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Der Weg zum Weinkenner Teil 5: Weinsprache

Lernen Sie die Weinsprache kennen

Veröffentlicht am 04. September 2019

Sprechen Sie Wein?

Wenn Kenner von polierten Tanninen, Terroir und Barrique-Ausbau sprechen, verdrehen viele „normale“ Weingenießer gern mal die Augen. In manchen Fällen hat diese Fachsprache jedoch durchaus Berechtigung – und hilft, Weine besser zu verstehen.

Einige der wichtigsten Begriffe hier in Kürze:

Barrique: Ein kleines Fass aus Eichenholz, in das 225 Liter Wein passen. Es stammt aus Bordeaux, wo es ursprünglich für den Transport der berühmten Rotweine genutzt wurde. Doch Barriques eignen sich auch perfekt für die Reifung der Weine. Sie bieten durch die schwach durchlässige Holzwand einen gut kontrollierten Luftkontakt und geben dabei von ihrem feinen Holzaroma an den Wein ab. In der Regel werden die Fässer 2-3 Mal belegt, da die Effekte dann am besten sind.


Ein typischer Barrique-Keller

Cuvée: Eine Cuvée ist eine Mischung verschiedener Rebsorten zu einem Wein. Dies kann sowohl mit den bereits fertigen Weinen als auch schon mit dem Most geschehen. Oft stellt dabei eine den Löwenanteil und ist mit ihren Eigenschaften prägend für den Wein. Durch „Heirat“ mit den anderen Rebsorten wird der Wein komplexer und je Zusammensetzung der Cuvée kerniger oder leichter, spritziger oder weicher etc.

Mineralität: In manchen Weinen schmeckt man eine mineralische Note, die von den Böden beeinflusst wird, auf denen die Rebstöcke wachsen. Besonders Böden mit hohem Anteil an Feuerstein, Kalk, Granit, Schiefer oder Vulkangestein verleihen den Weinen diesen Akzent.


Weinstöcke auf Vulkanböden auf der Mittelmeerinsel Lanzarote

Restsüße: Diese Bezeichnung benennt den Zuckergehalt im Wein, der nach der Gärung erhalten bleibt. Dieser Restzucker besteht in erster Linie aus Fructose, also Fruchtzucker. Der Restzuckergehalt entscheidet darüber, ob ein Wein trocken, feinherb oder süß ist. Die Skala reicht von sehr trockenen Weinen ab  0,7 g/l bis zu süßen ab 45 g/l.

Säure: Säure ist eines der wichtigsten Charakteristika eines Weines, sie macht ihn lebendig und setzt einen guten Kontrapunkt zur Fruchtsüße oder der Opulenz des Körpers. Der größte Teil der Säure stammt von den Trauben, ein kleiner Teil wird bei der Gärung gebildet. Bei Weißweinen sind insgesamt zwischen 4 und 9 g/l, bei Rotweinen zwischen 4 und 6 g/l Gesamtsäure normal.

Tannin: Umgangssprachlich wird Tannin als Gerbstoff bezeichnet, eigentlich aber handelt es sich um Phenole, die in den Schalen der Weintrauben und dem Holz der Kerne und Stängel enthalten sind. Tannine sind typisch für viele Rotweine, da diese zunächst auf den ausgepressten Schalen gären, die dem Wein seine Farbe verleihen. Tannine geben dem Wein Rückgrat und Struktur, wenn sie überhandnehmen, schmecken sie leicht bitter. Sie unterstützen die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit zum Beispiel der großen Bordeaux-Weine.

Terroir: Das Wort stammt aus Frankreich und bezeichnet den Ursprungsort eines Weines. Wenn es gut läuft, kann man schmecken, woher ein Wein stammt. Das macht ihn einzigartig und gibt ihm Charakter, denn das Zusammenspiel von Rebsorte, Boden, Klima und Weinbereitung macht ein Produkt einzigartig und gleichzeitig zum Teil der Familie der unter gleichen Bedingungen entstandenen Weine.


Rebsorte + Boden + Klima = Terroir

In der nächsten Folge geht es übrigens um Zubehör wie Korkenzieher, Gläser und Karaffen.

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