Valtellina

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Valtellina
Italiens nördlichstes Weinbaugebiet ist auch die nördlichste Nebbiolo-Region der Welt und liegt in der Lombardei, in den sonnenverwöhnten Ausläufern der Alpen. Durch das schmale Valtellina-Tal (auch Veltlin) fließt die Adda in westlicher Richtung auf den Comer See zu. Die meisten der terrassiert angelegten Rebgärten schmiegen sich an die nach Süden ausgerichteten Hänge des Flusstals. Hier reifen die Trauben im Schutz der hohen Berge bei sehr viel Sonne heran. Ähnlich wie an der Mosel in Deutschland wird die Lese aus besonders steilen Lagen per Flaschenzug ins Tal befördert. 

Wichtigste Rebsorte der Region ist der hier Chiavennasca genannte Nebbiolo. Der geradlinige, leichte Valtellina DOC wird zu 75 Prozent aus dieser Rebsorte gekeltert, das restliche Viertel machen Merlot, Pinot Nero, Rossola, Brugnola oder Pignola valtellinese aus. Die DOCG-Version Valtellina Superiore besteht zu 95 Prozent aus Nebbiolo von den berühmten Lagen Grumello, Inferno, Sassella oder Valgella. Er kommt frühestens zwei Jahre nach der Lese in den Handel, hat einen Alkoholgehalt von 12 Prozent und duftet nach Alpenkräutern. Als Valtellina Superiore Riserva darf er vier Jahre heranreifen. Der Sfursat oder Sforzato di Valtellina schließlich ist ein Gegenstück zum Amarone della Valpolicella - ein alkoholstarker, trockener Rotwein aus Nebbiolo-Trauben, die nach der Lese vier Monate lang in gut gelüfteten Kellern auf Strohmatten teilgetrocknet werden.