Roséwein

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Es ist das Schicksal von Dingen, die irgendwo in der Mitte liegen, die nicht zu den Extremen tendieren, dass man ihnen oftmals nicht genügend Beachtung schenkt. So ist es auch mit dem Rosé, der weder Weißwein noch Rotwein ist und doch von beidem etwas hat. In den letzten Jahren aber ist der Roséwein zu Recht enorm populär geworden, denn diese Weine verbinden die Fruchtigkeit der roten mit der Frische der weißen Weine. Auch Schaumweine wie Prosecco Rosé, Sekt Rosé und Champagner Rosé erfreuen sich einer großen Beliebtheit.

 
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Die Provence – Die berühmteste Region für Roséwein

Man geht davon aus, dass es ursprünglich Restbestände von Rotweintrauben waren, die auf französischen Gütern sofort gepresst wurden, um Wein für den Eigenbedarf zu keltern. Schon sehr bald erkannte man, dass dieses „Nebenprodukt“ der perfekte Sommerwein ist. Heute gibt es in Frankreich wohl keine Brasserie mehr, in der nicht mindestens ein Rosé angeboten wird. Roséweine aus der Provence gelten heute als Legende; hier an der Mittelmeerküste entstehen die besten ihrer Art.

Kein Zufall, denn hier gibt es alles im Übermaß: ein reicher Fundus verschiedener Rotweintrauben, ein perfektes Terroir und vor allem ein Klima, das praktisch immer zu einem leichten und fruchtigen und trocken ausgebauten Wein passt.

Das Château d’Esclans präsentiert seinen Rosé als Cuvée aus Cinsault, Grenache und Syrah mit einem frischen Geschmack aus Himbeeren, Erdbeeren und Kräutern. Der „Whispering Angel“ beeindruckt mit lediglich einem halben Gramm Restsüße und 13% Alkohol.

Die Provence ist aber auch die Heimat eines ganz besonderen Weins, dem Miraval. Er wächst auf 400 Metern über dem Meeresspiegel auf Lehm- und Kalkhaltigen Böden.

Der große Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht gibt der Cuvée aus Cinsault, Grenache, Syrah und Rolle ein fruchtiges Aroma von Beeren und Frühlingsblumen und eine unverwechselbare Cremigkeit. Die Presse überschüttet den Miraval regelmäßig mit Komplimenten. Man könnte auch sagen: mit Oskars.

Perrin, Jolie und Pitt heißen die „Erfinder“ dieses Roséweines – und ja: Es handelt sich um Angelina Jolie und Brad Pitt. Die beiden Filmstars haben gemeinsam mit der Familie Perrin an einem fruchtigen Rosé gearbeitet, der weltweit gefeiert wird. Hier trifft der Duft reifer Himbeeren und Erdbeeren auf würzige Kräuter und kreiert einen weltklasse Rosé.

Eine weitere Rose Wein Ikone der Provence ist der Aix Rosé, dessen Schöpfer Eric Kurver kein geringeres Ziel hat, als ihn zum besten Rosé der Welt zu machen.

 

Aus welchen Rebsorten wird Roséwein gemacht?

Rosé lässt sich gut als ein Zwitter zwischen Weiß- und Rotweinen bezeichnen. Klassischer Weise nimmt man hierfür Rotweintrauben, die aber wie Weißweine gekeltert werden. Das heißt, sie werden in der Regel gleich nach dem Abbeeren gepresst und erfahren insofern auch keine Maischegärung, wie das für rote Weine die Regel ist.

Dadurch ergibt sich der blassrote bis rosafarbene Ton, der für diesen Wein so typisch ist, denn die in der Schale enthaltenen Farbstoffe, die Anthocyane, können sich nicht voll ausbilden. Laut EU Recht gilt das für alle Weine, die als Rosé deklariert werden. Es gibt aber eine Fülle von Ausnahmen. Insofern kann es auch sein, dass eine dunkle Traube lediglich einer kürzeren Maischegärung ausgesetzt wird und sich dadurch ein dunklerer Roséwein ergibt. Was aber auf keinen Fall zulässig ist, ist das Mischen von Weiß- und Rotweinen zu einem Rosé.

Typisch für den Rosé sind französische Rotweintrauben wie Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot und Grenache. Das liegt auch daran, dass man in Frankreich zuerst auf die Idee kam, rote Trauben unmittelbar nach der Lese zu keltern. Auch deutscher Rosé wird oft aus Burgundertrauben hergestellt. Blickt man allerdings nach Italien wird man viele Roséweine aus Sangiovese finden. In Australien nimmt man am liebsten den Shiraz und in Spanien wird er gerne aus Tempranillo gekeltert: jede Weinregion schafft sich einen eigenen Rosé.

