Ungarn

Heimat des weltberühmten Tokajers

Ungarn hat sich in den vergangenen Jahren zum bedeutendsten Weinbauland Osteuropas entwickelt. Der bekannteste Vertreter der ungarischen Weinwelt ist der aus der Region Tokaj stammende Tokajer. Ungarns Winzerinnen und Winzer haben aber auch weitaus mehr zu bieten als den legendären Süßwein. Auf internationalem Niveau werden hier Weine aus bekannten Rebsorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc und Merlot erzeugt, aber auch Rebsorten wie der Furmint spielen eine wichtige Rolle. Mit dem Weingut Tüzkö ist sogar die italienische Familie Antinori in Ungarn vertreten.

 

Ungarn

Geschichte des Weinbaus in Ungarn

Ungarische Weine haben tiefe historische Wurzeln, die bis in die römische Antike zurückreichen. Bereits in der Provinz Pannonien kultivierten römische Siedler erste Reben. Im Mittelalter wurde der Weinbau durch Klöster, später durch den Adel systematisch gefördert.

Besonders die Region Tokaj gewann ab dem 17. Jahrhundert internationale Bekanntheit, als ihre edelsüßen Weine am Hof von Versailles und in Wien geschätzt wurden. Der Begriff „Tokajer“ war jahrhundertelang ein Synonym für hochklassigen Wein.

Während der kommunistischen Ära litt die Qualität der Weine aus Ungarn unter der Massenproduktion. Seit den 1990er Jahren jedoch hat sich die Weinwirtschaft des Landes deutlich gewandelt: Private Investitionen, moderne Kellertechnik und eine Rückbesinnung auf regionale Identität haben das Land zu einem der spannendsten Weinländer Mittel- und Osteuropas gemacht.


Ungarische Weinsorten

Ungarischer Weißwein:

  • Furmint – Hauptrebe im Tokaj-Gebiet, für trockene und edelsüße Weine
  • Hárslevelű (Lindenblättriger) – duftige, strukturgebende Ergänzung zu Furmint
  • Muskat Ottonel – würzig und aromatisch
  • Olaszrizling (Welschriesling) – in ganz Ungarn verbreitet, mit frischer, oft mineralischer Stilistik
  • Leányka – aromatische Sorte mit feiner Säure
  • Zenit – moderne Kreuzung, gut geeignet für fruchtige Weißweine

Ungarische Rotweinreben:

  • Kékfrankos (Blaufränkisch) – wichtigste rote Sorte, frisch, würzig und strukturiert
  • Kadarka – alte ungarische Sorte, hellere Farbe, feine Frucht und Eleganz
  • Blauburger – österreichisch-ungarische Kreuzung, weich und fruchtbetont
  • Cabernet Franc – vor allem in Villány hochwertig ausgebaut
  • Merlot und Cabernet Sauvignon – international, aber terroirgeprägt


Was ungarischen Wein besonders macht

Ungarischer Wein überzeugt durch eine einzigartige Verbindung von Tradition, Eigenständigkeit und wachsender Experimentierfreude. Die stilistische Bandbreite reicht von mineralischen Weißweinen über duftige Orange Wines bis zu dichten, strukturierten Rotweinen. Besonders hervorzuheben ist Tokaji Aszú – ein edelsüßer Wein von Weltruf, dessen Herstellung aus edelfaulen Trauben („Botrytis cinerea“) eine Kunst für sich ist.

Ein weiteres Merkmal ist die intensive Pflege lokaler Sorten wie Furmint oder Kékfrankos, die zunehmend in moderner, terroirbetonter Stilistik ausgebaut werden. Ungarn versteht sich heute nicht mehr nur als Herkunft klassischer Süßweine, sondern auch als Quelle charaktervoller, trockener Weine mit klarer regionaler Handschrift.


Beste Voraussetzungen für Charakterweine

Ungarns Weinbau profitiert von einem ausgeprägt kontinentalen Klima mit warmen Sommern, kalten Wintern und vielen Sonnenstunden. Die Vielfalt der Böden – darunter Löss, Kalkstein, Lehm, Ton und vor allem vulkanisches Gestein – prägt die Weine auf unterschiedlichste Weise.

Die Lage der Weinregionen, teils entlang großer Flüsse wie Donau und Theiß, sorgt für günstige Mikroklimata. In Tokaj etwa fördern Nebel im Herbst die Edelfäule, während im Süden des Landes mediterrane Einflüsse zu körperreichen Rotweinen führen. Der moderate Niederschlag und die oft gute Belüftung vieler Lagen ermöglichen zudem naturnahe Anbaumethoden und gesunde Reifung.


Die wichtigsten Weinregionen Ungarns

  • Tokaj – weltberühmt für edelsüße Tokaji Aszú-Weine, zunehmend auch exzellente trockene Furmints
  • Villány – südlichste Region, bekannt für kraftvolle, elegante Rotweine (Cabernet Franc, Merlot)
  • Eger – Heimat des „Stierbluts“ (Egri Bikavér), heute stilistisch breit aufgestellt
  • Szekszárd – sanfte Hügel, Rotweinspezialist mit Fokus auf Kékfrankos und Cuvées
  • Balaton – rund um den Plattensee, stark im Weißweinbereich, besonders mit Olaszrizling
  • Sopron – an der Grenze zu Österreich, Blaufränkisch-Tradition, mit elegantem, kühlem Stil
  • Mátra – zweitgrößte Region, fruchtige, frische Weine, zunehmend auch bioorientiert
  • Pannonhalma – alte klösterliche Weintradition, modernes Qualitätsbewusstsein


Die Qualitätsstufen für Weine aus Ungarn

  • Asztali Bor (Tafelwein): Diese Stufe umfasst einfache Weine, die oft in großen Mengen produziert werden und wenig komplex sind.
  • Minőségi Bor (Qualitätswein): Diese Weine stammen aus kontrollierten Anbaugebieten und müssen bestimmte Kriterien hinsichtlich Geschmack und Qualität erfüllen. Sie können sowohl reinsortig als auch Cuvées sein und sind in der Regel von höherer Qualität als Tafelweine.
  • Kiváló Bor (hervorragender Wein): Diese Weine zeichnen sich durch besonders hohe Qualität aus. Sie stammen aus ausgewählten Lagen und zeichnen sich durch eine komplexe Aromenstruktur und exzellente Handwerkskunst aus. Kiváló Bor-Weine dürfen eine detaillierte Herkunftsbezeichnung tragen und müssen strenge Qualitätskontrollen bestehen.
  • Tokaji Aszú: Diese edelsüßen Weine aus der Region Tokaj haben ihren eigenen, weltbekannten Status. Der Tokaji Aszú ist der bekannteste ungarische Süßwein und unterliegt einer eigenen Klassifikation, bei der die Qualität durch die Anzahl der "Puttonyos" (d. h. die Anzahl der Leseeinheiten der edelfaulen Trauben) bestimmt wird. Je höher die Zahl der Puttonyos, desto intensiver und süßer ist der Wein.


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