Languedoc
Languedoc – zwischen Großstadt und Provinz
Die südfranzösische Region Languedoc liegt rund drei TGV-Stunden von Frankreichs Hauptstadt Paris entfernt. Sie umfasst die Départements Aude, Gard und Hérault und wird heute gemeinsam mit dem Gebiet Midi-Pyrénées zur Region Okzitanien zusammengefasst. Seit 2016 gibt es den Zusammenschluss der beiden französischen Gebiete, die sich besonders im Weinbau einen Namen gemacht haben.
In Languedoc leben heute etwa vier Millionen Menschen – einerseits natürlich in den berühmten Städten Toulouse, Montpellier oder Nîmes, andererseits in den behaglichen und naturnahen Dörfern, in denen es sehr ruhig und ursprünglich zugeht. Hier können Touristen nicht nur malerische Lavendelfelder bewundern, sondern auch auf den einen oder anderen Esel treffen.
Fokus auf Weinbau in Languedoc
Zwar werden in Languedoc aus nahezu allen Sparten der Kulinarik Produkte hergestellt, der Fokus liegt aber klar auf dem Wein. Logisch, denn das angenehme Klima sorgt durch die enge Lage zum Mittelmeer für eine ausreichende und über das Jahr verteilte Niederschlagsmenge sowie ausreichend Sonne, die für den Anbau einiger Rebsorten essentiell ist.
Entlang der Küste von Languedoc befinden sich rund 290.000 Hektar Rebfläche und damit dreimal so viel, wie alle deutschen Anbaugebiete gemeinsam aufweisen. Diese Fläche wurde von den Winzern vorwiegend ab den 1960er Jahren genutzt.
Langsame Entwicklung zum bekannten Weinanbaugebiet
Hinsichtlich des Weinbaus blickt Languedoc auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit zurück. Während die Region Ende des 19. Jahrhunderts für den Großteil der Weinproduktion in Frankreich zuständig war, folgte eine längere Zeit, in der Languedoc weniger Beachtung geschenkt wurde. Ab 1960 begann der strukturierte Ausbau von ertragreichen Sorten, allerdings erst mit mäßigem Erfolg.
Lange hatte Languedoc mit dem negativen Image des „Billigweins“ zu kämpfen, da die Region als Hauptlieferant für einfachen Wein in Frankreich galt. Doch ab 1970 wechselte das Bild; der Erfolg ist unter anderem dem Weingut von Mas de Daumas-Gassac zu verdanken. Die von dort stammenden Weine verzaubern Weinfreunde aus aller Welt mit erlesenen Gewürzen, sanfter Frische und fruchtigen Akzenten aus Johannisbeere, Kirsche und Brombeere.
Typische Rebsorten des Languedoc
Heute werden in Languedoc von rund 25.000 WinzerInnen und 2.500 privaten Kellereien hoch qualitative Sorten angebaut, darunter
Höchste Qualität steht beim Anbau stets im Vordergrund, dabei bedenken WinzerInnen aus der Region aber sowohl Kunden mit hohem als auch mit niedrigem Budget. Somit erlauben die Produzenten einem breiten Publikum den Genuss ihrer Weine. Das „Billigwein“-Image wurde dennoch erfolgreich abgelegt.
Berühmte Weine aus der Region Languedoc
Zahlreiche bekannte Weine stammen aus der südfranzösischen Region, darunter:
Diese und weitere Weine des Anbaugebietes sorgen auch außerhalb von Languedoc für das unverkennbare Ambiente Südfrankreichs und entführen Weintrinker weltweit zumindest gedanklich in die einzigartig schöne Region.
Drei Klassifikationen für Wein aus Languedoc
Seit 2011 gibt es eine neue Klassifikation beziehungsweise Hierarchie, in die unterschiedliche Weine der Region eingeordnet werden. Bestimmte Merkmale und Charakteristiken eines Weins legen seine Klassifikation fest.
- Languedoc AOC: Die erste Qualitätsstufe „Languedoc AOC“ umfasst 30 Prozent der Weinproduktion und ist die einzige Kategorie, die für Weine kein besonderes Aufnahmeverfahren bereit hält. Hierunter fallen klassische, einfache Weine.
- „Grands Vins du Languedoc“: In der zweiten Kategorie „Grands Vins du Languedoc“ befinden sich Weine mit dem Höchstertrag von 48 bis 50 Liter pro Hektar. Diese Klassifizierung betrifft etwa 60 Prozent aller Weine aus Languedoc.
- „Grands Crus du Languedoc“: In Kategorie 3, „Grands Crus du Languedoc“, tummeln sich besondere Weine mit Seltenheitswert und exklusiven Merkmalen, die ihrem Erzeuger einwandfrei zugeordnet werden können. 10 Prozent aller Weine aus Languedoc schaffen es in diese höchste Stufe, darunter Weine aus den Herkunftsorten Corbières-Boutenac, Saint-Chinian Berlou und Terrasses du Larzac.
Von Oliven bis Fleisch: Eine kulinarische Reise durch Languedoc
Nicht nur der Wein ist in Languedoc ein kulinarischer Höhepunkt: Auch der hungrige Magen kommt in der Region auf seine Kosten. Je nach Lage gibt es in Languedoc Anbaugebiete für Oliven und Reis sowie knackiges Obst verschiedenster Art.
An der Küste dominiert das Geschäft mit Schalentieren, Fisch und Meeresfrüchten, während im Bergland Käse und Fleisch von Ziegen und Schafen gewonnen werden. Für jeden Geschmack bietet Languedoc daher ausgewählte Speisen in bester Qualität. Ein kulinarisches Erlebnis, das die Touristen lange im Gedächtnis behalten – am besten natürlich mit einem Glas Wein in Reichweite.
Sehenswürdigkeiten in Languedoc
Neben der kulinarischen Vielfalt überrascht Languedoc mit unterschiedlichen Touristenattraktionen. Diese reichen von naturbelassenen Sandstränden über besondere Ausflugsziele bis hin zu atemberaubenden Aktivtouren – und natürlich typischen Sehenswürdigkeiten aus älteren Tagen. Alleinreisende, Paare, Gruppen oder Familien finden in Languedoc Abwechslung aller Art: