Kröver Nacktarsch

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Kröver Nacktarsch

Bezeichnet einen Wein aus dem deutschen Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer (Bereich Bernkastel, Großlage Nacktarsch, Einzellage Kröv), der hauptsächlich wegen seiner ungewöhnlichen Bezeichnung bekannt ist. Der Name geht aufs Altdeutsche zurück: »nuck« steht für »felsige Erhöhung«, »Arsch« bedeutet in dem Fall einfach »Hecke«. Als es noch keine Schädlingsbekämpfung gab, so die Kröver Winzer, fehlten im Herbst an diesem Berghang oft Laub und Trauben. Daher erhielt die kalte Stelle die Bezeichnung »Nacktarsch«. Dennoch ranken sich eine Reihe von Legenden um den Ursprung des originellen Lagennamens. Laut der bekanntesten von ihnen sollen die Kinder eines Kröver Winzers neugierig geworden sein, wie denn sein köstlicher Moselwein schmecke, nachdem sie ihm jeden Abend beim Genießen seines Weins zugesehen haben. Deshalb stahlen die Buben eines Tages den Schlüssel zum Weinkeller, um dort Vaters Wein endlich zu probieren. Der Küfer fand die bereits angeheiterte Truppe schließlich und legte die Kinder zur Strafe übers Knie, um ihnen das nackte Hinterteil zu versohlen. Ebendiese Szene wird auf einem sehr bekannten Etikett abgebildet, um an die Geschichte zu erinnern. Untermalt wird dies durch ein kurzes Gedicht: »Was begeistert Alte loben, Moselwein, das edle Naß, wollt die Kröver Jugend proben, tief im Keller, Fass an Fass. Der Küfer sah`s mit Bangen und wurde grob und barsch, er haut den kleinen Rangen den blanken, nackten Arsch.«