Montalcino
Ein ehrwürdiger Wein mit strengen Regeln
Für lange Zeit wurde der Brunello-Wein ausschließlich von der Familie Biondi Santi erzeugt. Sie hatte ein Monopol, das aber endete, als die Brunello-Rebe gemäß DOCG-Regeln in Sangiovese umbenannt wurde. Es folgte eine Zeit, in der nur wenige Weinberge in der Region Brunello-Trauben trugen. Mit der Vergabe des DOCG-Status im Jahr 1980 stieg die Produktion rasant an. Vor allem in den USA, aber auch in Deutschland und der Schweiz ist der Rotwein sehr beliebt. Pro Jahr werden etwa sieben Millionen Flaschen Brunello erzeugt. Der Rosso di Montalcino sowie der neuere Sant’Antimo sind ebenfalls beliebte Rotweine aus der Montalcino-Region.
Um den ehrwürdigen Brunello di Montalcino herzustellen, gelten strenge Regeln. Die Trauben dürfen nur in Montalcino angebaut werden und der Wein muss zu 100 Prozent aus der Sangiovese Grosso Traube bestehen. Pro Hektar dürfen maximal 52 Hektoliter Wein entstehen und der Wein darf frühestens fünf Jahre nach der Ernte verkauft werden. Dies ist einer der Gründe dafür, warum dieser Rotwein so exquisit ist: Er hat ausreichend Zeit, um im Eichenfass und danach in der Flasche zu reifen.
Geschmack und Alleinstellungsmerkmale des Brunello di Montalcino
Der Wein aus Montalcino ist dafür bekannt, einen vollen, reichhaltigen Körper und ein bestechendes Aroma zu haben. Kennerinnen und Kenner lechzen nach den besten Jahrgängen, die von einem italienischen Konsortium ausgezeichnet werden. In der jüngsten Vergangenheit waren es die Brunello-Weine aus 2010, 2012, 2015 und 2016, die derart geehrt werden.
Obwohl manche Weine aus der Region wie etwa der Vino Nobile di Montepulciano oder der Chianti Classico eine längere Tradition aufweisen, hat kein anderer Rotwein aus der Toskana ein derartiges Prestige wie der Brunello. Er wurde sogar als erster großer Spitzenwein Italiens in die USA exportiert, was ab 1931 den Siegeszug der italienischen Weine initiierte.
Der bräunlich gefärbte Brunello-Wein wurde schon im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die eigentlichen Anfänge des Weines lassen sich jedoch erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts finden. Winzer Ferruccio Biondi Sani schuf einen reinsortigen, langlebigen und köstlichen Wein aus der Sangiovese-Traube. Dieser wurde zur Sensation – und zwar auch deshalb, weil er als einer der ersten Weine Italiens nicht im Fass, sondern in einer Glasflasche verkauft wurde.
Der bezaubernde Duft des Brunello-Weins lässt sich nur schwer beschreiben. Er erinnert ein wenig an Veilchen. Junger Brunello ist ein wenig bitter, da er einen hohen Tanningehalt hat. Mit dem Alter wird er weicher und etwas süßer. Vollmundig, kraftvoll und körperreich ist er jedoch immer. Der Geschmack ist trocken und warm. Einfach ein Genuss!