St. Magdalener

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St. Magdalener
Der von den Berghängen nördlich der Stadt Bozen in Südtirol stammende St. Magdalener (DOC Santa Maddalena/Trentino-Alto Adige) zählte jahrhundertelang und bis in die 1970er Jahre zu den bekanntesten Weinen der Region. Der fruchtige, regionaltypische Rotwein wird entweder als gemischter Satz oder als Verschnitt von verschiedenen Spielarten des Vernatsch (Schiava in der Landessprache, in Deutschland auch als Trollinger bekannt) sowie Lagrein und/oder Pinot Noir gekeltert. Letztere sind im St. Magdalener maximal mit insgesamt zehn Prozent vertreten; durch sie erhält der ansonsten eher blasse Wein seine markante, dunkelrubinrote Farbe.  

Im Jahr 1941 kürte eine offizielle Klassifizierung durch das faschistische Regime den Rotwein aus dem deutschsprachigen Südtirol zum nach Barolo und Barbaresco drittbesten Wein Italiens. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, aber auch wegen der erfolgsbedingten Produktionserhöhung, die mit einer Minderung der Qualität einherging, sank der St. Magdalener im ausgehenden 20. Jahrhundert in der Publikumsgunst. Rigorose Ertragsbeschränkungen und Qualitätskontrollen sorgten dafür, dass sich die Classico-Variante des Santa Maddalena von den historischen Lagen rund um den gleichnamigen Ort wachsender Beliebtheit erfreut.