Kampanien
Die Trauben der „glücklichen Landschaft“
Die kampanischen Weinberge finden sich auf dem Festland, aber auch auf den beiden berühmten Inseln der Region: Capri und Ischia. Insgesamt kultivieren Winzer die Reben auf einer Fläche von ungefähr 28.000 Hektar. Dafür bieten das Schwemmland der Küsten sowie die vulkanischen Böden im Landesinneren, besonders in den Provinzen Benevento und Avellino, beste Voraussetzungen. An den sonnigen Hängen, die oftmals von schützenden Bergen umgeben sind, gedeihen zahlreiche Rebsorten. Die höheren Lagen eignen sich vor allem für rote Trauben, welche kalte Winter und trockene, heiße Sommer schätzen. Seine landschaftlichen Bedingungen und das ideale mediterrane Klima machen Kamparien zu einem Paradies für den Weinanbau. Der Name der Region geht deshalb nicht ohne Grund auf die römische Bezeichnung „Campania felix“ (=glückliche Landschaft) zurück.
Gute Rotweine aus Kampanien
- Primitivo
- Sangiovese
- Olivella
- Barbera
- Aversa
- Capri
- Costa d’Amalfi
- Ischia
- Taurasi
- Vesuvi
Die Region der kulinarischen Entdeckungen
Kampanien ist nicht nur für seine guten Rotweine bekannt, sondern hat Feinschmeckern auch viele andere Köstlichkeiten zu bieten.
- Limoncello: Der fruchtige Zitronen-Likör Limoncello, der weit über Italiens Grenzen hinaus bekannt ist, wird hier hergestellt.
- Küche: Außerdem hat die Küche Kampanien sehr gute Muschel- und Fischgerichte zu bieten. Auch der Gemüseanbau hinterlässt seine Spuren in der mediterranen Küche: Das berühmte „Friarielli“, ein traditionell neapolitanisches Gericht, basiert auf Brokkoli, und die San-Marzano-Tomaten aus der Vesuv-Region machen jede italienische Pasta zu einem Genuss.
- Süßspeisen: Auch für Naschkatzen ist Kampanien ein Paradies, zum Beispiel mit der Sfogliatelle, einem Blätterteiggebäck, welches mit Ricotta gefüllt und mit Orangengeschmack verfeinert wird.
Die touristischen Sehenswürdigkeiten Kampaniens
- Pompeji und Herculaneum: Seit Pompeji im Jahre 79 n. Chr. unter der Asche des Vesuvs verschwand, hat das kleine kampanische Dorf Weltruhm erlangt. Denn die konservierten archäologischen Funde sind einmalig in der Menschheitsgeschichte und gewähren Besuchern bis heute durch einen Einblick in das Grauen des Vulkanausbruchs und die Schönheit des antiken Alltags.
- Neapel: Die Altstadt der drittgrößten Stadt Italiens zählt seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe. So können Besucher viele Kirchen, Festungen und Klöster bestaunen, zum Beispiel das Castel Nuovo am Hafen oder den Dom San Gennaro. Der neapolitanische Dialekt ist selbst für Italiener nicht immer verständlich. Die Schönheit der vielfältigen architektonischen und kulinarischen Kultur zieht dagegen jedes Jahr Menschen aus allen Teilen der Welt in die Hauptstadt Kampaniens.
- Capri: Die nur etwa 10 Quadratkilometer große Insel vor der Küste Kampaniens ist ein wahrer Touristenmagnet. Die mediterrane Vegetation aus Öl-, Wein- und Obstbäumen bietet den Besuchern eine Traumkulisse zum Entspannen. Wer nicht gerade einen Panoramablick über das Meer genießt, lässt sich vom Licht der berühmten Blauen Grotte bezaubern.
- Pozzuoli: Westlich von Neapel liegt das malerische Pozzuoli. Sehenswert sind hier besonders das am besten erhaltende Amphitheater Europas und die sogenannte „Hexenküche von Solfatara“. Dieses aktive Vulkangebiet begrüßt Touristen mit seinen natürlichen Schwefel- und Rauchgerüchen.
Ein Besuch auf einem der berühmten Weingüter von Kampanien
Weinkenner haben in Kampanien zahlreiche Möglichkeiten, die Wurzeln des regionalen Weinanbaus hautnah zu erleben. Besonders idyllisch liegt das Weingut „La Pietra di Tommasone“ auf der Insel Ischia. Besucher können dort an Verkostungen und Weinberg-Besichtigungen teilnehmen und aus dem Erfahrungsschatz einer 300-jährigen Familiengeschichte lernen.Touristen, die gerne Vorort übernachten wollen, kommen auf dem Oliven-Hain bewachsenen Weingut „Tenuta Torre Gaia“ bei Venevento auf ihre Kosten. Selbst Hochzeiten werden auf den 113 Hektar umfassenden Weinbergen des Gutes ausgerichtet. Auch die komfortablen Gästezimmer, der Pool, eine Besichtigung der Weinkeller und Produktionsanlagen sowie die typische italienische Küche überzeugen Weinliebhaber von diesem Reiseziel.
Die Geschichte des Weinanbaus in Kampanien
Kampanien war eines der ersten Anbaugebiete der Welt und lieferte die wohl besten Weine der Antike. Ursprünglich waren es die Etrusker, welche die ersten Reben an der Südwest-Küste ansiedelten. Als die Griechen 1000 v. Chr. erste Kolonien in Kampanien gründeten, nannten sie das Gebiet dementsprechend „Oinotria“ (= Land der an den Pfählen erzogenen Reben). Die Römer übernahmen anschließend die Weinbautraditionen und bauten an den Hängen von Sorrent, auf den Inseln Ischia und Capri sowie an den Hängen des Vesuvs Rebstöcke an. Noch vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 v. Chr. finden sich bei zahlreichen römischen Autoren Belege über die Wichtigkeit des kampanischen Weines. Horaz, Vergil und Plinius erwähnen die antiken Rebsorten Falerner, Surrentiner und Caecuber.