Pferdeschweiß

Zurück zur Übersicht
Pferdeschweiß
"Pferdeschweiß" und "nasser Hund" bezeichnen eine Reihe süßlich-scharfer bis muffig-ledriger Geschmacks- und Geruchsnuancen, die so gut wie ausschließlich bei fassgereiften Rotweinen vorkommen und auf eine zu hohe Konzentration an Ethylphenolen zurückzuführen sind. Verantwortlich für diesen Weinfehler ist ein Hefepilzstamm namens Brettanomyces bruxellensis. In geringer Menge verleiht er Rotweinen aus dickschaligen Rebsorten, etwa St. Laurent, Syrah, Tannat, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, interessante rauchige oder exotisch-würzige Aromen. In zu hoher Konzentration und auf lange Sicht, etwa während der Flaschenreife, führen die durch Brettanomyces (kurz "Brett") entstehenden Ethylphenole jedoch zu ausgesprochen unangenehmen, stechend animalischen Noten. Kuriosum: In der Fachwelt wurde jahrzehntelang darüber diskutiert, ob Pferdeschweiß ein Charakteristikum oder einen Weinfehler darstellt.