Der weltweite Ruhm des Château Pétrus nahm seinen Anfang 1945, als das kleine Weingut im Herzen des Pomerol einen tiefdunklen Rotwein herausbrachte, der als Jahrhundertwein in die Geschichte einging. Eine Flasche Château Pétrus aus diesem Jahr wird heute im 5-stelligen Bereich gehandelt. Zwar gibt es im Pomerol keine Grand-Cru-Klassifizierung, dennoch gilt der Château Pétrus als ein - wenn nicht das - Spitzengewächs im Médoc.
Der fast immer reinsortig gekelterte Château Pétrus ist tiefdunkel, hat nur eine geringe Säure und schmeckt weich, fett und geschmeidig. Obwohl reichlich vorhanden, wirken die Tannine lediglich unaufdringlich strukturgebend mit. In jungen Jahren dominieren Aromen schwarzer Früchte, später treten Töne wie Tabak- und Holznoten, gebrannte Mandeln, Lakritze und Veilchen hinzu. Das ausbalancierte Gefüge von Säure, Tanninen und Aromen kommt bereits nach zehnjähriger Lagerung zum Vorschein; tatsächlich aber empfiehlt es sich, herausragende Jahrgänge über fünf oder mehr Dekaden reifen zu lassen. "In gewissem Sinne", so Weinkritiker Hugh Johnson, "erreichen die großen Jahrgänge nie ihren Höhepunkt."