Retsina

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Retsina
Ein Wein, den schon die alten Griechen tranken: Um zu verhindern, dass der Wein in den heißen Sommern verdarb oder sich durch die Poren der tönernen Amphoren verflüchtigte, dichteten die Winzer des Hellas sowohl die Innenseiten der Transportgefäße als auch die Oberfläche des Weins mit Schichten aus Pinienharz ab. Je länger der Wein unter dem Harz lagerte, desto intensiver entwickelten sich die typischen reschen, bitteren und terpentinähnlichen Geschmacksnoten.  

Die historische Praxis des Harzens überdauerte bis in die Gegenwart. Retsina hat den Status einer EU-rechtlich anerkannten Traditions-Appellation und wird in vielen Weinregionen des Landes hergestellt. Moderne Retsina-Weine haben nichts mehr mit den schäbigen Massenprodukten gemein, die vor allem in den 1970er Jahren den Markt überschwemmten und Griechenland als Weinregion ins Aus manövrierten. Heute werden dem Most zu Beginn der Gärung Harzbröckchen von Aleppo-Kiefern zugesetzt und zusammen mit anderen Feststoffen beim Abstich wieder entfernt. Das beschert dem Wein einen feinen, charakteristischen Harzton. Weißer Retsina wird üblicherweise aus Savatiano, R(h)oditis, Assyrtiko und/oder Athiri gekeltert, Rosé aus Savatiano und Mandelari, der seltenere rote Retsina nur aus letzterer.