Wasserschosse sind kräftige, gerade Triebe, die aus schlafenden Augen am Stamm oder an älteren Ästen der Rebe entspringen. Sie wachsen in der Regel senkrecht nach oben und sind ein Zeichen für eine starke vegetative Wachstumsaktivität der Rebe. Ihre Entstehung wird oft durch übermäßiges Beschneiden, Verletzungen der Rebe oder einen Nährstoffüberschuss begünstigt.
Merkmale und Eigenschaften
Diese Triebe sind in der Regel blattreich, enthalten aber selten Blüten oder Früchte. Sie zeichnen sich durch ihre hellgrüne Farbe und schnelles Wachstum aus. Wasserschosse können, wenn sie nicht kontrolliert werden, die Rebe energetisch belasten und die Qualität sowie Quantität der Traubenproduktion beeinträchtigen.
Bedeutung für den Weinbau
Im Weinbau sind Wasserschosse meist unerwünscht, da sie der Pflanze Energie entziehen, die sonst für die Fruchtentwicklung genutzt werden könnte. Sie beschatten zudem die Traubenzone und können so das Mikroklima der Trauben negativ beeinflussen, was wiederum Auswirkungen auf die Traubenreife und die Qualität des Weins hat.
Management und Kontrolle
Die Kontrolle von Wasserschossen ist ein wichtiger Bestandteil der Laubarbeit im Weinberg. Winzer entfernen diese Triebe oft manuell, um die Energie der Rebe auf die fruchttragenden Teile zu konzentrieren. Dieser Vorgang, bekannt als Ausgeizen, wird in der Regel im Frühjahr und Frühsommer durchgeführt. Ein ausgewogenes Beschneiden und eine angemessene Düngung können ebenfalls dazu beitragen, das Wachstum von Wasserschossen zu minimieren.