Das neueste Mitglied der Rosé-Familie, der Prosecco Rosé wird aus Glera Trauben mit einem kleinen Anteil Pinot Noir erzeugt.

 

Gibt es typischen Roséwein aus Deutschland?

Der Rosé veranlasst die junge Winzergeneration zu vielen Experimenten, die diese Weinsorte immer wieder neu interpretieren. Der Boom, den der Rosé in jüngster Zeit erlebt, spielt ihnen dabei in die Karten. Traditionell wird der Rosé hierzulande aus Spielarten des Pinot Noir und Portugieser gekeltert

Eine Spezialität des deutschen Weinrechts ist die Bezeichnung Weißherbst, womit reinsortige Rosés benannt werden können,  für deren Herstellung vorwiegend rote Burgundertrauben verwendet werden. Dass immer weniger Winzer ihre Weine Weißherbst nennen, beschreibt eine Zeitenwende: Man will sich ganz bewusst von der Tradition des Weißherbstes abgrenzen.

 

Gibt es den typischen Geschmack von Rosé?

Rosé reicht von den einfachen Terrassenweinen, wie dem Bardolino DOC und den Spätburgunder über die fruchtigen trockenen von der Provence und dem Bordeaux bis hin zu Weinen mit mehr Körper. Die deutschen Spätburgunder und die norditalienischen Cuvées aus Corvina und Rondinella verbindet Spritzigkeit und Frucht, weswegen man sie gerne Terrassenweine nennt und zur sommerlichen Küche trinkt. Roséweine aus dem Bordeaux oder der Provence haben oft eine deutlichere Struktur. Viel Frucht und mehr Säure verlangen vom Winzer ein handwerkliches Können, das diese beiden Parameter in ein harmonisches Verhältnis zueinander stellt. Solche Weine wie den Miraval schätzt man auch als Solisten.

Auch Schaum- und Perlweine in Rosé werden immer beliebter. Während Champagner Rosé, Crémant Rosé und Sekt in Rosé schon lange erzeugt werden, darf seit 2020 auch Prosecco als Rose Wein erzeugt werden.

Mehr Raffinesse zeichnen die Weine von der Loire, zum Beispiel den Sancerre AOC und von der Rhône, wie den Tavel aus. Letzterer wird auch gerne als der König der Rosés benannt. Interessant ist nicht nur sein tendenziell öliger Geschmack, sondern auch, dass für ihn sowohl rote als auch weiße Trauben genommen werden. Das macht ihn auch von seiner Komposition her einzigartig. Südfrankreich ist insgesamt ein echter Sehnsuchtsort, für Genießer von Rosé Weinen!

Man sollte aber auch nach Übersee schauen. Das chilenische Weingut Los Vascos keltert aus Cabernet Sauvignon und Syrah einen sehr trockenen, und fruchtigen Rosé. Ebenfalls aus Cabernet Sauvignon, Syrah und einer guten Portion Merlot ist der Urmeneta aus dem Valle Central mit einem Bouquet von Himbeeren, das zusammen mit roten Johannisbeeren und Maracuja ein fruchtiges Gesamtkunstwerk ergibt. Alle drei Gruppen finden im Sommer sicher ihren besonderen Moment: Vom unkomplizierten Terrassenwein bis hin zum Tavel von der Rhône.

 

Roséwein: der unkomplizierte Wein für jeden Anlass

Unter Weinkennern war Roséwein lange Zeit verpönt. Zwischen all den Roten und Weißen fristete er ein Nischendasein. Seit einigen Jahren erfreut er sich jedoch einer immer größer werdenden Beliebtheit. Der Grund: Seine frische und leichte Art macht ihn zu einem vielseitigen Getränk. Ob zum Abendessen, im Sommer an der Strandbar oder einfach so zwischendurch: Ein Roséwein lässt sich aufgrund seiner Leichtigkeit jederzeit und zu jedem Gericht genießen.

 

Was macht einen Roséwein aus?

Bei den zartrosafarbenen Weinen handelt es sich nicht um eine Mischung aus Rot- und Weißwein. Es sind quasi Weißweine, die aus roten Trauben hergestellt werden. Durch die Verarbeitung inklusive der farbgebenden Schale treffen im Roséwein die besten Eigenschaften beider Getränke aufeinander.

 

Wie macht man Rose Wein?

Für die Herstellung von Roséweinen nutzen die Winzer ausschließlich rote und blaue Trauben. Nach dem Keltern verweilt der Most aber eine wesentlich kürzere Zeit auf der Maische. Dadurch nimmt der Traubensaft nur wenig der Farbe auf, die in der Fruchtschale steckt. Auch die in der Schale befindlichen Tannine (Bitterstoffe) gelangen so nur in geringen Mengen in den Roséwein.

