Die Qualitätsstufe, welche deutlich und gut erkennbar auf dem Weinetikett angebracht sein muss, verrät ebenfalls, um welche Art von Wein es sich handeln könnte. In Deutschland gibt es beispielsweise Tafelwein, Landwein, Qualitätswein und Qualitätswein mit Prädikat. Und bei den Prädikaten wird es besonders spannend. Hiervon gibt es Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein. Du kannst anhand dieser Angaben beispielsweise ableiten, mit welchem Reifegrad die Trauben geerntet wurden und ob es sich um einen Wein mit Restsüße handelt.
Was auf dem Etikett stehen darf, aber nicht muss
Klare Regeln sind gut, etwas Freiraum schadet aber auch nicht. Allerdings ist auch dieser Freiraum klar begrenzt, denn nur Angaben, die offiziell zugelassen sind, dürfen das Etikett zieren. Die wichtigsten wahlweise zu gebrauchenden Angaben sind Jahrgang, Rebsorte, Geschmacksangabe, Lage und zusätzliche Informationen wie z. B. die Trinktemperatur oder Speiseempfehlungen. Während ich auf einige der genannten Angaben gerne verzichten kann (manchmal ist weniger eben doch mehr), halte ich ein paar davon für geradezu essenziell, wenn es darum geht, sich etwas unter dem Wein aus dem Ladenregal vorstellen zu können.
Bei den Rebsorten ist es so, dass die Angabe bei sortenreinen Weinen erlaubt, aber nicht verpflichtend ist. Manche Winzer verzichten bewusst auf die Angabe der Rebsorte, um keine Vorurteile im Konsumenten entstehen zu lassen. Denn es gibt tatsächlich Weinfreunde, die um spezielle Rebsorten einen weiten Bogen machen, da diese in ihren Augen immer zu viel Säure haben oder immer die gleichen Aromen aufweisen, die sie nicht ausstehen können. Winzer kennen ihre Zielgruppe sehr genau und verzichten von daher auf die Nennung der einzelnen Sorte.
Auch bei Cuvées darf die Rebsorte unter bestimmten Voraussetzungen angegeben werden. Dabei unterscheidet das Bezeichnungsrecht für Wein zwei Fälle:
Die primäre Sorte darf auf dem Etikett stehen, wenn diese einen Anteil von mindestens 85 Prozent aufweist.
Wenn lediglich zwei Rebsorten miteinander verschnitten wurden und der Wein zu 100 Prozent nur aus diesen beiden Sorten besteht, dürfen sie auf dem Etikett angegeben werden.
Die Angabe der Rebsorte verrät beim Einkauf des Weins bereits sehr viel über den edlen Tropfen. Wer sich schon ein bisschen besser mit den sortentypischen Unterschieden auskennt und weiß, welche Sorten ihm tendenziell eher schmecken, hat vorm Ladenregal einen guten Anhaltspunkt.