18 °C. Leichtere Rotweine wie Pinot Noir entfalten sich bei kühleren Temperaturen, während kräftige Rotweine wie Cabernet Sauvignon bei etwas höheren Temperaturen ihre Aromen optimal entwickeln. Schaumweine wie Champagner und Prosecco sollten bei etwa 6 °C bis 10 °C serviert werden, um die feinen Perlage und die charakteristischen Aromen zu betonen.

Es lohnt sich, die empfohlenen Trinktemperaturen je nach Weinart anzupassen, um ein optimales Geschmackserlebnis zu erzielen.

Karaffe oder nicht Karaffe? Das ist hier die Frage.



Eine Karaffe ist kein Muss, macht aber in vielen Fällen Sinn

Eine Karaffe gehört nicht unbedingt zum Pflichtprogramm. Aber: Für junge, verschlossene Rotweine ist sie durchaus zu empfehlen. Denn mit dem Luftkontakt beim Umfüllen und in der Karaffe selbst nehmen diese oft erst richtig Fahrt auf. Auch schwere Weißweine können davon profitieren.

Bei gereiften Rotweinen hilft ein Dekanter, den Wein vom Depot – dem Bodensatz, der sich während der Reifung von Weinen bildet – zu trennen.

Alles vorbereitet? Dann kann es ja losgehen. Jetzt heißt es Genießen!

Dafür gibt es beim nächsten Mal noch ein paar Tipps: Wie erkenne ich guten Wein?

REDAKTIONSTEAM

Das Redaktionsteam des Wein-Magazins besteht aus den Mitarbeitern des Hanseatischen Wein & Sekt Kontors, die in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sind. Hier schreiben Wein-Einkäufer, Mitarbeiter des Marketings und studierte Oenologen. Aber auch Kolleginnen und Kollegen, die einfach ganz viel Spaß am Wein haben.