Wie wurde Roséwein so erfolgreich?

Die Wiege des Rosés ist Frankreich. Dort war der rosafarbene Wein anfangs lediglich ein Nebenprodukt aus der Weinherstellung. Er wurde hauptsächlich aus überschüssigen Trauben hergestellt. Langsam reifte der Rosé aber zu einem Trendgetränk heran, das heute vor allem in Paris in keiner angesagten Bar fehlen darf.

Wie viel Rose wird jährlich konsumiert?

Nicht nur die Pariser lieben ihren Roséwein. Auch im Rest der Welt ist die Nachfrage mittlerweile sehr hoch. Allein von 2002 bis 2015 stieg der Konsum um ganze 20 Prozent, sodass über 20 Millionen Hektoliter in Gläser rund um den Globus gelangten. Dieser Trend ist an den Winzern aller Regionen nicht vorübergegangen. So gibt es heute nicht nur Roséweine aus Frankreich, sondern auch aus Deutschland, Spanien, Australien und Südamerika.

Womit lässt sich Roséwein kombinieren?

Dank ihrer Leichtigkeit eignen sich Roséweine als Begleitung zu sommerlich mediterranen Gerichten. So lassen sich beispielsweise Tapas aller Art – vor allem gegrilltes Gemüse – hervorragend mit einer Flasche Rosé kombinieren. Darüber hinaus harmoniert der leichte Wein ebenfalls sehr gut mit Kalbfleisch und Meresfrüchten.

Wie lange hält sich ein offener Wein?

Ein offener Roséwein sollte am besten innerhalb von wenigen Tagen getrunken werden. Wichtig ist, dass die angebrochene Flasche im Kühlschrank und luftdicht aufbewahrt wird. Ein wichtiger Faktor wir die Haltbarkeit des offenen Weines ist der verbleibende Inhalt in der Flasche. Je weniger Wein in der Flasche ist, desto mehr Luft ist in der Flasche mit der der Wein reagieren kann. Umso schneller büßt der Wein Frische und Aroma ein. Ein Roséwein der noch 3/4 gefüllt ist hält im Kühlschrank 4-6 Tage. Ist die Flache noch 1/2 gefüllt hält sich der Roséwein 3 Tage. Bei 1/3 Inhalt sollte der Wein innerhalb von 1-2 Tagen verbraucht werden.

Welches Glas für Rosé?

Wie bei Weißwein und Roséwein spielt das optimale Glas eine auch beim Roséwein eine wichtige Rolle für den Weingenuss. Das optimale Glas für einen Rosé ist etwas größer als das typische Glas für einen Weißwein und etwas kleiner als das Rotweinglas. Hat mein kein extra Rosé Glas zur Hand, sollte man zu einem Weißweinglas tendieren. Die Duftnoten bleiben in dem kleineren Kelch konzentrierter. Das wichtigste ist, dass das Glas einen Stiel hat, damit man den Wein nicht mit der Hand aufwärmt.

Bei welcher Temperatur trinkt man Rosé?

Die Trinktemperatur ist - wie beim Weißwein und beim Rotwein auch - entscheidend für den Genuss des Roséweins. Wird der Roséwein zu kalt getrunken, sind die Aromen verschlossen, zu warm verliert er seine Frische und Spritzigkeit. Die optimale Temperatur um einen Roséwein zu trinken liegt zwischen 10 und 14° Celsius. Die genaue Trinktemperatur hängt vom Körper und der Fülle des einzelnen Roséweines ab.

Wie wird Blanc de Noir hergestellt?

Beim Blanc de Noir - "weiß aus schwarz" - handelt es sich um einen Weißwein der aus roten Trauben gewonnen wird. Der Saft der Trauben ist für gewöhnlich auch bei den roten Beeren hell. Die Farbe kommt von der Schale der Trauben. Beim Blanc de Noir wird bei der Erzeugung des Weines der Saft von der Schale getrennt, so dass er nicht dunkel gefärbt wird.

Was ist Weißherbst?

Beim Weißherbst handelt es sich um eine spezielle Art des Rosés, die von deutschen Winzern hergestellt wird. Für die Produktion dieses Weins verwenden die Winzer nur eine einzige Rebsorte. In anderen Roséweinen können durchaus unterschiedliche Rebsorten zum Einsatz kommen. Die Anzahl der Rebsorten, die zur Herstellung eines Rosés verwendet werden, ist jedoch kein Qualitätsmerkmal.


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