Und woran erkennt man schlechte Weine?
Gleich vorweg: Einen schlechten, also fehlerhaften Wein werden Sie nur sehr selten antreffen. Das Qualitätsmanagement der Erzeuger, aber auch von uns Weinhändlern ist so fortgeschritten, dass fast keine fehlerhaften Weine verkauft werden. Das war vor 15 Jahren noch anders, als billige Weine deutlich häufiger mängelbehaftet waren als heutzutage. Dennoch, um sicher zu gehen, finden Sie hier eine Liste mit Weinfehlern und woran Sie sie erkennen.
Böckser: Manchmal merkt man gerade jungen Weinen die Hefeaktivität noch an: sie riechen nach Kohl, Eiern, Knoblauch oder verbranntem Gummi. Der Fehler entsteht durch schwefelhaltige Verbindungen, die von der Hefe während der Gärung gebildet werden. Diese Aromen sind reduktiv, das heißt, dass sie im Zuge der Oxidation während der Reifung verschwinden können. Bei jungen Weinen lässt sich der Geschmack durch eine ausreichende Luftzufuhr korrigieren.
Brettanomyces: Der Wein riecht dumpf und schweißig. Der Fehlgeruch entsteht durch eine Verunreinigung mit Brettanomyces Sporen. Oft weisen säurearme Weine diesen Fehler auf, der auch als „Mäuseln“ bezeichnet wird.
Essigstich: Der Wein ist braunstichig und riecht und schmeckt säuerlich nach Essig oder Lösungsmitteln. Ausgelöst durch Essigsäure-Bakterien, die sich schon im Weinberg auf beschädigten Trauben bilden können.
Kork: Der Wein schmeckt muffig wie ein nasser Lappen. Verursacht werden der unangenehme Geruch und Geschmack durch einen schadhaften, von Pilz befallenen Korken.
Oxidation: Wenn ein Wein bei der Erzeugung zu viel oder unkontrollierten Sauerstoffkontakt hat, werden die Aromastoffe angegriffen. Er wird braun, verliert Geschmack und erinnert im günstigsten Fall leicht an einen Sherry, mit Pech ist er ganz ungenießbar..
Überschwefelung: Der Wein riecht schwefelig („Ballerplättchen“), schmeckt scharf oder sauer. Entstehen kann der Fehler durch übermäßige Schwefelung zum Konservieren oder durch nach der der Reinigung schlecht gespülte Fässer.