Einen Wein, der dem eigenen Qualitätsanspruch an den "Grand Vin" nicht in vollem Maße entspricht, bringen etliche Weingüter als Zweit- oder gar Drittwein in den Handel. Für die Deselektion (das Aussortieren) von Partien können mehrere Gründe ausschlaggebend sein:
- Die Rebstöcke sind noch zu jung, um Lesegut für den Spitzenwein hervorzubringen.
- Der Jahrgang entwickelte sich nur mäßig.
- Die Ernte fiel reicher aus als erforderlich und/oder die Anzahl an Flaschen des eigentlichen Spitzenweins soll ein bestimmtes Limit nicht überschreiten.
Die ungeachtet ihrer Deklassierung im Regelfall immer noch großartigen Weine bieten ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Üblich ist die Praxis der Zweitwein-Produktion vor allem im Bordelais, allerdings auch in Weinländern wie etwa Spanien und Italien.
Zu den bekanntesten Zweitweinen von Crus Classés von Bordeaux gehören unter anderem:
- Carruades de Lafite, Château Lafite-Rothschild (Pauillac),
- Clos du Marquis, Château Léoville-las-Cases (Saint-Julien),
- Le Clarence de Haut-Brion (bis 2006: Bahans Haut-Brion), Château Haut-Brion (Pessac),
- Les Forts de Latour, Château Latour (Pauillac),
- Pavillon Rouge du Château Margaux, Château Margaux (Margaux),
- Le Petit Mouton, Château Mouton-Rothschild (Pauillac).